Aufräumen nach dem Sturm Sturm Eberhard deckte auch Dächer ab

Homburg/Bexbach/Kirkel · Die Folgen des heftigen Sturms vom Sonntag waren auch am Montag noch in der Region zu spüren: In Reiskirchen fehlt an der Auferstehungskirche ein großes Stück des Dachs. In Bexbach wurde die Bahnhofstraße gesperrt.

 Auf seinem unheilvollen Weg über die Region deckte Sturmtief Eberhard am Sonntag auch einen Teil des Daches der Auferstehungskirche in Reiskirchen ab. An anderen Stellen gab es durch umstürzende Bäume und herabfallende Ziegel ebenfalls massive Schäden.

Auf seinem unheilvollen Weg über die Region deckte Sturmtief Eberhard am Sonntag auch einen Teil des Daches der Auferstehungskirche in Reiskirchen ab. An anderen Stellen gab es durch umstürzende Bäume und herabfallende Ziegel ebenfalls massive Schäden.

Foto: Thorsten Wolf

Der Sturm war am Montag zwar weitgehend vorbei, doch die Schäden, die er in der Region angerichtet hat, werden noch einige Zeit nachwirken, an etlichen Stellen liefen Aufräumarbeiten. Die heftigen Böen hatten am Sonntag Feuerwehren und Polizei in Atem gehalten (wir berichteten). Entwurzelte Bäume, umgefallene Strommasten, teilweise abgedeckte Dächer, umherfliegende Ziegel, gesperrte Straßen, umgewehte Zäune und Schilder sorgten quasi für Dauereinsätze. Trotz der zum Teil massiven Schäden wurde aber niemand verletzt, teilte die Polizei in Homburg mit. Allein für sie gab es zwischen 11.30 und 21.30 Uhr 27 Einsätze infolge des Sturmtiefs Eberhard.

Besonders heftig traf es in Reiskirchen die Auferstehungskirche. Hier wurde das Blechdach stark beschädigt. Es sei auf einer Fläche von 15 bis 20 Quadratmetern aufgehebelt und sozusagen umgefaltet worden, auch die Teerbahnen darunter seien jetzt nicht mehr vorhanden, sodass hier nun ein großes Loch klafft, teilte der Wehrführer der Stadt Homburg, Peter Nashan, mit. Der Bereich sei abgesperrt worden.

Mit einigermaßen sorgenvollen Blick betrachtete auch Pfarrer Pirmin Weber am Montagmorgen die Schäden am Kirchendach. Während eine Fachfirma schon dabei war, die ersten Reparaturen anzugehen, äußerte Weber leise den Verdacht, dass vielleicht das ganze Dach neu gemacht werden müsse. Zur Höhe des entstandenen Schadens konnte sich Weber aber noch nicht äußern. „Wir müssen den Schaden jetzt der Versicherung melden.“ Je nachdem, wie hoch der sei, müsse ein Gutachter eingeschaltet werden. Davon hänge letztlich auch ab, wie lange die gegenwärtige Sperrung der Kirche anhalten werde.

In der Bexbacher Innenstadt fiel dem Sturm ebenfalls ein Dach zum Opfer und dies mit weitreichenden Folgen: Die Firstziegel auf dem alten, mittlerweile leerstehenden Postgebäude gegenüber dem Bahnhof wurden hinunter geweht. Dadurch löse sich das Dach nun immer weiter auf, teilte Uwe Lapre, Wehrführer der Stadt Bexbach, am Montagmorgen mit. Die Bahnhofstraße musste komplett gesperrt werden. Er hoffe, dass sie am Montagnachmittag wieder geöffnet werden könne. Das hänge aber davon ab, wie schnell jemand gefunden werde, der den Schaden repariere.

Auch am ehemaligen Hägin-Gebäude musste die Wehr laut Lapre eingreifen: Ein größeres Baugerüst drohte hier umzufallen, es sei dann von der Wehr gesichert worden. In der Bexbacher Mozartstraße sei ein Gerüst an einem Einfamilienhaus bereits halbseitig abgerissen gewesen, als die Feuerwehr eintraf. Auch in Bexbach war die Wehr mit um die 25 bis 30 Sturmeinsätzen dauerbeschäftigt, führte er aus.

Neben diesen Vorfällen wurden an diversen Stellen in der Region Dachziegel oder -teile heruntergeweht. So seien in Höchen Teile eines Daches auf ein Auto gestürzt, informierte Lapre. In Homburg wurde die Ecke Schanz- und Gerberstraße wegen herabfallender Ziegel vom Baubetriebshof zeitweise gesperrt, berichtete sein Homburger Kollege Nashan. In Bexbach in der Homburger Straße flogen ebenfalls die Dachziegel abgedeckter Wohnhäuser umher, so die Polizei.

Durch den Sturm wurden zudem an etlichen Stellen Bäume entwurzelt, auch Strommasten und Verkehrsschilder fielen um. Die Feuerwehren mussten immer wieder ausrücken. In Homburg seien alle Löschbezirke, auch die aus den Stadtteilen, am Sonntag unterwegs gewesen, 25 Sturmeinsätze listet Wehrführer Nashan auf.

So sei auf dem Parkplatz der SG Erbach in der Grünewaldstraße ein großer Baum auf zwei hier geparkte Autos gefallen. Auch hier wurde niemand verletzt, es blieb bei Sachschaden. Und er führt – beispielhaft – weitere Folgen des Sturms an: So fiel in Einöd ein Baum auf eine Garage, in der Charlottenburgerstraße in Erbach drohte ein Balkongeländer abzustürzen. In Altbreitenfelderhof seien zudem vier Strommasten, die zwei größere Häuser miteinander verbinden und versorgen, umgefallen. In Kirrberg wehte der Sturm einen Hochsitz sowie mehrere Bäume auf die L 213. In Einöd fielen Bäume auf die B 423 Richtung Webenheim. Auf der L 111 zwischen Wörschweiler und Bierbach stürzte ein Baum auf eine Stromleitung, beide landeten auf der Fahrbahn. Die Straße war von etwa 15.50 bis 18.30 Uhr komplett gesperrt. Nachdem die Stadtwerke den Strom abgeschaltet hatten, konnte die Feuerwehr hier Baum und umgestürzte Leitung aus dem Weg räumen, so die Mitteilung der Polizei. In Bexbach wurde zudem ein Vordach beschädigt, als die Feuerwehr einen losen Baum, der auf ein Haus zu stürzen drohte, wegzog. Dieser habe sich gedreht und sei dann auf der Überdachung eines anderen Hauses gelandet, berichtete Wehrführer Lapre.

Auch in Kirkel wurden Sturmschäden verzeichnet, allerdings konzentrierte sich dies auf Limbach, teilte Kai Dörner, Beauftragter für die Pressearbeit der Feuerwehr Kirkel, mit. Betroffen waren zudem die Autobahnen A6 und A8. Sturmtief Eberhard hatte mit starken Wind- bis hin zu Orkanböen diverse Bäume auf Fahrbahnen stürzen lassen und Baustellenbeschilderungen umgeworfen. Auch der Kamin eines Wohnhauses konnte dem Wind nicht standhalten und hatte sich teilweise gelockert. Hier wurden die losen Teile entfernt und die Gefahrenstelle abgesichert.

 An vielen Stellen ließ der Sturm am Sonntag Bäume auf die Straße stürzen, wie hier auf der A8. In Erbach fiel ein Baum auf zwei geparkte Autos. Verletzt wurde dabei aber niemand. Auch Strommasten knickten um, zum Beispiel bei Wörschweiler und Altbreitenfelderhof.

An vielen Stellen ließ der Sturm am Sonntag Bäume auf die Straße stürzen, wie hier auf der A8. In Erbach fiel ein Baum auf zwei geparkte Autos. Verletzt wurde dabei aber niemand. Auch Strommasten knickten um, zum Beispiel bei Wörschweiler und Altbreitenfelderhof.

Foto: Kai Dörner/Feuerwehr Kirkel
Massive Sturmschäden in Homburg, Bexbach und Limbach
Foto: Kai Dörner/Feuerwehr Kirkel
 Immer wieder ein Problem: Bäume, die auf Häuser zu stürzen drohten, hier in Limbach.

Immer wieder ein Problem: Bäume, die auf Häuser zu stürzen drohten, hier in Limbach.

Foto: Kai Dörner/Feuerwehr Kirkel

Ein weiterer Baum war durch eine Windböe teilweise entwurzelt worden und drohte auf ein Haus zu stürzen. Dieser wurde mittels spezieller Technik (Greifzug) mit einem Stahlseil abgesichert und anschließend kontrolliert gefällt. Insgesamt seien zwischen 16 und 19 Uhr acht Einsatzstellen „abgearbeitet“ worden.

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