Leuchttafel sorgt für Diskussionen

Homburg · Beeinträchtigen digitale Werbetafeln die Aufmerksamkeit der Autofahrer? Die Stadtverwaltung sagt „Nein“ und genehmigt ein solche Anzeige an einer der Hauptkreuzungen in der Homburger Innenstadt.

 Seit Anfang der Woche läuft der Testbetrieb dieser neuen Werbetafel im Kreuzungsbereich Saarbrücker Straße und Bexbacher Straße. Eine Gefährdung des Straßenverkehrs durch die bewegten Bilder sieht man in der Verwaltung dabei nicht. Foto: Thorsten Wolf

Seit Anfang der Woche läuft der Testbetrieb dieser neuen Werbetafel im Kreuzungsbereich Saarbrücker Straße und Bexbacher Straße. Eine Gefährdung des Straßenverkehrs durch die bewegten Bilder sieht man in der Verwaltung dabei nicht. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Seit Beginn der Woche flimmert den Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern an der Kreuzung Saarbrücker Straße und Bexbacher Straße in Höhe des Homburger Forums ein unerwartetes Bild entgegen: Auf einer großen Tafel ziehen kurze Textmeldungen vorüber, eine Wetterkarte wird eingeblendet, immer wieder unterbrochen durch die mehrfarbige Einblendung "Test". Doch was wird da getestet? Die Antwort ist denkbar einfach: eine neue Werbetafel. Ein paar Hintergründe dazu lieferte gestern die Homburger Stadtverwaltung, wenn auch sehr knapp. Sie ist an der neuen Flimmerwand nicht völlig unbeteiligt, ist sie doch Eigentümerin der Fläche am Kreuzungsbereich gegenüber dem Forum. Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff knapp: "Die Stadt hat diesen Teil des Grundstücks an ein privates Unternehmen in Homburg verpachtet." Über weitere Details zum Vertrag zwischen dem privaten Anbieter und der Stadt wolle man sich nicht äußern. So gab es auch keine Informationen über die Pachthöhe, die Homburg für die Fläche bekommt. Immerhin so viel war der Verwaltung zu entlocken: Die Untere Bauaufsicht als Teil der Homburger Stadtverwaltung habe die Installation der Tafel, die wohl in Zukunft Informationen unterschiedlicher Art, von Nachrichten bis Werbung, präsentieren soll, genehmigt.

Dieser Hinweis ist nicht ganz unwichtig, gab es in der Vergangenheit in zahlreichen Kommunen doch immer wieder Bedenken gegen diese Art der bewegten Informationsvermittlung im verkehrsnahen Bereich. Denn so mancher befürchtete doch, die laufenden Bilder könnten die im Straßenverkehr nötige Aufmerksamkeit, gerade in der Zone von großen Kreuzungen, negativ beeinträchtigen und eine erhöhte Unfallgefahr erzeugen.

Die Stadt Homburg selbst war in der Vergangenheit, als es um eine technisch weniger aufwendige Werbetafel im Kreuzungsbereich Entenmühlstraße und Zweibrücker Straße (B 423) ging, Teil eines Rechtsstreites (wir berichteten). Damals hatte der private Investor auf Genehmigung seiner Werbetafel geklagt - und vor Gericht Recht bekommen. Dass nun die Stadt Homburg selbst mittelbar eine solche Werbetafel über die Verpachtung eines stadteigenen Grundstücks begünstigt, mag da seltsam anmuten.

Rüdiger Schneidewind, der für den Straßenverkehr zuständige hauptamtliche Beigeordnete der Stadt und künftige Oberbürgermeister, sah diesen Positionskonflikt gestern auf Nachfrage unserer Zeitung aber nicht. "Wenn ein Gericht eine solche Werbetafel zulässt, dann gilt diese Entscheidung natürlich in vergleichbaren Situationen auch für andere Investoren."

Auch sehe er keine Gefahr im neuen und bewegten Informationsangebot an einer der meist frequentierten Kreuzungen im Stadtgebiet. "Wenn unsere Untere Bauaufsichtsbehörde eine solche Tafel genehmigt, dann hat sie sich im Verfahren mit den zuständigen Stellen, so der Kreispolizeibehörde des Saarpfalz-Kreises, abgestimmt. Deswegen sehe ich kein Gefährdungspotenzial." Gleichwohl werde man die neue Situation im Auge behalten, verspricht der Beigeordnete.

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