Mit Hilfe lange möglichst selbstständig leben

Homburg · In der Homburger Hiltebrandstraße wird an zwei Baustellen in Sichtweite gearbeitet: Kurz hinter dem Erweiterungsbau für das Mannlich-Gymnasium wird ein Appartementhaus errichtet für ältere Menschen, die an einer psychischen Erkrankung leiden.

 So soll das Haus in der Homburger Hiltebrandstraße einmal aussehen. 18 Wohnungen für psychisch kranke Menschen, die bereits älter sind, werden hier gebaut. Fotos: Ulrike Stumm/SZ-Redaktion

So soll das Haus in der Homburger Hiltebrandstraße einmal aussehen. 18 Wohnungen für psychisch kranke Menschen, die bereits älter sind, werden hier gebaut. Fotos: Ulrike Stumm/SZ-Redaktion

Es ist eine Situation, die man sich nicht vorstellen möchte: Man ist bereits älter, vieles fällt schwerer als früher, bei manchem ist man komplett auf andere angewiesen. Dazu kommt dann auch noch eine psychische Erkrankung. Doch diese Situation ist für viele Menschen längst Realität. Von 1000 Menschen mit seelischer Behinderung im Saarland, die ambulant betreut werden, sind mehr als ein Drittel 55 Jahre und älter. Das berichtet Horst Schneider, Geschäftsführer der Psychosozialen Projekte Saarpfalz (PSP), beim Spatenstich für ein besonderes Projekt in der Homburger Hiltebrandstraße am Dienstag (wir berichteten). Es soll da für Hilfe sorgen, wo es bislang eine Lücke gibt: zwischen der Unterstützung für Senioren und der für psychisch Kranke. Das, was hier einmal stehen soll, ist ein mehrstöckiges Haus mit 18 Wohnungen für solche Menschen. Diese Appartements seien barrierefrei, mindestens 35 Quadratmeter groß und mit Balkon ausgestattet, sechs der Wohnungen entsprächen der DIN-Rollstuhlnorm.

In dem Haus sollen dann diejenigen, die hier selbstständig wohnen und leben, folgerichtig sowohl psychiatrisch betreut als auch gepflegt werden. Ziel sei es, eine stationäre Unterbringung zu vermeiden. Insgesamt ist das zwei Millionen Euro teure Projekt auch eine Gratwanderung - etwa mit Blick auf Sicherheit und Vorschriften, erläuterte er. Wichtig war es zum Beispiel zu überlegen: Was ist, wenn hier etwas passiert? Das sei bei so einer Belegung eine besondere Situation. Der wurde mit einem erhöhten Brandschutz und einer speziellen Gebäudeform Rechnung getragen. Er dankte daher sowohl den Behörden für ihre Unterstützung als auch Architekt und Bauträger, die hier mit viel Herzblut dabei seien, damit das Haus schön aussehe, aber auch allen Anforderungen genüge. Zeitgleich sei man übrigens bei den PSP an einer weiteren Baustelle beschäftigt: in der Kaiserstraße 18, wo bis zu 30 Tagespflegeplätze entstehen.

Viel Lob für das Projekt in der Hiltebrandstraße gab es dann sowohl von Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind als auch von Landrat Theophil Gallo . Professor Reiner Feth, Landesvorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Rheinland-Pfalz/Saarland, nannte das Vorhaben "zukunftsweisend für die Region". Hans Wollny, Vorsitzender Kuratorium der Stiftung PSP, hatte zum Spatenstich ein Geschenk dabei, das auf die Anfänge verwies: Werkzeug, mit dem er 1989 mit anpackte, etwa beim Leitungsschlitze klopfen, im PSP-Haus in der Goethestraße 1.

Damit auch der Anfang des entstehenden Hauses in Erinnerung bleiben wird, wurde noch ein spezieller Stein gegossen, der im Gebäude verbaut werden sollen. Neben dem Schriftzug PSP wurde auch das Datum eingeprägt. Fertig sein will man mit dem Haus in einem Jahr, im September 2017 soll hier erneut gefeiert werden: die Einweihung.

Weitere Informationen zu den PSP und deren Angeboten, findet man auf deren Internetseite. Kontakt: Tel. (0 68 41) 9 34 30.

 Ein besonderer Stein mit dem Schriftzug der Psychosozialen Projekte Saarpfalz (PSP) und dem Datum erinnert an den Tag des Spatenstichs. Er wird in dem Gebäude verbaut.

Ein besonderer Stein mit dem Schriftzug der Psychosozialen Projekte Saarpfalz (PSP) und dem Datum erinnert an den Tag des Spatenstichs. Er wird in dem Gebäude verbaut.

psp-homburg. de

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