Ausstellung im Saalbau Max G. und sein Fest der Formen

Homburg · Bis zum 9. Juni zeigt Max G. Grand-Montagne seine Arbeiten im Homburger Saalbau.

 Der Maler Max G. Grand-Montagne stellt seit diesem Montag im Homburger Saalbau aus. Typisch sind für ihn die Verwendung der Farben Schwarz und Rot auf weißem Grund.

Der Maler Max G. Grand-Montagne stellt seit diesem Montag im Homburger Saalbau aus. Typisch sind für ihn die Verwendung der Farben Schwarz und Rot auf weißem Grund.

Foto: Sebastian Dingler

Wieder einmal ist in der Galerie des Saalbaus die Ausstellung eines in der Region lebenden Künstlers zu sehen, der weit über unsere Gegend hinaus bekannt ist. Max G. Grand-Montagne ist vor allem auch in Frankreich ein Begriff, denn bei unseren Nachbarn hat er lange und nachhaltig gewirkt. Name und Werdegang könnten darauf schließen lassen, dass Grand-Montagne Halbfranzose ist, aber das täuscht.

„Die namensgebende Familie kam aus Burgund, aber das liegt schon 300 Jahre zurück“, erklärte der Maler während der Vernissage. Es könne aber sein, dass der französische Name geholfen habe bei seiner Liebe zu Frankreich. Jedenfalls ist Grand-Montagne 1941 in St. Ingbert geboren worden – dort lebt er heute wieder. Die Jugend verbrachte er laut eigener Aussage „weitgehend im Dunstkreis von Homburg“. Das Jahr 2000 stellte eine Zäsur in seinem Schaffen dar, da er damals damit anfing, vom Konkreten ins Nicht-Figurative überzugehen. „Ob das nun Kunst ist, wage ich nicht zu sagen“, sagte er in seiner kurzen Ansprache – außer ihm dürfte aber niemand der etwa 50 Gäste daran Zweifel gehabt haben, dass das sehr wohl große Kunst ist, die jetzt an den Wänden des Saalbaus hängt.

Ganz sicher auch nicht Françoise Mathis-Sandmaier, die dem Künstler einen „Sinn für austarierte Formen“ attestierte. Die Laudatorin beleuchtete auch Grand-Montagnes große Wertschätzung in Frankreich. So sei er 1986 als erster deutscher Künstler in die L’Amicale d’Artistes Lorrains, eine lothringische Künstlervereinigung aufgenommen worden. Der Maler sei ein Anwärter auf die „Médaille d‘or du rayonnement culturel“, einen Kulturpreis zur Ehrung deutsch-französischer Zusammenarbeit. In den letzten Jahren wurde Grand-Montagnes Wirken auch außerhalb Europas wahrgenommen. So hätten Museen in China und Malaysia Grafiken des Künstlers erworben. 2008 habe hier im Saalbau die konkret-minimalistische Kunst ihre Premiere gefeiert, so Mathis-Sandmaier. „Ich kann mich noch gut an die verblüfften Mienen derer erinnern, die ‚ihren‘ Grand-Montagne nicht wiedererkannten.“ Die Ausstellung damals habe „Ein formaler Seitensprung“ geheißen. Aber Max G., so nannte die Laudatorin den Künstler durchgehend, sei dieser Stilistik bis heute treu geblieben. Der Gegenständlichkeit habe der Künstler dennoch auf keinen Fall abgeschworen – Abstraktion und Figuration kooperierten in seinem Werk. Mit Holzschnitten auf Büttenpapier auf Forexplatten wende Max G. eine aufwendige Technik an. Allerdings erklärte Grand-Montagne den interessierten Besuchern auch, dass er seine Bilder oft mit einem einzelnen Pinselstrich aus Druckerschwärze versehe – „der muss dann sitzen“. Die schwarze dynamische Figur kombiniert er gerne mit einem roten Rechteck oder Quadrat, viel mehr braucht es meist nicht auf seinen Bildern. Hie und da taucht auch mal ein weißes oder schwarzes Quadrat auf, dazu noch eine scharfe schwarze Linie, wie mit Tusche gezeichnet. „Quadrat, Rechteck, Kreis, Linien und freie Formgestalt laden die stets klar organisierte Bildfläche je nach Konstellation unterschiedlich mit Energie und Spannung auf“, referierte Mathis-Sandmaier.

Den Kulturbeigeordneten Raimund Konrad erinnerten die Werke an Kandinsky und Miró. Grand-Montagne sei für ihn jemand, „der auf dem langen Weg zum eigenen Stil schon sehr weit fortgeschritten ist.“

Die Musik-Einlagen zur Eröffnung lieferten Birgit Schöndorf, bekannt vom Homburger Frauenkabarett, und Hans-Josef Daubaris mit witzigen Songs auf Saarländisch. Neben den zahlreichen Bildern gibt es auch einige Holzplastiken von Grand-Montagne zu sehen.

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