Konzert für die ganze Familie Mit Musik zu Meeren, Wüsten und Oasen

Homburg · Das Homburger Sinfonieorchester geht mit seinem Familienkonzert in die zweite Runde. Am 4. November ist im Saalbau Saint-Saëns „Suite algérienne“ zu hören. Und zu sehen gibt es auch etwas.

 Das Homburger Sinfonieorchester unter der Leitung von Jonathan Kaell überzeugt immer wieder bei seinen Auftritten. Das nächste Mal ist es beim Familienkonzert am Samstag, 4. November, zu hören.

Das Homburger Sinfonieorchester unter der Leitung von Jonathan Kaell überzeugt immer wieder bei seinen Auftritten. Das nächste Mal ist es beim Familienkonzert am Samstag, 4. November, zu hören.

Foto: Thorsten Wolf

Spiel’s nochmal, Sam – die weltberühmten Worte, die im Filmklassiker „Casablanca“ zumindest sinngemäß so gefallen sind, passen auch aufs Homburger Sinfonieorchester. Zum einen im übertragenen Sinn. Denn nach der Premiere des erfolgreichen Projekts Familienkonzert im vergangenen Jahr, werden sie dieses Format mit ein paar kleineren Änderungen erneut aufgreifen. Es steht allerdings ein anderes Stück im Mittelpunkt. War es 2016 die Geschichte um die verzauberte Schwanenprinzessin in der Musik von Peter Tschaikowsky, gehen die Musikerinnen und Musiker diesmal am Samstag, 4. November, 15 Uhr, im Saalbau auf Reisen – und zwar zu Meeren, Wüsen und Oasen. Denn zu hören ist die „Suite algérienne“ von Camille Saint-Saëns (1835-1921). Eine Reise nach Algier ist darin in vier Sätzen verarbeitet.

Die Sache mit dem „nochmals spielen“ aus dem bekannten Zitat kommt dann aber doch noch wirklich zum Tragen, denn die „Suite algérienne“ ist neben anderen Werken auch Teil des großen Sinfoniekonzertes am 12. November (Bericht folgt). Die zeitliche Nähe zu diesem traditionellen Konzerttermin des Orchesters ist eine der Neuerungen, die aufgegriffen wurden, berichten Angela Bay aus dem Orchestervorstand und Theaterpädagogin Johanna Schatke im Gespräch mit unserer Zeitung. Schatke, die am Staats­theater in Saarbrücken arbeitet, wird auch diesmal wieder bei der Umsetzung unterstützen. 2016, bei der ersten Auflage, hatte man das Konzert im Sommer angesetzt, diesmal also geht man in den Herbst, eher eine „Drinnen-Zeit“, so Schatke. „Ich glaube, der neue Termin ist besser“, betont sie dann auch, denn zum einen gebe es „keine Konkurrenz zum Freibad“. Zum anderen helfe die engere Verknüpfung der beiden Konzerte mit Blick auf die zeitliche Koordination dem Orchester bei der Vorbereitung.

Der Termin ist nicht die einzige Neuerung: Für die Aufbereitung der Schwanensee-Suite hatte man sich tänzerische Unterstützung gesichert mit der Ballettabteilung der Homburger Narrenzunft. Diese werde diesmal nicht mit dabei sein – es sei schlicht die Zeit zu knapp gewesen, um etwas zu kombinieren. Mit im Boot ist am 4. November die Bewegungstheatergruppe des Homburger Mannlich-Gymnasiums. Die Schüler, erläutert Schatke, entwickelten selbst Ideen – „eine sehr spannende Sache“. Das, was dann zu sehen sein wird in einzelnen Szenen, soll zu einer Annäherung an die Musik führen. Das Orchester spiele dabei auf der Bühne, die Gruppe agiert davor. Schatke selbst wird als eine Art Moderatorin, Erzählerin auftreten.

Um was aber geht es eigentlich in der „Suite algérienne“, die sicherlich nicht mit dem Bekanntheitsgrad von Saint-Saëns Dauerbrenner „Karneval der Tiere“ mithalten kann? Gefasst ist die Reise nach Algier in vier Sätze. Von der Ankunft im trubeligen Hafen geht es weiter vorbei an Cafés, dem Basar, man hört Muezzine rufen. Verarbeitet habe Saint-Saëns hier die fremden Klänge, auch für uns eher ungewöhnliche Rhythmen, erläutert Johanna Schatke. Im dritten Satz schließlich reise man musikalisch in eine Oase, wiederum in einer „ganz anderen Atmosphäre“. Am Ende stehe dann der „Marche militaire française“.

Ungefähr 20 Minuten reine Musik umfasst das Stück, es sollen Auszüge zur Verdeutlichung herausgezogen werden, kleine Ausschnitte, mit denen dann Bilder in den Kopf gesetzt werden, so Schatke. Schon beim ersten Familienkonzert habe sich gezeigt: Der Bedarf sei da. „Die Kinder mögen das“, ergänzt Bay. Mit dem Konzept sollen Kinder die Möglichkeit haben, Türen aufzumachen.

So will man auch unbedingt wieder eine „gemütliche Atmosphäre“ auf der Vorbühne und im Zuschauerraum schaffen. Das Konzert sei, das ist beiden wichtig, etwas für die ganze Familie. „Auch die Eltern sollen unterhalten werden.“ Eine konkrete Altersempfehlung für Kinder gibt es nicht, nur soviel: Es werde weder richtig dunkel, noch total laut, schockierende Erlebnisse werde es also nicht geben.

Damit der Nachmittag zum Gesamterlebnis wird, gehören die Zeit vor und nach dem Konzert zum Rahmen: Vor dem eigentlichen Hören und Sehen wird noch etwas gebastelt, auch Bilder aus einem Malwettbewerb werden ausgestellt. Nach der Aufführung können sich die Kinder die Instrumente, die sie eben noch auf der Bühne gehört haben, aus der Nähe anschauen. „Musik zum Anfassen und Mitmachen“ also von Anfang bis zum Ende des musikalischen Nachmittags für alle Sinne.

Karten für das Familienkonzert „Eine Reise zu Meeren, Wüsten und Oasen“ am Samstag, 4. November, 15 Uhr, im Homburger Saalbau kosten 10 Euro für Erwachsene, 5 Euro für Kinder und Jugendliche. Im Vorverkauf bekommt man Tickets im Kulturamt Homburg, Tel. (0 68 41) 10 11 66, oder in der Brunnenapotheke, Talstraße 34, Homburg. Infos gibt es auch im Internet.

 Um eine Reise auch durch Wüsten, vor allem aber in die Stadt Algier, geht es beim Familienkonzert des Homburger Sinfonieorchesters am 4. November im Saalbau. Zu hören ist die „Suite algérienne“ von Camille Saint-Saëns.

Um eine Reise auch durch Wüsten, vor allem aber in die Stadt Algier, geht es beim Familienkonzert des Homburger Sinfonieorchesters am 4. November im Saalbau. Zu hören ist die „Suite algérienne“ von Camille Saint-Saëns.

Foto: dpa/Philips
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