Arbeitsmarkt Mehr offene  Ausbildungsstellen als Bewerber in den Betrieben

Homburg · Der Arbeitsmarkt im März zeigt in unserer Region positive Tendenzen. In Folge der Frühjahrsbelebung geht die Zahl der Arbeitslosen zurück.

„Die einsetzende Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt lässt die Arbeitslosenzahlen sinken“, so die Feststellung von Jürgen Haßdenteufel, Chef der Agentur für Arbeit Saarland. „Während der Wintermonate ruhten viele Außenarbeiten und jetzt nehmen die Aufträge und Einstellungen wieder zu. Auch der Tourismus und die Gastronomie bekommen mit Beginn der Freiluftsaison neuen Schwung. Für die nächsten Wochen rechne ich mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit“, so Haßdenteufel. Bereits jetzt sind bei der Agentur  deutlich mehr offene Ausbildungsstellen als Bewerber gemeldet. Dies ist schon ein Hinweis darauf, dass am Ende des Vermittlungsjahres aufgrund der demografischen Entwicklung nicht alle Ausbildungsstellen besetzt sein werden.

Laut Haßdenteufel lohnt sich deshalb für die Firmen auch ein Blick auf Jugendliche oder junge Erwachsene, deren Potenziale bisher noch nicht genutzt werden. Nicht immer spiegeln sich die Kompetenzen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Schulnoten und Zeugnissen wieder. Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen im März um 90 auf 1472 gesunken. Das waren rund 170 Personen weniger als vor einem Jahr.

In der Geschäftsstelle der Arbeitsagentur Homburg (Bexbach, Homburg, Kirkel) sind 2841 Arbeitslose (minus 270 zum Vorjahr) registriert. Die Arbeitslosenquote liegt bei  5,0 Prozent. Bei den bei der Arbeitsagentur gemeldeten Jüngeren unter 25 Jahren hat sich die Arbeitslosigkeit deutlich verändert. Im aktuellen Monat waren knapp 130 Personen arbeitslos gemeldet, 60 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe 50plus lag bei 780. Sie hat sich gegenüber dem Vormonat um 54 verringert, gegenüber dem Vorjahr um 27 erhöht. Die Arbeitslosigkeit beim Jobcenter des Saarpfalz-Kreises ist im März ebenfalls gesunken (minus 69 auf 2393). Damit liegt sie deutlich unter dem Vorjahreswert (minus 212).  Die Zahl der arbeitslosen Jüngeren unter 25 Jahren lag im März bei 159 und damit geringfügig unter Vorjahresniveau (minus 17). 752 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um 31 verringert.

Weniger als die Hälfte der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen sind gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits ein Jahr und länger registriert. Mit 1067 Langzeitarbeitslosen beträgt ihr Anteil an allen Arbeitslosen 44,6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 100. Die Unterbeschäftigung lag im Saarpfalz-Kreis im März mit rund 6000 Personen um 470 unter dem Vorjahreswert. Der Anteil der Arbeitslosen an der Unterbeschäftigung betrug 65 Prozent. Der Arbeitsmarkt wurde damit durch Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik um mehr als ein Drittel entlastet.

 In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind.

Seit Jahresbeginn haben die Unternehmen der Region 1170 Stellen zur Besetzung gemeldet, 7,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Aktuell sind noch 1380 Stellen offen. Besonders viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden derzeit in der Zeitarbeit, im Verarbeitenden Gewerbe und im Gesundheits- und Sozialwesen gesucht. Auch der Handel, das Gastgewerbe, der Logistiksektor, der freiberufliche/wissenschaftliche/technische Dienstleistungsbereich und das Baugewerbe haben Personalbedarf.

Im Saarpfalz-Kreis wurden seit Beginn des Ausbildungsjahres im vergangenen Oktober 720 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 40 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig suchten 430 junge Menschen eine Ausbildungsstelle über die Arbeitsagentur, fast 30 weniger als vor einem Jahr. Am statistischen Zähltag im März waren noch 470 Stellen unbesetzt und 235 Jugendliche unversorgt. In vielen Betrieben sind die Einstellungsverfahren derzeit noch nicht abgeschlossen und es bieten sich noch zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten. Die Berufsberatung rät daher den Jugendlichen, spätestens jetzt zu starten und die Angebote zu nutzen. Neben der Vermittlung von Ausbildungsstellen bietet die Arbeitsagentur Beratung zu Ausbildungsvoraussetzungen, Bewerbungsverfahren und Berufsausbildungsbeihilfe an.

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