Wörschweiler Der Schwerlastverkehr nervt die Wörschweiler weiterhin

Wörschweiler · In bewährter Manier führte Ortsvorsteher Reinhold Nesselberger (SPD) durch die zweite Sitzung des Ortsrates von Wörschweiler. Nach den Irritationen um seine zunächst Nicht-Wahl und dann Doch-Wiederwahl ging es wieder ans aktuelle Geschehen im Stadtteil.

 Tempo 50 könnte in Zukunft für Lkw in der Durchgangsstraße von Wörschweiler Geschichte sein.

Tempo 50 könnte in Zukunft für Lkw in der Durchgangsstraße von Wörschweiler Geschichte sein.

Foto: Sebastian Dingler

Als Erstes kam die neue Richtlinie zur Bekämpfung und Verhütung der Korruption bei der Stadt Homburg zur Sprache. Das ist ein mehrseitiges Schreiben, das auch auf der Webseite der Stadt abrufbar ist unter „Antikorruptionsrichtlinie“. Nesselberger äußerte dazu, dass das Ziel ehrenwert und notwendig sei, allein fehle ihm der Glaube daran, dass es funktioniere. „Ich habe 50 Jahre in der Kommunalpolitik und der freien Wirtschaft gearbeitet und behaupte, dass die Korruption immer Möglichkeiten findet.“ Im besten Fall erfolge eine Einschränkung, aber „das wäre schon ein Fortschritt“, so der Ortsvorsteher. Schon deshalb könne man der Richtlinie zustimmen. Das wurde dann auch ohne Wortmeldung einstimmig angenommen.

Heftig diskutiert wurde allerdings über den nächsten Punkt auf der Tagesordnung, die Verkehrsproblematik in Wörschweiler. Konkret geht es darum, dass die Anwohner seit vielen Jahren genervt sind von den vielen Lkw, die durch den Ort fahren. Die Belastung habe zugenommen, auch weil sich im Gewerbegebiet in Bierbach mehr Unternehmen angesiedelt hätten. Diese hätten, so Nesselberger, keine andere Möglichkeit, die Autobahn zu erreichen, als durch Wörschweiler durchzufahren. Man wolle deswegen kleine und machbare Schritte unternehmen. Eigentlich sei die Zusage schon gemacht worden, dass in der Bierbacher Straße eine Tempo-30-Zone für Lkw eingerichtet werde. Die Verordnung läge irgendwo noch zur Unterschrift vor, das komme also demnächst. Der Ortsvorsteher wies außerdem darauf hin, dass Wörschweiler keinerlei Einfluss auf die Ansiedlung der Unternehmen habe, das Gewerbegebiet liege größtenteils auf Blieskasteler, ein kleiner Teil auf Einöder Gemarkung.

Zunächst diskutierte der Ortsrat über die Reduzierung der Lkw-Belastung. Zweifel wurden geäußert, dass die Tempo-30-Zone viel Erfolg bringe. Es hatten sich aber auch einige Bürger zur Sitzung eingefunden, denen das Thema wohl unter den Nägeln brennt. Eine Frau, die ihren Namen gegenüber unserer Zeitung nicht nennen wollte, berichtete, sie habe sich selbst erkundigt – es werde daran gearbeitet, dass ein riesiger Gewerbepark entstehe mit einem exorbitanten Anstieg des Schwerlastverkehrs. Anders als Nesselberger war sie der Meinung, dass man diese Ansiedlungen verbieten könne, außerdem habe eine bestimmte Speditionsfirma gar keine Genehmigung für ihren Standort im Gewerbegebiet. Sie wolle sich in dieser Sache auch an Landrat Gallo wenden. Der Ortsvorsteher meinte, er wolle diese Informationen den entsprechenden Stellen der Stadtverwaltung vorlegen. Er warf die Frage auf, ob die Tempo-30-Zone überhaupt eingeführt werden solle, wenn sie nach Meinung einiger Ortsratsmitglieder nichts bringe.

Martin Guth brachte die Idee eines stationären Blitzers ins Gespräch, Ralf Meisel meinte, es müsse eine eigene Zufahrt für das Gewerbegebiet her. Die Diskussion über den Schwerlastverkehr dauerte noch lange Zeit ohne Einigung der Beteiligten. Nesselberger unterrichtete die Mitglieder anschließend noch über die neue Wasserversorgung der Klosterruine, da sei das neue Pumpenhäuschen am Berg schon gebaut worden. Ziel sei es, die neue Wasserleitung bis zum Weinfest am 3. Oktober in Betrieb zu nehmen. Beim nächsten Termin an der Klosterruine, dem Konzert der Irish-Folk-Band Hexeschuss am 29. August sei es noch nicht so weit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort