Laufend sich und anderen helfen

Homburg · Sie stecken mitten in den Vorbereitungen für ihren zweiten Spendenlauf gegen Krebs. Der Erlös geht an die saarländische Krebsgesellschaft. Die Organisatorinnen berichteten vorab von Neuerungen und Plänen.

 Heike Graf-Ecker, Carina Krämer, Susanne Sonntag (hinten), Maria Cacacciola-Ketter (vorne links) und Astrid Tschiersch-Pfreundschuh vom Verein Miteinander gegen Krebs schauen sich schon mal im Homburger Waldstadion um. Foto: Stumm/SZ-Redaktion

Heike Graf-Ecker, Carina Krämer, Susanne Sonntag (hinten), Maria Cacacciola-Ketter (vorne links) und Astrid Tschiersch-Pfreundschuh vom Verein Miteinander gegen Krebs schauen sich schon mal im Homburger Waldstadion um. Foto: Stumm/SZ-Redaktion

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Es waren nicht nur die sportlichen Momente, die sie stolz machen. Im vergangenen September schnürten nämlich nicht nur Menschen ihre Laufschuhe, für die das Laufen ein mehr oder weniger ambitioniertes Hobby ist. Patienten gingen auf die Strecke, Angehörige von Erkrankten waren dabei und Frauen und Männer, die im Andenken an jemanden liefen, der nicht mehr lebt.

Es war eine besondere Stimmung, "sehr emotional vom Anfang bis zum Ende", genau so, wie sich das die Organisatorinnen vom Verein Miteinander gegen Krebs bei der Premiere ihres Spendenlaufs vorgestellt hatten. "Man weiß ja nie, ob man es schafft, das zu transportieren", sagt die Vorsitzende Maria Cacacciola-Ketter: "Die Botschaft scheint angekommen zu sein."

Gut ein Jahr ist es mittlerweile her, dass sie den Verein gegründet haben. Es war ihre eigene Liebe zum Ausdauersport , die sie zusammengeführt hat und die Krebserkrankung von Maria Cacacciola-Ketter, die noch während ihrer Therapie wieder anfing zu laufen.

Heute sitzt sie mit ihren Vereinskolleginnen Heike Graf-Ecker, Carina Krämer, Susanne Sonntag und Astrid Tschiersch-Pfreundschuh im Waldstadion auf den Zuschauerrängen. Noch ist es leer, am 18. September sollen sich die Sitze füllen. Denn am und im Stadion beginnt und endet der nächste große Spendenlauf, hier geht es in Wellen auf die unterschiedlich langen Strecken, hier können Runden gelaufen werden und vor den Toren soll im Anschluss an das Sportereignis gefeiert werden mit Essen, Trinken und Live-Musik.

Im Gespräch wird aber auch klar, wie wichtig ihnen ihre Ziele sind. Unter anderem möchten sie bei der Information über Entstehung, Ursachen, Früherkennung, Behandlung und Nachsorge von Krebserkrankungen mitwirken. Eine Veranstaltungsreihe haben sie daher ins Leben gerufen, die Premiere war sehr gut besucht, ein weiteres Angebot soll es gegen Jahresende geben. Darüber hinaus haben die Damen noch viele Ideen, auf jeden Fall gehe es darum, noch näher an Patienten dran zu sein, die an Krebs erkrankt sind, und diese "noch enger an die Hand zu nehmen".

Natürlich ist da der Sport. Der werde als Therapie von den Experten ausdrücklich befürwortet. Schon beim ersten Cross against cancer konnte jeder, der wollte, Spendenrunden laufen. Gedacht waren diese für Menschen, die zur Unterstützung der guten Sache antreten wollten: für Betroffene, die langsam wieder fit werden und eben für deren Angehörige . Diesem Ziel sehen sich die Organisatorinnen weiter verpflichtet, daher bieten sie diesmal im Zusammenarbeit mit einer Laufschule ein besonderes vorbereitendes Training an, mit dem man seine körperliche Leistungsfähigkeit verbessern kann. Das Lauftraining helfe, durch die Therapie durchzukommen, bei der Therapie und auch um sich davon zu erholen, betonen sie.

Der Erlös des Spendenlaufs, der auch durch Sponsoren unterstützt wird, kommt so wie im vergangenen Jahr der saarländischen Krebsgesellschaft zugute, diesmal zweckgebunden für die psychoonkologische Betreuung und Therapie. Stationär sei für Krebspatienten zwar bei zertifizierten Zentren ein Psychoonkologe vor Ort, doch bei den kurzen Liegezeiten sei keine langfristige Therapie möglich, erläutert Maria Cacacciola-Ketter. Doch die Ängste kommen oft erst, "wenn man zu Hause ist, Zeit hat, einmal nachzudenken". Von der Krankenkasse werde so eine ambulante Betreuung nicht bezahlt.

Neben der guten Sache, können sich aber auch die sportlichen Aspekte von "Cross against cancer" sehen lassen. Mehr als 1200 Läufer gingen im vergangenen Jahr an den Start - weit mehr als die Organisatorinnen erwartet hatten. Deswegen wollen sie das meiste beibehalten: eine professionelle Zeitnahme, anspruchsvolle Strecken vorbei an Sehenswürdigkeiten und vieles mehr. Neu ist neben dem Lauftraining die Zehn-Kilometer-Strecke, "für alle, denen fünf Kilometer zu kurz und 17 zu lang sind".

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 Sehenswertes gibt es am Rand der Laufstrecke: die Ruine der Hohenburg auf dem Schlossberg (oben) und die Überreste der Merburg in Kirrberg. Fotos: Thorsten Wolf

Sehenswertes gibt es am Rand der Laufstrecke: die Ruine der Hohenburg auf dem Schlossberg (oben) und die Überreste der Merburg in Kirrberg. Fotos: Thorsten Wolf

 Im Homburger Waldstadion sollen die Teilnehmer am Spendenlauf gegen Krebs auf die Zielgerade gehen. Hier werden aber auch die Runden gelaufen zur Unterstützung der guten Sache, als Betroffener, als Angehöriger – soweit die Füße tragen. Foto: Stumm/SZ-Redaktion

Im Homburger Waldstadion sollen die Teilnehmer am Spendenlauf gegen Krebs auf die Zielgerade gehen. Hier werden aber auch die Runden gelaufen zur Unterstützung der guten Sache, als Betroffener, als Angehöriger – soweit die Füße tragen. Foto: Stumm/SZ-Redaktion

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 Ganz so professionell wie bei einem Leichtathletik-Meeting brauchen Teilnehmer am Spendenlauf gegen Krebs nicht zu sein. Es gibt aber sowohl Strecken für sehr ambitionierte Läuferinnen und Läufer als auch Laufmöglichkeiten für Jedermann. Foto: Marius Becker/dpa

Ganz so professionell wie bei einem Leichtathletik-Meeting brauchen Teilnehmer am Spendenlauf gegen Krebs nicht zu sein. Es gibt aber sowohl Strecken für sehr ambitionierte Läuferinnen und Läufer als auch Laufmöglichkeiten für Jedermann. Foto: Marius Becker/dpa

Foto: Marius Becker/dpa

Hintergrund Der Termin für den zweiten Spendenlauf gegen Krebs "Cross against cancer" ist am Sonntag, 18. September. Start ist um 10 Uhr vor dem Waldstadion Homburg. Im Stadion findet der Zieleinlauf statt - direkt vor der Haupttribüne. Es gibt verschiedene Wettbewerbe: einen Fünf-Kilometer-Lauf, eine Fünf-Kilometer-Nordic-Walking-Strecke, einen Zehn-Kilometer-Lauf, bei dem 360 Höhenmeter bewältigt werden müssen, und einen 17-Kilometer-Lauf über 650 Höhenmeter für sehr gut trainierte Läufer. Zudem können Spendenrunden im Stadion absolviert werden, gedacht sind diese für Jedermann, zur Unterstützung der guten Sache, als Betroffener, als Angehöriger. Die Startgebühr beträgt 8,50 Euro inklusive Zielverpflegung Ausgabe der Startunterlagen und Nachmeldungen (Gebühr dann 10 Euro) sind im Waldstadion möglich: Samstag, 17. September, 13 bis 15 Uhr, Sonntag, 18. September, 7.30 bis 9.30 Uhr. Anmelden kann man sich ab sofort online, Anmeldeschluss ist der 11. September. Lauftraining für Erwachsene, angesprochen sind Betroffene, deren Angehörige und alle, die zur Unterstützung antreten wollen, startet am 25. Juni, 10 Uhr, Treffpunkt ist der Wanderparkplatz "Fischweiher" in Kirrberg. Das Training findet daraufhin jeden Samstag statt und endet am 10. September. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Informationen und Anmeldung im Internet: www.miteinander-gegen-krebs.de

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