Mehr Kundenkontakt übers Netz

Homburg · In Zeiten des florierenden Internethandels überlegen die Homburger Gewerbetreibenden, sich im Internet zu präsentieren. Über die Öffnungszeiten hinaus sollen sich so die Kunden nach Produkten erkundigen können.

 Neben Überlegungen eines gemeinsamen Internetauftritts Homburger Gewerbetreibender wurde auch über die Weiterentwicklung der „Homburg-App“ diskutiert. Foto: Thorsten Wolf

Neben Überlegungen eines gemeinsamen Internetauftritts Homburger Gewerbetreibender wurde auch über die Weiterentwicklung der „Homburg-App“ diskutiert. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Wie positioniert sich das Homburger Gewerbe in Zeiten des boomenden Internethandels? Die Antwort auf diese Frage stand im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Gewerbevereins (wir berichteten). Im Zentrum der Diskussion stand dabei die Idee, Homburger Unternehmen auf einer eigens dafür geschaffenen Internet-Plattform zu präsentieren.

Die Vorsitzende des Gewerbevereins, Annette Germann, skizzierte das grundsätzliche Problem. "Wir haben einen großen Mitbewerber, und das ist das Internet. Das trifft uns alle in allen Branchen. Das Internet hat natürlich seine Berechtigung. Ich finde aber, dass wieder ein Gleichgewicht zwischen Internet und stationärem Handel hergestellt werden muss." Den Kunden , so Germann, müsse verstärkt ins Bewusstsein gerufen werden "die innerstädtischen Geschäfte zu unterstützen". Dabei sei klar, dass das Internet mit der Verfügbarkeit rund um die Uhr und der Bequemlichkeit eines Einkaufs von zu Hause aus viele Vorteile biete. Germann: "Das können wir im stationären Handel natürlich nicht leisten." Dem will man nun mit einer eigenen Internet-Präsenz entgegentreten, der Arbeitstitel ist "HomBuy". Mit dem soll eine "Ansprechbarkeit" von Gewerbetreibenden über die Öffnungszeiten des stationären Handels hinaus ermöglicht werden. Kunden hätten dann Gelegenheit, so das grundsätzliche Ziel, sich bei Anbietern vor Ort nach gesuchten Produkten zu erkundigen - und das via elektronischer Kommunikation über die eigentlichen Öffnungszeiten hinaus. So soll die Möglichkeit einer 24-Stunden-Kontaktmöglichkeit zwischen Kunde und Gewerbe das Ziel sein, ein klassisches Online-Shopping stehe nicht im Mittelpunkt.

In der Runde der Gewerbetreibenden wurde dieser Vorschlag einer verstärkten Online-Präsenz von Homburger Handel, Dienstleistungen und Gewerbe eingehend diskutiert. Dabei wurde klar, dass der Plan noch einiges im Unklaren lässt. Vor allem, und das machte eine Nachfrage von Gewerbevereinsmitglied Milly Dell-Euler deutlich, war nicht klar, was auf teilnehmende Gewerbetreibende tatsächlich an Kosten zukommen könnte.

Auch konnte nicht abschließend geklärt werden, wie sich ein gemeinsamer Internetauftritt entsprechend prominent bekanntmachen lässt, etwa in den Ergebnissen großer Suchmaschinen. Ob man sich tatsächlich für ein gemeinsames Web-Portal als Möglichkeit entscheiden wird, soll nun eine Befragung klären.

Die Absicht, den Präsenz-Einzelhandel stärker online zu präsentieren, verfolgt auch die Erweiterung des Angebots der so genannten "Homburg-App", einer von unserer Zeitung und der Stadt Homburg gemeinsam entwickelten Online-Anwendung. Stephan Lesch, SZ-Verkaufsleiter Saarland-Ost, stellte die Erweiterung des Angebots vor, die Unternehmen und Kunden stärker zusammenbringen solle.

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