Lebhafte Diskussion zu umstrittenen Thesen

Homburg. Auf Einladung der Schulelternbeirates referierte am Montagabend die Buchautorin Gabriele Kuby am Homburger Gymnasium Johanneum. Kuby, die in der Vergangenheit mit umstrittenen Thesen zur Wertstellung von Sexualität innerhalb der Gesellschaft, gerade mit Blick auf die Jugend, auf sich aufmerksam gemacht hatte, präzisierte in einem nicht immer souverän gehaltenen Referat ihre Thesen

Homburg. Auf Einladung der Schulelternbeirates referierte am Montagabend die Buchautorin Gabriele Kuby am Homburger Gymnasium Johanneum. Kuby, die in der Vergangenheit mit umstrittenen Thesen zur Wertstellung von Sexualität innerhalb der Gesellschaft, gerade mit Blick auf die Jugend, auf sich aufmerksam gemacht hatte, präzisierte in einem nicht immer souverän gehaltenen Referat ihre Thesen. Der Kern ihrer Überlegungen: Es gelte, von Generation zu Generation das Gute zu bewahren und weiterzugeben. Kuby fokussierte dies in erster Linie auf die Sexualmoral und die damit verbundenen Erziehung von Kindern. Basierend auf einem wissenschaftlichen Werk aus dem Jahr 1930 gab sie ihrer Überzeugung Ausdruck, dass nur eine Gesellschaft mit strengen Sexualnormen als Hochkultur zu werten sei. Im Zentrum ihrer Kritik an den von ihr festgestellten gesellschaftlichen Fehlentwicklungen stand das so genannte "Gender Mainstreaming", die "gleichstellungsorientierte Politik" als Überwindung von Geschlechtergrenzen. Kuby lehnte in ihrem Vortrag auch den Begriff der Geschlechtervielfalt ab und sparte nicht an deutlicher Kritik an der aus ihrer Sicht zunehmenden gesellschaftlichen Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Beziehungen. Deutlich wehrte sie sich gegen den Vorwurf, homophob zu sein, und stellte auch klar "das der Staat nichts in den Schlafzimmern zu suchen habe". Nichts desto trotz seien eingetragenen Partnerschaften gleichgeschlechtlicher Beziehungen und das angestrebte Recht gleichgeschlechtlicher Paare auf Adoption und Erziehung von Kindern nicht akzeptabel. Als Quelle der von ihr scharf attackierten gesellschaftlichen Bestrebungen nach einer generellen Liberalisierung geschlechterspezifischer Rollen nannte sie die 68er-Bewegung und auch die daraus entstandene Feminismusbewegung. Die habe, so Kuby, auch über UN-Weltfrauen-Konferenzen Einfluss auf die aktuelle Politik genommen. Kubys Gegenentwurf sieht einen Rückzug auf die katholische Sexuallehre vor, die Sex vor der Ehe, Sex als reinen Genuss abseits des Willens zur Fortpflanzung und die Homosexualität als Geschlechts-Orientierung ablehnt. Die katholische Konvertitin, früher selbst evangelisch und Teil der 68er-Bewegung, nannte vor allem "Theologie des Leibes" von Johannes Paul II. als Grundlage ihrer Ansichten. In der sich anschließenden, von Michael Klein moderierten Diskussion mit rund 70 Teilnehmern widerfuhr Kuby zum einen teils Zuspruch, zum anderen aber auch deutliche Kritik. Vor allem ihre Position zum Thema Homosexualität geriet dabei zum Gegenstand lebhafter Aussprachen an diesem Abend. thw

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