Computerwissen für Kinder Die Großen lehren an der Grundschule

Limbach/Homburg. · Gestern war der Auftakt zu einer mehrwöchigen Zusammenarbeit zwischen dem Saarpfalz-Gymnasium und der Limbacher Grundschule.

 Die Viertklässler der Limbacher Grundschule lernen, wie man mit einem kleinen Gerät programmiert. Saarpfalz-Schüler helfen ihnen dabei.

Die Viertklässler der Limbacher Grundschule lernen, wie man mit einem kleinen Gerät programmiert. Saarpfalz-Schüler helfen ihnen dabei.

„Wenn Informatiker von Schleifen reden, dann meinen sie nicht Schleifen, mit denen man die Schuhe zubindet. Schleifen sind hier Bausteine, die Anweisungen immer wieder wiederholen.“ So beginnt ein Arbeitsheft für Grundschüler, das die drei Homburger Oberstufenschüler Charlotte Sailer, Eleonora Eisenbarth und Johannes Jene kindgerecht zusammengestellt haben.

Sie waren gestern zusammen mit ihren Informatik-Lehrern und weiteren Mitschülern aus der Oberstufe des Saarpfalz-Gymnasiums zu Gast in der Grundschule Limbach. Nicht, weil sich die „Großen“ danach sehnten, mal wieder klein zu sein, sondern weil sie den „Kleinen“ beibringen wollen, wie es ist, wenn man ein „großer Informatiker“ wird. Zu Hilfe kommt ihnen dabei, dass die Landesregierung Mittel bereitgestellt hat, um allen saarländischen Grundschülern einen Calliope mini, einen „Bastelcomputer“, zur Verfügung zu stellen.

Das Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) hat im Rahmen des Projektes schon vor einem Jahr Schulungen für Lehrer angeboten, um dieses Projekt umzusetzen. Nun hat der Saarpfalz-Kreis diesbezüglich besondere Vorteile, denn mit dem Informatik-Schwerpunkt am Saarpfalz-Gymnasium und entsprechend engagierten jungen Leuten kam es nun zu einer Schul-zu-Schul-Partnerschaft.

Diese wiederum passt ins Konzept des Saarpfalz-Gymnasiums, das unter Anleitung der Informatik-Lehrer eben nicht im stillen Kämmerlein programmieren möchte, sondern schon 2009 das bundesweit ausgezeichnete Projet der digitalen Partnerschaften eingeführt hatte. „Wir gehen raus mit unseren jungen Informatikern, wir waren schon in Seniorenheimen“, betonte Schulleiter Jürgen Mathieu bei der Vorstellung der Zusammenarbeit mit der Limbacher Grundschule.

Und Landrat Theophil Gallo konnte auf „das tolle organisatorische Miteinander im Kreis“ hinweisen, denn wer hat schon das Glück, solche kurzen Wege zwischen Nachwuchsinformatikern und Grundschülern zu haben? „Unsere Schüler können schnell von Homburg nach Limbach kommen“, so Informatiklehrer Michael Bergau. Auch Bürgermeister Frank John, selbst einst Saarpfalz-Schüler, war sehr angetan: „Wir freuen uns, dass dieses Engagement der Homburger Schülerinnen und Schüler unserer Gemeinde zugute kommt.“

Schulleiterin Daniela Schlicker betonte, dass „damit natürlich nicht unser Französisch-Schwerpunkt angetastet wird. Die Arbeit mit Calliope ist eine Ergänzung für unseren Unterricht, zumal wir ja den Computerraum haben und damit gut nutzen können.“ Die Kinder aus den drei vierten Klassen waren begeistert von dem etwas anderen Unterricht, der gestern stattfand, vor allem, dass sie erstmals erlebten, wie man kleine Dinge mit Hilfe einer handtellergroßen sechseckigen Platine selbst programmieren konnte: Eine Alarmanlage, ein Klavier, ein Ping-Pong-Spiel...

 Informatiklehrer Michael Bergau mit der Calliope-Platine.

Informatiklehrer Michael Bergau mit der Calliope-Platine.

Eleonora, Johannes und Charlotte, die mit viel Fleiß und Beharrlichkeit das Programm ausgearbeitet haben, machen demnächst Abitur. Die Nachfolger aus den 11-er Klassen am Saarpfalz stehen schon bereit.

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