Leserbriefe zum Thema Verkehrskreisel

Bexbach · "Wo bleibt hier die Weitsicht?"

Zu "Keine Chance für Verkehrskreisel", SZ vom 14. Dezember:

Beim Lesen dieses und der vorausgegangenen Berichte zum Anschluss an die A 6 stellt sich mir die Frage: Leben wir eigentlich in einer Demokratie oder in einer kleinen Diktatur? Die Vertreter der Bevölkerung aus Bexbach wie aus Homburg finden eine Drei-Ohren-Lösung für die schlechteste Variante, nur das Landesamt für Straßenwesen ist anderer Auffassung und bestimmt, wie hier gebaut wird. Wundert es uns dann nicht, wenn immer weniger zur Wahl gehen? Bereits in der Legislaturperiode 2004/09 hat sich der Stadtrat Bexbach dem Landesamt in einer Darstellung dieses Bauprojekts durch das Landesamt gegen eine Drei-Ohren-Lösung erfolglos gewehrt. Das Amt bestimmt, und nicht die gewählten Vertreter des Volkes. Wer sich noch an den Bau der A 6 in den 50er Jahren erinnern kann, der weiß auch noch, dass diese Auffahrt nicht mitgebaut wurde, sondern sie wurde nachgerüstet. Wer den Bau der A 1 verfolgt hat, der konnte erleben, dass die A 1 zunächst als zweispurige Umgehungsstraße mit beigefügter Trasse für weitere Spuren gebaut wurde, aber die Brücken mussten dann später bei der Erweiterung und Umbau zu Autobahn neu gebaut oder angelängt werden.

Wie lange soll diese für mich schildbürgerliche Weise noch fortgesetzt werden? Wo bleibt eigentlich die Weitsicht? Ich weiß wohl, dass Weitsicht schlecht zu beweisen ist, viel leichter ist es, Steuergelder zu verschwenden, da ja diese Falschplaner nicht mit ihrem Vermögen haften müssen.

Karl-Heinz Omlor, Bexbach
"Dreifach-Wege für die Bewohner"

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Die Verkehrsexperten sollten mal Studien in England betreiben, wo es sogar Kreisel in Folge gibt oder bei einseitig starkem Verkehr ins Oval gezogen . . .und der Verkehr läuft ohne ständiges Stoppen und Anfahren, was ja mehr Energie verbraucht und zusätzlichen Feinstaub erzeugt. Hat man sich denn schon ausgerechnet, was eine Ampelanlage oder sogar eine Ampelreihung an Strom- und Wartung im Jahr koste. In der Stadt der "Kreiselphobie" hat man doch positive Erfahrung gemacht am Saalbau. - Der funktioniert doch trotz Miniformat super. In Nachbarstädten wie Blieskastel und Bexbach orientiert man sich weg von Ampeln. Wenn man als Ortskundiger den Verkehr von Homburg nach Bexbach kennt, bemerkt man auch, dass nach Kaiserslautern nur ein kleiner Teil des Verkehrs strömt. Wozu dann Ideen und weitläufige Änderung mit neuer Zufahrt Richtung Kaiserslautern, Rodung vieler Bäume, die Sauerstoff produzieren - bis vor die Raststätte? Plötzlich will man Reiskirchen von der Autobahn abtrennen. Die Bewohner bis hinein ins angrenzende Erbach müssen Dreifach-Wege in Kauf nehmen. Der Lärm fegt aufgrund des fast ständigen Westwindes Tag und Nacht über den Ort hinweg bis nach Erbach. Von einer Lärmschutzwand ist nichts mehr zu hören. Die Emissionen, auch durch den zukünftigen Verkehr aus dem neuen Industriegebiet Altstadt, werden sich weiter nach oben entwickeln. Laut Studien erhöht sich die Krebsgefahr im Bereich von 100 Metern neben der Autobahn. Ein drittes Ohr auf der Bexbacher Seite Richtung Saarbrücken und den Verkehr aus Richtung Kaiserslautern kommend dort nach Homburg abzuführen, würde auf der Seite zu Bexbach den Verkehr laufen lassen. Dann müsste ein zweispuriger, eventuell als oval ausgebildeter Kreisel den Verkehr zum Fließen bringen. Die Zufahrt nach Reiskirchen wäre nur für Anwohner, die Fahrradfahrer müssten in die Planung einbezogen werden.

Ingrid Sprunck-Lebong, Reiskirchen

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