Mit der Vespa an den Bodensee

Kirrberg. Früher brauchte man nicht viel für einen schönen Urlaub: eine Vespa, ein kleines Zelt und einen Benzinkocher. So berichten Peter und Lilli Schwender aus Kirrberg von ihrer ersten Reise im Jahr 1960

 Wer eine Vespa hatte, wie dieser junge Mann in den frühen 60er Jahren, konnte schon etwas unternehmen. Fotos: SZ/Vespa

Wer eine Vespa hatte, wie dieser junge Mann in den frühen 60er Jahren, konnte schon etwas unternehmen. Fotos: SZ/Vespa

Kirrberg. Früher brauchte man nicht viel für einen schönen Urlaub: eine Vespa, ein kleines Zelt und einen Benzinkocher. So berichten Peter und Lilli Schwender aus Kirrberg von ihrer ersten Reise im Jahr 1960. Auch wenn man früher nicht viel mehr benötigte, hatte man in Deutschland dafür mit anderen Hindernissen zu kämpfen: Nur wer verheiratet war, durfte gemeinsam auf einem Campingplatz übernachten. Damit auch wirklich alles seine Ordnung hatte, kontrollierte die Polizei die Ausweise der jungen Leute. "Wer nicht verheiratet war und erwischt wurde, musste den Campingplatz verlassen", erzählt Lilli Schwender. Bei ihrem ersten Urlaub fuhr das junge Ehepaar mit der Vespa zunächst nach München. Dann ging's weiter nach Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und zurück über Friedrichshafen am Bodensee. Die Schwenders übernachteten immer spontan auf Campingplätzen. Ihr Drei-Mann-Zelt gehörte da schon zur gehobenen Campingausstattung. Das Ehepaar Schwender erinnert sich gerne an die tolle Atmosphäre, bei der man schnell mit anderen jungen Leuten ins Gespräch kam. Zu kämpfen hatten sie jedoch oft mit dem Benzinkocher: "Als die Suppe endlich heiß war, war die Düse des Kochers verstopft und nach der Reinigung war die Suppe wieder kalt. Dann gingen wir einfach in die Gaststätte auf dem Campingplatz und aßen dort", erzählt Lilli Schwender und muss dabei lachen. Auch die Fahrt mit der Vespa macht den Urlaub für das Ehepaar unvergesslich. Vorne wurde das Zelt festgemacht und hinten das Geschirr und das Gepäck. Allerdings war nicht genügend Platz für alle Kleidungsstücke, und so konnte Lilli Schwender auch bei hitzigen Temperaturen ihren Mantel nicht ausziehen. Peter Schwender erinnert sich vor allem an die Fahrt über den Pass: "Bei 17 Grad Steigung gaben viele andere Motorroller auf. Wer mit einer Lambretta unterwegs war, musste oft den Berg hoch schieben. Wir mit unserer Vespa konnten an vielen vorbeiziehen". maaWenn Sie auch eine hübsche Urlaubserinnerung haben, schicken Sie sie uns oder rufen Sie und an. Adresse: Saarbrücker Zeitung, Redaktion Homburg, Saarbrücker Straße 13, 66424 Homburg. Gerne auch per Mail an: sz-hom@sz-sb.de Bitte geben Sie auch Ihre Telefonnummer an.> Wird fortgesetzt

 Vespa-Fans aus den 50ern

Vespa-Fans aus den 50ern

HintergrundUrlaub ist oft ein teures Vergnügen. Das war nicht immer so. Als die Deutschen sich in den 50er Jahren die ersten Autos leisten konnten, war das Ziel der Süden. Man hatte wenig Geld, kochte selbst, schlug irgendwo sein Zelt auf, wusch sich im Fluss - und war glücklich. Vielleicht entdecken wir in Zeiten der Wirtschaftskrise die bescheidenen Urlaubsfreuden neu. Deshalb wollen wir, liebe Leserinnen und Leser, von Ihnen wissen, wie es damals war. Wo sind Sie hingefahren? Wie haben Sie Urlaub gemacht? Schicken Sie uns einen Bericht, gerne mit Foto. red

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