Mieser Geruch in Erbach

Erbach. In der Straße Am Wasserturm am Erbacher Hochrech stinkt es zeitweise zum Himmel. Da sind sich zahlreiche Anwohner sicher. Seit etwa einem Jahr haben Geruchsbelästigungen, vor allem in den Morgenstunden, stark zugenommen, nun haben sich die Anwohner Richard Legrum, dessen Frau und Georg Detsch stellvertretend für viele andere an die unsere Zeitung gewandt

Erbach. In der Straße Am Wasserturm am Erbacher Hochrech stinkt es zeitweise zum Himmel. Da sind sich zahlreiche Anwohner sicher. Seit etwa einem Jahr haben Geruchsbelästigungen, vor allem in den Morgenstunden, stark zugenommen, nun haben sich die Anwohner Richard Legrum, dessen Frau und Georg Detsch stellvertretend für viele andere an die unsere Zeitung gewandt.Der Grund: Trotz umfangreichen Kontakts mit allerlei Behörden, schriftlichen Anfragen und Beschwerden sowie zahlreichen Telefonaten tut sich, so die Anwohner, bis jetzt wenig bis nichts. "Man hat das Gefühl, dass sich keiner zuständig fühlt", sagt Richard Legrum. Zu den zahlreichen Bemühungen, der Lage Herr zu werden, gehört inzwischen auch eine Unterschriftenliste mit 60 Einträgen, die Georg Detsch zusammengetragen hat.

In den Ärger der Anwohner über eine eingeschränkte Lebensqualität mischt sich auch die spürbare Sorge darüber, was mit der Geruchsbelästigung an Gefährlichem verbunden sein könnte. Einig sind sich alle: Es riecht nach verschmortem Plastik, vielleicht auch Farbe, "vor allem bei Wind aus Süd-Südwest", präzisiert Georg Detsch. Da kommt auch die Angst auf, im Gestank würde sich zusätzlich Gesundheitsschädliches verbergen.

"Das kann man ja nie wissen", sagt Richard Legrum, der in Phasen starker Geruchsbelästigung vor allem über Kopfschmerzen klagt. "Es könnten ja auch Pestizide und anderes Gifte bei solchen Verbrennungen entstehen."

Einen Verdacht, wer für die Geruchsemissionen verantwortlich ist, können die Anwohner der Straße am Wasserturm nicht äußern, auch wenn sie in den zurückliegenden Monaten immer wieder versucht haben, die Quelle des Gestanks mit der Nase zu orten.

Richard Legrum ist sich klar darüber, dass die Aufklärung des Missstandes und die erfolgreiche Suche nach dem Verursacher durchaus technisch aufwendig ist. Eine Studie darüber könnte wohl das in Saarbrücken ansässige Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz anstrengen. Dorthin hat sich Georg Detsch auf Anraten der Homburger Stadtverwaltung stellvertretend für die Betroffenen Anfang November mit einem Brief gewendet.

In diesem Schreiben wird Detsch deutlich: "An manchen Tagen kann man weder Türen noch Fenster öffnen." Bis jetzt gab es noch keine schriftliche Stellungnahme, immerhin brachte ein Telefonat Detsch die Gewissheit, dass das Schreiben, wenn auch mit deutlicher Zeitverzögerung, nun wohl bearbeitet wird. Bis es zu ersten Schritten einer Behörde kommt, wollen die Anwohner den Druck aufrechterhalten.

Auf einen Blick

Grundlage für eine Überprüfung der Situation am Erbacher Hochrech ist das Bundes-Immissionsschutzgesetz, das Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen. red

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