Maifest traf auf den Musiksommer

Homburg · Das Programm in der City zog Tausende Besucher an. Kritik gab es jedoch an dem Bühnenstandort auf dem Marktplatz.

 Die Showband Goodfellas sorgte am Freitagabend beim Maifest für eine tolle Show für Auge und Ohr. Foto: Sebastian Dingler

Die Showband Goodfellas sorgte am Freitagabend beim Maifest für eine tolle Show für Auge und Ohr. Foto: Sebastian Dingler

Foto: Sebastian Dingler

Was war das nun? Die Eröffnung des Musiksommers oder "nur" ein Beitrag zum Maifest? Oder am Ende gar ein Test für den viel diskutierten neuen Standort der Bühne auf dem Marktplatz? All diese Fragen, die viele der Zuhörer am Samstag stellten, waren berechtigt. Mit Al Cat & the Roaring Tigers war eine typische Musiksommer-Samstagsband engagiert worden, ein bisschen Jazz, ein bisschen Rock 'n' Roll und viel Swing. Auch das Programmheft des Maifests verwendete den Begriff "Musiksommer" für das Konzert - die offizielle Eröffnung desselben findet aber erst diese Woche statt. Und da beim Maifest die Bühne mit dem Rücken zur Saarbrücker Straße positioniert wurde, unkten viele, das sei jetzt schon die endgültige Lösung. Dem widersprach allerdings der Kulturbeigeordnete Raimund Konrad: "Diese Bühne heute ist nur am Maifest da. Wenn wir eine andere Bühne aufstellen, muss die anders aussehen. In gewisser Weise ist das ein Probedurchlauf." Er selbst halte sich neutral, was die neue Positionierung betreffe. Man habe mit dem neuen Standort durchaus einige Probleme festgestellt. Die Stimmung auf dem Marktplatz war allerdings eindeutig gegen die Neupositionierung der Bühne. Jörg Schulien etwa, Mitglied der Interessengemeinschaft Homburger Altstadt, sagte: "Die Sitzanordnung ist nicht gut, weil man so am Berg sitzt. Außerdem schaut man Richtung Bühne in die Sonne und wird geblendet." Gisela Kroll aus Kirkel war ähnlicher Ansicht: "Ich habe mich hier noch nie so unwohl gefühlt, es ist nicht mehr gemütlich. Früher war das so eine Gemeinschaft, man saß zusammen an Tischen, dieser Flair ist jetzt weg. Früher hat man auch auf das alte Rathaus geguckt - das war für Jazz einfach die passende Bühne." Auch Margit Weiß gefiel der neue Standort nicht: "Vorher war die Bühne zentraler, da konnte man auch von oben in den Gaststätten die Musik verfolgen, die sind jetzt ganz abgeriegelt." Aber noch ist die Entscheidung ja nicht gefallen, das geschehe laut Raimund Konrad erst im Laufe des Sommers. So lange bleiben die Musiksommer-Konzerte noch am alten Standort. Gegen die Musik hatte am Samstagmittag niemand etwas einzuwenden. Al Cat & the Roaring Tigers ist ein Familienprojekt vom Posaunisten Alexander Katz (daher der Bandname) und seiner Tochter Madeleine Katz. Je nach Anlass können die beiden aus einem 250 Stücke starken Repertoire schöpfen; jeder aus der Stammbesetzung kann ersetzt werden, wenn er keine Zeit für einen Auftritt hat. "Das sind alles Profis, die spielen alles vom Blatt", sagte Vater Katz, der die Arrangements und Einzelstimmen alle selber notiert hat. Abseits von Bühnendiskussion und Musiksommer hatte das Maifest sehr viel zu bieten: Am Freitagabend traten die hiesigen Stimmungsmacher von Elliot auf dem Markt in Konkurrenz zur deutschlandweit bekannten Showband Goodfellas in der Talstraße: Während erstere auf Publikumsnähe und Songs zum Mitsingen setzten, spielten letztere tanzbare Musik in Perfektion. Die beiden attraktiven Sängerinnen boten darüber hinaus noch etwas fürs Auge. Der Samstagabend war vor allem auf dem Christian-Weber-Platz sehr gut besucht: Dort lockte "Deutschland sucht den Superstar"-Gewinner Thomas Godoj um die 1000 Besucher an. Das Stimmwunder aus dem Ruhrgebiet ließ es richtig krachen mit seiner coolen Rock-Show. Kontrast dazu auf dem Marktplatz: Da sorgten die drei Damen von The Wonderfrolleins und ihr Schlagzeuger für gute Laune mit Schlagern und Gassenhauern. Die Oldie-Fans wiederum kamen am Homburger Hof auf ihre Kosten mit der Coverband Anti Tank Gun, die sich sogar an ein so schweres Stück wie "Bohemian Rhapsody" wagte. Alle Achtung! Dass das Wetter nun so toll mitspielen würde beim Maifest, war im Vorfeld höchstens zu ahnen. Obwohl wir uns laut Kalender noch im Frühjahr befinden, hat die Stadt mit dem Maifest ihren Bürgern das erste Sommerfest des Jahres beschert.

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