An der Börse das richtige Händchen haben, Trends erkennen und damit Geld machen: davon träumen viele - zumindest die, die genug Euros, Yen oder Dollars haben, um sie in Aktien zu investieren. Doch wie genau funktioniert das an der Börse eigentlich? Das wollen die Sparkassen seit vielen Jahren mit einer "Trockenübung" Schülern in vielen europäischen Ländern vermitteln. Das Stichwort ist "Planspiel Börse". Die Aufgabe: Innerhalb von zehn Wochen aus fiktiven 50 000 Euro Startkapital mit Aktienhandel so viel Ertrag wie möglich zu erwirtschaften. Im Dezember endete die 2015er Auflage des Planspiels, gestern wurden bei Schaeffler-Technologies in Homburg die Kreissieger geehrt.

In zwei Kategorien, namentlich "Depotgesamtwert" und "Nachhaltigkeitswertung", übergab die Kreissparkasse (KSK) Saarpfalz Geldpreise an insgesamt zehn Siegerteams. Auf Platz eins im Bereich "Depotgesamtwert" landete das Team "The Money Destroyer" der Albert-Magnus-Realschule St. Ingbert. Auf den weiteren Plätzen folgten "Abteilung Rechnungswesen" und "Masterbrain 2015" vom CJD Homburg sowie die Teams "Forbes" und "Janoz Kira Ilirian" vom Berufsbildungszentrum Homburg . Auch in der Kategorie "Nachhaltigkeitswertung" konnte sich die Albert-Magnus-Realschule mit dem Team "Bambabam" den ersten Platz sichern, es folgten "Bomb Squad" vom Homburger Saarpfalz-Gymnasium, das Team "Five" vom Homburger Mannlich-Gymnasium, "Die Abzocker" vom Berufsbildungszentrum St. Ingbert und die "CJD Planspieler" vom CJD Homburg .

KSK-Vorstand Ralph Marx, der zusammen mit weiteren Vertretern der Kreissparkasse Saarpfalz und Schaeffler Technologies in den Räumlichkeiten des Industrieunternehmens an der Berliner Straße die Auszeichnungen vornahm, freute sich vor allem über die steigenden Teilnehmerzahlen. So hätten sich 2015 im Saarpfalz-Kreis insgesamt 427 Schülerinnen und Schüler in 115 Team am Planspiel Börse beteiligt.

Während Marx sich für dieses Ergebnis hörbar begeisterte, sah ein anderer nicht ganz so glücklich aus: Jan Borchert. Er hatte sich zusammen Alessandro Bentivegna, Lucas Schausten und David Becker vom Team "Forbes" des Berufsbildungszentrums Homburg , allesamt Auszubildende zum Industriekaufmann im ersten Lehrjahr, den vierten Platz in der Kategorie "Depotgesamtwert" gesichert - und war damit nicht so wirklich zufrieden. Die Volkswagen-Aktie hätte ihnen nach zwischenzeitlichen Top-Platzierungen auf Landes- und Bundesebene "das Genick gebrochen. Jetzt sind wir auf diesen Platz abgerutscht. Wir haben einfach den richtigen Termin verpasst, die Aktien zu verkaufen". Aber, und darauf wies Klassenlehrer Uwe Klein dann motivierend in Richtung der vier Nachwuchs-Börsianer hin: "Die vier haben ja noch zwei Mal eine Chance auf den Sieg, denn wir haben ja noch zwei Schul-Jahre an den Genies."