Schwimmbad in St. Ingbert Im „blau“ wird ein großer Wurf geplant

St. Ingbert · In der St. Ingberter Wasserwelt sollen in den nächsten Jahren ein neues Lehrschwimmbecken und zusätzliche Rutsche entstehen. Die Bäderbesitzgesellschaft beziffert das finanzielle Volumen für Neuerungen auf rund 6,5 Millionen Euro.

 Am Montagvormittag tummelten die ersten Badegäste im Freibad des St. Ingberter „blau“. Bald wird das Angebot um einige Attraktionen erweitert.

Am Montagvormittag tummelten die ersten Badegäste im Freibad des St. Ingberter „blau“. Bald wird das Angebot um einige Attraktionen erweitert.

Foto: Manfred Schetting

Das Bad in Schuss halten und immer wieder bessere Angebote schaffen. Das war immer schon Devise im „Blau“ in St. Ingbert. Und die wird in den kommenden Jahren mit viel Geld fortgesetzt. Vor wenigen Tagen hat der Aufsichtsrat der Bäderbesitzgesellschaft grünes Licht gegeben für mehrere Erweiterungs- und Umbaupläne. Für insgesamt rund 6,5 Millionen Euro werden in dem kommunalen Schwimmbad ein neues Lehrschwimmbecken, eine zusätzliche Riesenrutsche, im Hallenbad ein neues Kinderplanschbecken und im Freibad ein neuer Umkleidetrakt entstehen. Angesichts der beengten Platzverhältnisse auf dem Schwimmbadgelände stehe somit der „vermutlich letzte große Wurf“ für das Blau an, wie Hubert Wagner, der Geschäftsführer der Stadtwerke St. Ingbert, und Frank Luxenburger, der Aufsichtsratsvorsitzende der Bäderbesitzgesellschaft, betonten, als sie unserer Zeitung am Montag die Zukunftspläne erläuterten.

Auslöser für alle jetzigen Umbaupläne ist dabei das Lehrschwimmbecken. Ein solches gibt es in St. Ingbert derzeit noch in der Rischbachschule. Doch das ist längst in die Jahre gekommen. Deshalb wurde bereits seit 2016 ein neuer Standort gesucht. „Stets in Absprache mit Schulen, Vereinen und auch der Bürgerinitiative Rischbachschule“, wie Wagner und Luxenburger unterstreichen. Eine Machbarkeitsstudie habe schließlich ergeben, dass ein Neubau eines Lehrschwimmbeckens für St. Ingbert die beste Lösung sei. Und zwar direkt im „Blau“ – „auch wegen der Synergien bei der Bädertechnik“, so Luxenburger. Das Neubaukonzept habe auch den Stadtrat und die Landesregierung überzeugt. Der Stadtrat hat die Übertragung des städtischen Schwimmbeckens in der Rischbachschule an die Bäderbesitzgesellschaft beschlossen. Und das Innenministerium sagte schon im Vorjahr drei Millionen Euro zu, mit denen ein neues Lehrschwimmbecken in St. Ingbert gefördert wird (wir berichteten).

Gebaut wird das neue Lehrschwimmbecken im direkten Anschluss an das Hallenbad des „Blau“. Das neue Becken wird mit 16,6 auf 10 Meter etwas größer sein als das jetzige in der Rischbachschule. Es soll sowohl von Schulen für den Schwimmunterricht als auch zur besseren Auslastung nachmittags und abends von Vereinen und sonstigen Gruppen genutzt werden. Weiterer Vorteil des künftigen Standorts: Der Neubau erhält einen neuen Sanitärtrakt, gleichzeitig können aber die bestehenden Umkleiden im Hallenbad des „Blau“ genutzt werden.

Parallel zum Bau des Lehrschwimmbeckens hatten die Verantwortlichen des St. Ingberter Schwimmbads stets weitere Umbaumaßnahmen geplant, die das Bad konkurrenzfähig halten sollen. Unter den Neuerungen sticht dabei die zusätzliche Rutsche hervor. Für die rund 100 Meter lange Doppelrutsche mit Lichteffekten wird die Bäderbesitzgesellschaft etwa eine Million Euro investieren. Besonderer Clou: Die Doppelrutsche wird sowohl vom Hallenbad wie vom Freibad aus nutzbar sein.

 Hier im Anschluss an das Hallenbad des „blau“ wird das neue Lehrschwimmbecken für St. Ingbert entstehen.

Hier im Anschluss an das Hallenbad des „blau“ wird das neue Lehrschwimmbecken für St. Ingbert entstehen.

Foto: Manfred Schetting

Eher bedeckt halten sich Hubert Wagner und Frank Luxemburger allerdings bei der Frage, wann die Neuerungen fertig sein sollen. Als Orientierung könne der Zeitraum von 2020 bis 2022 dienen, den das Innenministerium für die Förderzusage für das neue Lehrschwimmbecken nannte. Ihre Zurückhaltung begründen die beiden dabei vor allem mit den vielen Details, die bei einer sorgfältigen Vorbereitung der Neuerungen im „Blau“ berücksichtigt werden müssten. Derzeit werde der Bauantrag bei der Stadt erarbeitet, der alle Veränderungen in der St. Ingberter Wasserwelt beinhalten wird. Für die Bauzeit müsse dann beispielsweise berücksichtigt werden, dass Bauarbeiten den laufenden Betrieb in dem Schwimmbad möglichst wenig beeinträchtigen. „Die aufwendige Pfahlgründung für das Lehrschwimmbecken ist demnach weder während der Freibadsaison noch in der Hauptsaison in der Sauna sinnvoll und möglich“, sagt Hubert Wagner. Wenn so viel Geld für Verbesserungen in dem Bad in die Hand genommen werden, hat das nicht nur für den Betreiber seinen Preis, sondern auch für die Kunden. „Wir werden sicherlich über eine Anpassung unserer seit Jahren konstanten Eintrittspreise nachdenken müssen“, räumt Wagner ein. Aber auch dann werde das Bad nicht sein gutes „Preis-Leistungs-Verhältnis“ riskieren, dass das St. Ingberter Schwimmbad so attraktiv mache, versichert Luxenburger.

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