Lust auf Eis leidet unter dem mäßigen Sommerwetter

Homburg · Wer hätte das gedacht: Wenn es kühler ist, dann haben nicht nur weniger Menschen Lust auf Eis, wer dennoch schlecken will, entscheidet sich auch häufiger für andere Sorten. Von diesen Erfahrungen berichten Homburger Eisdielenbesitzer.

 Eis und Sommer gehören auf jeden Fall zusammen. Da sich das Wetter in den vergangenen Monaten aber sehr launisch zeigte, leiden die Eiscafés auch in Homburg. Foto: Roland Weihrauch/dpa

Eis und Sommer gehören auf jeden Fall zusammen. Da sich das Wetter in den vergangenen Monaten aber sehr launisch zeigte, leiden die Eiscafés auch in Homburg. Foto: Roland Weihrauch/dpa

Foto: Roland Weihrauch/dpa

Wer denkt da nicht gerne an seine Kindheit zurück. An den Moment, wenn die Eistheke einen in den Bann zieht und mit allen möglichen Farben und Geschmacksrichtungen lockt. In dieser Hinsicht sind die Homburger Eiscafés gut aufgestellt, mit dem Ziel, für den ein oder anderen Gaumenschmaus bei den Kunden zu sorgen. Doch auch das beste Eis ist nutzlos, solange das Thermometer nicht über die 20 Grad-Celsius-Marke klettert. Das müssen die Eisdielenbesitzer in Homburg derzeit feststellen.

"Den Einfluss des Wetters merkt man schon. Wir verkaufen bis zu 80 Prozent weniger Eis als in Hoch-Zeiten", schildert Gianneschi Manuel, seit Februar Besitzer des Eiscafés "Dolce Amaro" in der Talstraße. Der Inhaber erzählt, dass er viele junge Klienten habe und daher die klassischen Eissorten nicht unbedingt im Vordergrund stehen. Der Geschmack nach einem Kinderriegel und "dunkle Schokolade sind der Renner unter den Jugendlichen", sagt Manuel.

Das Kreieren von ausgefallenen Spezialitäten kennt inzwischen kaum noch Grenzen. So sorgt zum Beispiel ein bekannter Schokoriegel für eine neue Sorte in der Ladentheke. "Darunter findet man ebenso das bei den Gästen äußerst beliebte Spaghetti-Eis", sagt Israel Kindermann vom Eiscafé Venezia in der Talstraße, "sowie die Geschmacksrichtung Cookies", in Anlehnung an die amerikanischen Kekse. Dennoch sind die Verkaufszahlen nicht zuletzt aufgrund der kühlen Temperaturen gesunken. "Wir leiden unter dem Wetter und haben weniger Kundschaft", gibt Kindermann zu.

Der wechselhafte Sommer wirkt sich nicht nur negativ auf den Absatz aus, nein, er beeinflusst auch die Wahl der verschiedenen Kreationen. "Bei schlechtem Wetter kaufen die Leute dunkle Farben wie beispielsweise Schokolade. Wenn es dann heiß wird, erfrischende Sorten wie Mango-Eis", erläutert der Besitzer des Eiscafés "De Lazzero" in der Saarbrücker Straße, Pierangelo de Cesero. Im "De Lazzero" sind immer wieder unkonventionelle Varianten des italienischen Eishandwerks zu bestaunen. Wir probieren ständig neue Ausführungen aus, so de Cesero. Eine bei ihm noch nie da gewesene Errungenschaft sei die Geschmacksrichtung "Marshmallow", die dieser Tage des Öfteren in der Waffel landet.

Dass auch die Klassiker unter den Eissorten nach wie vor ziehen, beweist das Eiscafé Ecker in der Erbacher Dürerstraße. "Schokolade und Vanille gehen immer", lautet die Einschätzung des Eigentümers Hans-Jürgen Ecker. "Unser Geschäft ist wetterabhängig", fährt Ecker fort, weshalb die Verkaufszahlen stark rückgängig seien. Diese äußeren Einflüsse führen sogar dazu, dass neue Leckereien wieder aus dem Sortiment genommen werden.

Es bleibt zu hoffen, dass der Sommer sich doch noch einmal so richtig blicken lässt. Das gefällt dann nicht nur den Eisdielenbesitzern, sondern auch den Kindern.

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