Leidenschaft für die Bühne

Homburg. Der Mann muss auf die Bühne - seine sonore Stimme trägt weit über die Homburger SZ-Redaktion hinaus. Und es ist nicht schwer sich vorzustellen, wie sie in einem größeren Saal vor Zuschauern klingen würde. Dabei sitzt Christoph Felix Neumann, 42, normalerweise nicht im Theater, sondern im Homburger Standesamt

Homburg. Der Mann muss auf die Bühne - seine sonore Stimme trägt weit über die Homburger SZ-Redaktion hinaus. Und es ist nicht schwer sich vorzustellen, wie sie in einem größeren Saal vor Zuschauern klingen würde. Dabei sitzt Christoph Felix Neumann, 42, normalerweise nicht im Theater, sondern im Homburger Standesamt. Doch die Bühne gehört zu seinem Leben seit er vor etwa 25 Jahren über seinen Vater, der jahrelang in Erbach Theater spielte, per Zufall eine Rolle als Oberkellner bekam. Mit Folgen, denn: "Ich war gefangen vom Theaterspielen, bin davon nicht mehr weggekommen." Heute hat er sich mit dem Homburger Amateur Theater, einen "eigenen kleinen Theaterverein", einen Traum erfüllt, sagt er. Zehn bis zwölf Leute waren es, die im August 2006 den Verein aus der Taufe hoben. Heute gehören 60 Leute dazu, 30 Erwachsene und ebenso viele Kinder und Jugendliche. Bunt gemischt ist diese Truppe, aus Homburg, St. Ingbert, Neunkirchen kommen die Mitglieder zum Beispiel. Handwerker gehören ebenso dazu wie Musiker, Psychologen und eine Schulleiterin, erzählt Neumann. Etliche haben schon Erfahrungen gesammelt im Neunkircher Musical-Projekt, viele - wie Neumann selbst - sind dort immer noch aktiv. Was die Menschen verbindet: Die Liebe zum Theater, obwohl nicht alle auf der Bühne stehen, denn damit später alles klappt, braucht es auch jede Menge gute Geister im Hintergrund: von Bühnenbauern bis zur Maskenbildnerin. "Das Schöne ist: Die Leute sind motiviert, kommen gerne, und es macht einfach Spaß", unterstreicht Neumann. "Sie sind mit Lust und Laune dabei." Aber: "Es kostet auch viele Nerven", schiebt er schnell noch nach. Der Verein ist zwar noch jung, dennoch hat er schon etliches auf die Beine gestellt: Kinderstücke wie "Das Gespenst von Canterville" oder "Pinocchio", aber auch Klassiker wie "Leonce und Lena". Letzteres in Zusammenarbeit mit der Gruppe Kulisse. Generell wird mit anderen Vereinen zusammen gearbeitet: Zum einen tausche man sich aus, aber das Homburger Amateur Theater wolle anderen auch helfen, sich hier präsentieren zu können - Unterstützung gebe es zum Beispiel bei der Suche nach dem geeigneten Raum oder dem Kartenvorverkauf. Aktuell ist nun eine Komödie in Planung: Die Proben zu "Boeing, Boeing" laufen - in der Regel montags ab 20 Uhr. Zudem soll es vor der Aufführung am Freitag, 9. Mai, im Saalbau noch ein Intensiv-Wochenende geben. Auch wenn das aktuelle Projekt viel Aufmerksamkeit fordert, der Verein hat sich jede Menge vorgenommen. Bei der Jugendarbeit zum Beispiel, jedes Jahr werde ein Stück mit jungen Leuten einstudiert und auf die Bühne gebracht. Bei der Auswahl werde auch darauf geachtet, was in den Schulen gerade auf dem Lektüreplan stehe, sagt Neumann. Generell soll künftig speziell auf Schulen Zugeschnittenes angeboten werden. Zudem sollen in der Vorweihnachtszeit Märchen auf der Saalbau-Bühne angeboten werden. Auch an eine lebende Krippe auf einem Weihnachtsmarkt werde gedacht. Bleibt also viel zu tun, und selbst wenn mit dem Theaterverein selbst schon ein großer Traum wahr wurde, bleibt für Neumann ein großer Wunsch: Sich in Homburger ein Publikum zu erarbeiten, die Zuschauer so zu überzeugen, dass die Leute sagen: Wir gehen gerne zum Homburger Amateur Theater. Kontakt: Christoph Felix Neumann, Telefon 0172-6575223 oder (06841) 9935747.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort