Lieder aus ferner Heimat

Schwarzenacker · Jhon Jiménez lebt schon seit vielen Jahren in Deutschland, doch ein wenig Venezuela steckt noch immer in ihm. Neben Stücken aus dem Barock spielte der Meistergitarrist traditionelle Folklore, in der seine Heimat lebendig wurde.

Ein hochwertiges musikalisches Erlebnis erwartete die Zuhörer am vergangenen Samstagabend im Edelhaus in Schwarzenacker (wir berichteten). Im Rahmen des vierten Konzertes der Gitarrenland-Reihe bekamen alle Freunde der Gitarrenmusik einen Einblick in eine Musikkultur, die fast kaum bekannt ist. Der von der karibischen Urlaubsinsel Isla Margarita stammende Jhon Jiménez präsentierte unter dem Titel "Perspektivas" ein Programm mit venezolanischer Folklore und deutschem Barock.

Das Programm befasste sich mit der Gegenüberstellung der musikalischen Kulturen Europas und Südamerikas in der Gegenüberstellung von europäischer Lautenmusik und venezolanischer Tänze. "Alle Konzerte waren bisher ausverkauft", freute sich Wolfgang Weigel, künstlerischer Leiter des internationalen Gitarrenland-Festivals, über die hohe Resonanz bei den Besuchern. "Es ist schon eine Art Freundeskreis, der immer wieder zu unseren Konzerten kommt", fügte er hinzu. Mit ein Grund für diesen Erfolg sei die "tolle Atmosphäre" bei diesen musikalischen Ereignissen, bei denen man nicht nur tolle Musik aus unterschiedlichen Kulturen hören, sondern sich auch gegenseitig näher kennenlernen und Kontakte knüpfen könne, erklärte Wolfgang Weigel am Rande des Konzertes im Edelhaus gegenüber unserer Zeitung. Das Spektrum an musikalischen Themen der Gitarrenland-Reihe von Barock bis Rock spiegele das Lebensgefühl der Generationen der letzten sechs Jahrzehnte wider. "Sie werden einen wunderbaren Gitarristen erleben, der mit seiner Gitarre die Vielfalt an Kultur transportiert", kündigte Wolfgang Weigel zu Beginn des Konzertes Weigel mit Blick auf den voll besetzten Mannlich-Raum im Edelhaus an. Er sei stolz, einen solchen Meistergitarristen für die Konzertreihe gewonnen zu haben. "Erleben und genießen Sie tolle Gitarrenmusik , haben Sie Freude, vergnügen Sie sich und nehmen etwas von der Lebensfreude dieser Musik und dieser einzigartigen Atmosphäre mit nach Hause". Die Gitarre gehört elementar zur venezolanischen Kultur und ist in der Vokal- und Instrumentalmusik, in den Besetzungen traditioneller Tanzmusik unverzichtbar.

Aus der volkstümlichen Musik haben sich zahlreiche erstklassige Meistergitarristen entwickelt, die mit einem hohen Maß an Virtuosität glänzen. Einer von ihnen ist auch Jhon Jiménez, der schon seit vielen Jahren in Deutschland lebt, hier seine Musikstudien vervollkommnet hat und pädagogisch wie auch künstlerisch tätig ist. Schon als Kind habe die Musik sehr viel Bedeutung für ihn gehabt. Es sei sein Traum gewesen, diese Musik zu lernen und zu studieren, erzählte Jhon Jiménez. Durch Gesang und Tanz habe er sich der Musik genähert und dadurch ein besseres Verständnis für Musik bekommen.

Stand bei den "Perspektivas" zunächst die Barockmusik mit Werken von John Dowland , Silvius Leopold Weiss und Agustin Barrios Mangoré im Mittelpunkt, so widmete sich Jhon Jiménez im zweiten Teil der Musik aus seinem Heimatland, deren Hintergrund Liedern und Tänzen waren.

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