Lieber mehr Gemüse als Lyoner
Homburg · Natürlich kann man, sofern man gesund ist, alles essen. Dennoch: Gemüse ist bekömmlicher als Bratwurst, und oft ist Salat besser als ein Schweinsbraten. Was sollte man im Alter essen? Auch darauf gibt es Antworten.
Manchmal hat man Appetit auf Currywurst, manchmal ist man froh, wenn es nur Salat und ein hartgekochtes Ei gibt. Essgewohnheiten und -vorlieben sind ein Thema, das lang und breit diskutiert wird. Was dabei oft zu kurz kommt, ist ein Essen, das einfach nur dem Lebensalter angepasst ist. Während Eltern und Erzieherinnen bei Kindern inzwischen darauf achten, dass die Kleinen ausgewogen ernährt werden und vor allem Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen, macht man sich wenig Gedanken, was Menschen im Alter essen sollten. Denn auch hier wären ein paar sinnvolle Überlegungen angebracht.
Deshalb bietet das Gesundheitsamt des Saarpfalz-Kreises in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsdezernat des Universitätsklinikums am 20. April eine Informationsveranstaltung zu diesem Thema an. Es geht dabei um "Essen mit Genuss bis ins hohe Alter".
Die Veranstaltung möchte dazu beitragen, Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährung einzuleiten. Mit dem Vortrag "Richtig und gudd gess - Essen und Trinken als Prävention und Therapie bis ins hohe Alter" steigt Margarete Edel, Ökotrophologin, in die Thematik ein. Dr. Carl-Albert Bader, Oberarzt in der HNO am Uniklinikum, erläutert die medizinischen Gesichtspunkte zum Thema "Schlucken im Alter". Ergänzt wird dieser Vortrag durch Sabine Hoffmann und Susanne Diener. Die beiden Logopädinnen referieren über "Der Kloß im Hals - wenn das Essen stecken bleibt". Abschließend gibt Georg Reier, Diätetischer Koch, Einblicke in die richtige Auswahl von Lebensmitteln.
Die Veranstaltung findet am 20. April um 14 Uhr statt - im großen Sitzungssaal der Kreisverwaltung, Am Forum in Homburg . Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten: Tel: (0 68 41) 104 83 78 oder Mail: kug@saarpfalz-kreis.de.
Dr. Carl-Albert Bader ist Oberarzt an der HNO des Uniklinikums. Er hält am 20. April einen Vortrag über Schluckbeschwerden im Alter. Wie befragten ihn zu diesem Thema.
Warum hat man im Alter Schluckbeschwerden?
Bader: Schließen wir Krankheiten wie Tumore oder Schlaganfall mal aus, dann kommt es im Alter zu Schluckprobleme, weil die Schleimhäute trockener werden oder weil die Muskelkraft, die man zum Schlucken braucht, nachlässt. Oft stört auch eine schlecht sitzende Prothese. Oder die Steuerung des Schluckvorgangs durch das zentrale Nervensystem ist nicht mehr so präzise.
Was kann man dagegen tun?
Bader: Wenn man zu Husten oder Verschlucken neigt, sollte man bröselige Backwaren, hartes Brot, langfaseriges Fleisch oder Gemüse mit Fäden und Fasern meiden. Oft haben ältere Menschen auch Probleme, Tabletten runterzuschlucken. Hier sollte man mit dem Arzt über andere Darreichungsformen sprechen.
Was sind die goldenen Regeln?
Bader: Ganz einfach: Sich beim Essen Zeit lassen, immer einen Schluck dazu trinken. Sich nicht ablenken lassen, nicht beim Essen Zeitung lesen oder Fernsehen gucken.
