Blindenfußball Mit und ohne Handicap begeistert

Das Inklusionsfest im Homburger Waldstadion zog 2500 Besucher an. Höhepunkt war das Blinden-Fußball-Länderspiel.

 Auf großes Zuschauerinteresse stieß beim Integrationsfest vor den Toren des Waldstadions das Fußballländerspiel im Blindenfußball zwischen den Nationalmannschaften Deutschlands (weiße Spielkleidung) und Englands auf dem Jahnplatz.

Auf großes Zuschauerinteresse stieß beim Integrationsfest vor den Toren des Waldstadions das Fußballländerspiel im Blindenfußball zwischen den Nationalmannschaften Deutschlands (weiße Spielkleidung) und Englands auf dem Jahnplatz.

Foto: MArkus Hagen

Homburg  Zum zweiten Mal nach 2015 hatte der FC Homburg in Zusammenarbeit mit zahlreichen sozialen Einrichtungen und Institutionen aus dem Saarpfalz-Kreis zu einem „Integrationsfest“ an das Waldstadion eingeladen. Das Motto „Nicht nur über die Integration von behinderten und nicht behinderten Menschen reden, sondern diese auch live miterleben und diese beim gemeinsamen Sport auszuleben“, wurde am Samstag durchgeführt. Thomas Höchst, Organisationsleiter, hatte allen Grund ein positives Fazit zu ziehen. ,,Vor zwei Jahren kamen  2000 Besucher. Diesmal durften wir uns über 2500 Gäste freuen. Diese Zahlen zeigen auf, dass die Integration lebt und daran großes Interesse bei unserer Bevölkerung besteht.“ Im Blickpunkt  stand das Fußballländerspiel im Blindenfußball zwischen Deutschland und England. Horst Eckel, Weltmeister der legendären Weltmeisterelf von 1954, brachte den speziellen Spielball. Eine Rassel in dem Lederball ermöglicht den blinden Fußballern die Orientierung auf dem Spielfeld, das auf dem Kunstrasen vor dem Waldstadion aufgebaut war. Mit speziellen Sichtschutzbrillen wird beim Blindenfußball verhindert, dass Spieler auch mit einem sehr geringen Restsehvermögen sich mit den Augen orientieren können. Allein der Torhüter der fünfköpfigen Mannschaft ist sehend. Höchst: ,,In den ersten Minuten haben noch einige Zuschauer diese Sportart und die Art des Fußballs belächelt. Aber schnell wuchs der Respekt vor der Leistung dieser Spieler, wie sie sich auf dem Platz bewegen und dem runden Leder nachjagen.“ Mit gut 1000 Zuschauern bei diesem Spiel habe man eine tolle Zuschauerkulisse gehabt.

Für ein Testspiel sei diese Kulisse außergewöhnlich gewesen, stellte auch Ulrich Pfisterer, der Bundestrainer der Deutschen Blindenfußball-Nationalmannschaft fest. Trotz der 0:1-Niederlage gegen England, den EM-Favoriten 2017, sei er mit der Leistung zufrieden gewesen. Neben diesem Länderspiel gab es auch im großen Rahmenprogramm des Integrationsfestes viel zu entdecken. Auf dem Jahnplatz vor dem Stadion konnten Besucher an zahlreichen Fußballstationen unter der Anleitung der Oberligaspieler des FC Homburg sich Testen. Zum Bungee-Running mit Seil, zum Spiel mit ,,Menschenkickern“ oder zum Juggerspiel, einer neuen Trendsportart, wurde auf dem Gelände der Leichtathletikanlege neben dem Jahnplatz eingeladen. Der SV Spesbach mit Trainer Andreas  Fischer präsentierte sein ,,Integrationsprojekt“, das seit 14 Jahren besteht. 70 behinderte Spieler seien von der Jugend bis in den Aktivenbereich beim SV Spesbach dabei. Viele Spieler sind in den Mannschaften im Spielbetrieb integriert. Für diese Arbeit bekam der SV Spesbach sogar einige Preise und Auszeichnungen. Thomas Höchst zog nicht nur ein positives Fazit des Integrationsfestes, sondern denkt schon an die dritte Auflage. ,,Ganz klar, es hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht. Der große Aufwand, gut neun Monate waren wir in organisatorischer Hinsicht im Einsatz, hat sich gelohnt.“ Alle Vertreter der beteiligten Vereine, Organisationen und Einrichtungen werden sich wieder treffen, um nicht nur ein Fazit  zu ziehen, sondern auch zu überlegen, ob man den zeitlichen Aufwand für ein drittes Fest meistern könne.

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