Mit dem Rad durch die Biosphärenregion Bliesgau Einzigartige Wiesen, Auen, Wälder und Tiere
Homburg/Blieskastel. Das Biosphärenreservat Bliesgau liegt in der südöstlichsten Ecke des Saarlandes, an der Grenze zu Lothringen und der Pfalz. Die sanfthügelige Landschaft ist geprägt durch ausgedehnte Streuobstwiesen, wertvolle Buchenwälder, artenreiche Trockenrasen und eine eindrucksvolle Auenlandschaft, die von dem namensgebenden Fluss, der Blies, durchzogen wird
Homburg/Blieskastel. Das Biosphärenreservat Bliesgau liegt in der südöstlichsten Ecke des Saarlandes, an der Grenze zu Lothringen und der Pfalz. Die sanfthügelige Landschaft ist geprägt durch ausgedehnte Streuobstwiesen, wertvolle Buchenwälder, artenreiche Trockenrasen und eine eindrucksvolle Auenlandschaft, die von dem namensgebenden Fluss, der Blies, durchzogen wird. Der Norden des Bliesgaues ist städtisches Einzugsgebiet - mit einer Bevölkerungsdichte über dem Bundesdurchschnitt ist der Bliesgau im Vergleich zu den anderen deutschen Biosphärenreservaten ohnehin eher städtisch geprägt. Die Stadt-Land-Beziehung mit all ihren Facetten ist deshalb einer der Schwerpunkte in der wissenschaftlichen Forschung im Biosphärenreservat. Eine Besonderheit der Region ist die Vielfalt der Landschaft: verschiedene Lebensräume greifen auf engem Raum ineinander und sind ein Zuhause für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. So beherbergt der Bliesgau etwa 80 Prozent des saarländischen Vorkommens des vom Aussterben bedrohten Steinkauzes. Bemerkenswert sind auch die Populationen des Goldenen Scheckenfalters und die ausgedehnten Kalkhalbtrockenrasen, auf denen man nahezu die Hälfte der in Deutschland vorkommenden Orchideenarten bewundern kann. In der wildromantischen Blies-aue findet der aufmerksame Besucher auch die Spuren der Biber, die seit 1999 hier wieder heimisch sind. Jedes Biosphärenreservat hat auch eine eigene Reservatverwaltung, die für die Einrichtung, Pflege und Entwicklung des Naturraumes zuständig ist. Weltweit einmalig ist die Form der Verwaltung im Bliesgau. Hier haben sich die Gemeinden Gersheim, Kirkel, Kleinblittersdorf, Mandelbachtal und die Städte Blieskastel, Homburg und St. Ingbert sowie der Saarpfalz-Kreis und das Saarland zum Biosphärenzweckverband zusammengefunden. red/jkn
Im Mai 2009 erklärte die Unesco den 36 000 Hektar großen Bliesgau zum Biosphärenreservat. Jetzt gehört die Gegend zu 533 internationalen und 15 deutschen Modellregionen, in denen eine harmonische Beziehung zwischen Natur und wirtschaftendem Mensch erprobt und entwickelt wird. Als Region, die auf umweltverträglichen Tourismus und Mobilität setzt, in der man Orte und Naturschauplätze mit Regionalbahn und Bus erreicht, ist der Bliesgau auch ein "Fahrtziel Natur". Seit Januar diesen Jahres ist er das 20. Schutzgebiet im Rahmen der Kooperation von Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Naturschutzbund Deutschland (Nabu), Verkehrsclub Deutschland (VCD) und Deutsche Bahn (DB).
An schönen Sommertagen durch eine einzigartige Natur radeln und die Seele baumeln lassen, das Biosphärenreservat Bliesgau mit seinen schönen Radwegen ist hierfür die ideale Region. Damit man die Orientierung nicht verliert und den richtigen Weg findet, wurde der neue Radtouren-Planer Biosphärenreservat Bliesgau mit sieben abwechslungsreichen Touren konzipiert.
Der Erhalt der traditionellen Kulturlandschaft und der damit verbundenen Artenvielfalt ist das erklärte Ziel des Biosphärenreservates. Mit Projekten wie dem "Bliesgau-Regal" und dem "Bliesgau-Apfelsaft" möchte die Region deshalb mit den Pfunden wuchern, die sie hat. Die Bliesgau-Produkte sind bereits in zahlreichen Geschäften im Saarland zu finden und auch in der Gastronomie setzen viele Küchenchefs auf regionale Produkte. Als Tipp am Rande sei erwähnt, dass Besucher mit einem Faible für eine gute Küche im Bliesgau voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Zu dem einmal im Jahr stattfindenden Biosphärenfest kommen Tausende Besucher nicht nur aus der Region, sondern auch aus dem nahen Lothringen, der Pfalz und Baden-Württemberg.
Der Radtouren-Planer mit Routenvorschlägen zwischen 24 und 75 Kilometern ist ein Gemeinschaftsprojekt von Saarpfalz-Kreis, der Tourismus Zentrale Saarland, dem ADFC Saar, dem Velo Büro Saar und der Saarpfalz-Touristik in Kooperation mit dem Biosphärenreservat Bliesgau. Auf den vierseitigen, wetterfesten Klappkarten im Querformat Din-A-5 zieren die Titelseiten schöne Landschaftsaufnahmen oder das Foto einer Sehenswürdigkeit aus der Region. Auf den Rückseiten ist ein Kartenausschnitt mit dem Tourenverlauf inklusive Startpunkt, Streckenlänge, Höhenmeter und Schwierigkeit abgebildet. Im Innenteil findet der Radinteressierte neben einer Tourenbeschreibung eine Kurzübersicht mit Tourenbewertung hinsichtlich Schwierigkeit, Landschaft und Kindertauglichkeit sowie Hinweise auf Sehenswürdigkeiten und Rastplätze. Zudem gibt es Adressen für Tourismusinformationen und Infos für die Anreise mit Bus oder Bahn.
Sechs der sieben Routenvorschläge sind als Rundtouren und eine Radtour von Blieskastel nach Saarbrücken ist als Streckentour konzipiert, wobei diese am Bahnhof in Lautzkirchen startet und am Hauptbahnhof in Saarbrücken endet, so dass man im Stundentakt mit der Bahn zurückkommt. Aufgrund des Formats passen die Tourenkarten sehr gut in die Lenkertaschen der Fahrräder.
Rund 70 Kilometer lang ist zum Beispiel die Große Bliesgau-Biosphären-Runde mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten an der Strecke. Hierzu zählen das Kleinod Gräfinthal, der Europäische Kulturpark Bliesbruck-Reinheim, die Faiencenstadt Sarreguemines in Lothringen und die Barockstadt Blieskastel. Die Strecke führt von Lautzkirchen über Webenheim auf die Bliesgauhöhen. Dort gibt es einen tollen Fernblicke ins Tal der Bickenalb bis in die Vogesen und ins Elsass. Zurück geht es über die "alte Duser Straße", übers Bliestal ins französische Sarreguemines. Von hier verläuft die Tour über Gräfinthal und das Kulturlandschaftszentrum Haus Lochfeld, durch das Mandelbachtal und Biesingen sowie durch das wunderschöne Lange Tal über Alschbach zurück zum Startpunkt in Lautzkirchen. Für weniger Geübte besteht aber eine Möglichkeit zur Abkürzung über den Bliestalfreizeitweg. red/jkn
Der Radtouren-Planer Biosphärenreservat Bliesgau ist für zwei Euro bei den Kultur- und Verkehrsämtern der Städte und Gemeinden sowie bei der Saarpfalz-Touristik, Am Paradeplatz 4, 66440 Blieskastel (Gebäude Kreissparkasse) erhältlich, Telefon: (0 68 41) 1 04 71 74, E-Mail: touristik@saarpfalz-kreis.de. Hier gibt es auch weitere Informationen, etwa zu Veranstaltungen, Unterkünften oder Sehenswürdigkeiten.
biosphaere-bliesgau.eu
saarpfalz-kreis.de
