Stadtführung in Homburg Nochmals auf den Spuren Siebenpfeiffers

Homburg · Wo Siebenpfeiffer als Gefangener seine letzte Nacht in Homburg zubrachte oder wo Wirth im Nachthemd der Polizeigewalt Widerstand leistete: Episoden wie diese gehören mit zu dem Rundgang durch Homburg, zu dem am Donnerstag, 7. Oktober, die Siebenpfeiffer-Stiftung einlädt.

 Frau Wirth begleitet die Besucher

Frau Wirth begleitet die Besucher

Foto: Martin Baus/Siebenpfeiffer-Stiftung

Die Exkursion gilt jenen Schauplätzen, an denen im Vorfeld des Hambacher Festes in den Jahren 1830 bis 1832 ein wichtiges Kapitel deutscher Demokratie-Geschichte geschrieben wurde.

„Das Homburger Völkchen ist äußerst liberal“, schrieb Georg Fein, Redakteur bei der „Deutschen Tribüne“ in Homburg, 1832 in einem Brief an seine Mutter, und dieses Zitat ist auch das Motto der Stadtführung. Die Tour zu den einschlägigen Schauplätzen der Ereignisse um Siebenpfeiffer und Wirth wird aber kein gewöhnlicher Rundgang durch die Innenstadt. Vielmehr erwartet die Teilnehmer eine inszenierte Kostümführung; Monika Link wird als „Regina Wirth“, also die Ehefrau von Johann Georg August Wirth, in zeitgenössischer Bekleidung Revue passieren lassen, was sie in ihrer stürmischen Homburger Zeit zwischen 1832 und 1834 so alles erlebt hat, während ihr streitbarer Gatte die meiste Zeit eingekerkert war.

Die Stationen der von ihr geleiteten Begehung sind etwa das Terrain, auf dem sich einst Siebenpfeiffers Wohnung und auch das „königlich-bayerische Landcommissariat“ befanden, die Druckerpresse, die im heutigen Siebenpfeifferhaus zu sehen ist, auf der Wirths „Tribüne“ zeitweise gedruckt wurde und das Gasthaus Cappel, in dem das erste von zahlreichen „Festbanketten“ stattfand, das Gebäude, in dem Wirth arbeitete und mit seiner Familie lebte und schließlich auch der Freiheitsbrunnen am Rondell.
Die Teilnahme an dem Rundgang  ist kostenlos, Ausgangspunkt ist um 18 Uhr das Außengelände des Siebenpfeiffer-Hauses, Kirchenstraße 8. Die Begehung dauert etwa anderthalb Stunden.

Eine Voranmeldung bei der Geschäftsstelle der Siebenpfeiffer-Stiftung, Ute Klosendorf, unter Telefon (0 68 41) 1 04 84 19, E-Mail: Ute.Klosendorf@saarpfalz-kreis.de ist erforderlich. Im Verlauf der Führung sind die Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten. Im Siebenpfeifferhaus gilt die Maskenpflicht.

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