Mit sechs Schauspielern in 23 Rollen auf der Bühne

Homburg · Sie ist die klassischste aller klassischen Liebestragödien, jeder kennt den Lebensweg der jungen Sprösslinge zweier verfeindeter Familien in Verona und sein bitteres Ende: Die Shakespeare Company Berlin überzeugte auf der Homburger Saalbau-Bühne mit „Romeo und Julia“.

 Die Shakespeare Company brachte die Liebestragödie „Romeo und Julia“ auf die Bühne des Homburger Kulturzentrums Saalbau. Foto: Bernhard Reichhart

Die Shakespeare Company brachte die Liebestragödie „Romeo und Julia“ auf die Bühne des Homburger Kulturzentrums Saalbau. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Wer kennt nicht die wohl innigste, aber grausame Liebesgeschichte der Welt? Mit "Romeo und Julia" brachte die Shakespeare Company Berlin William Shakespeares wohl berühmtestes Theaterstück auf die Bühne des Kulturzentrums Saalbau. In der letzten Aufführung in der Theaterreihe der Homburger Kulturgesellschaft im zu Ende gehenden Jahr entführten die Schauspieler das Publikum - darunter auch erstaunlich viele junge Zuschauer - ins italienische Verona. Mit ihrer Inszenierung dieses Klassikers präsentierte das Ensemble aus Berlin ein höchst unterhaltsames, modernes, ernstes, aber auch komödian tisches und kraftvolles Spektakel. Es ging um die altbekannte Geschichte der beiden unglücklich Verliebten, die am Ende auf so tragische Art ums Leben kommen. Die Begegnung zweier junger Menschen aus zutiefst verfeindeten Familien wird zum Fest der Sinne, bevor auf Lebensfreude und Sinnlichkeit Rache und Zwangsheirat folgen, bis die Tragödie ihren Lauf nimmt.

Der Klassiker hat nichts an Aktualität verloren, er steht symbolhaft für alles menschliche Leid, das durch Hass, Gewalt und Macht hervorgebracht wird. Es war für die Besucher spannend zu verfolgen, wie aus dem zerstörerischen Spaß der sich hassenden Familien Capulet und Montague die todbringende Katastrophe entsteht. Den Schauspielern gelang es, die tragische Liebesgeschichte zwischen Romeo (Benjamin Plath) und Julia (Elisabeth Milarch) emotional berührend vorzuführen, ohne in Kitsch abzugleiten.

Nur sechs Darsteller (neben Plath und Milarch noch Vera Kreyer, Erik Studte, Oliver Rickenbacher und Stefan Plepp) agierten in 23 Rollen (!) in diesem Spiel, sie wechselten ihre Rollen in dieser Liebestragödie so schnell, dass die Zuschauer fast kaum noch mitbekamen, wie viele Rollen jeder einzelne eigentlich verkörperte. Doch sie meisterten ihre Aufgabe mit Bravour; man merkte ihnen an, dass sie sichtlich Spaß an ihrem Auftritt hatten. Sie verstanden es, das Publikum in den Verlauf des Stückes einzubinden und sogar einige Besucher auf die Bühne zu holen. Die karge Bühnenausstattung bestand aus drei verschieden hohen Holzpodesten, die prachtvollen Kostüme waren antik-zeitlos. Die Musik wurde von den Darstellern live auf allerlei Blasinstrumenten, Trommeln und einer Triangel selbst gespielt. Die kurzen musikalischen Einlagen fungierten als verbindende Elemente.

Die Sprache erwies sich sowohl alsd deftig und zotig als auch politisch-hintersinnig, war aber auch manchmal richtig komisch. Kurz: ein gelungener Abend.

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Auf einen BlickIm Homburger Saalbau gibt es jetzt Kindertheater : Am Freitag, 12. Dezember, 10 und 15 Uhr, heißt es: "Die Olchis feiern Weihnachten". Mit der Theaterreihe geht es am 22. Januar, 20 Uhr, weiter mit "Patrick 1,5". Karten kosten 22 und 20 Euro, ermäßigt 17 und 15 Euro, für das Kindertheater fünf und sieben Euro. Die Tickets gibt es etwa im Homburger Kulturamt, Rathaus, Am Forum, Tel. (0 68 41) 10 11 68, auch im Internet: www.homburg.de oder direkt unter www.ticket-regional.de . ust

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