Laufen, helfen, Mut machen

Homburg · Die Liebe zum Ausdauersport verbindet sie, und das mündete in ein gemeinsames Engagement. Acht laufbegeisterte Kirrberger Frauen haben den Verein Miteinander gegen Krebs gegründet, der jährlich Spendenläufe anbieten möchte. Premiere ist am 18. September.

Sportschuhe an und loslaufen: Für acht Frauen aus Kirrberg gehört das seit vielen Jahren zum Leben - sieben sind Marathonläuferinnen . Maria Cacacciola-Ketter, Astrid Tschiersch-Pfreundschuh und Carina Krämer gehören dazu und sind in die Redaktion gekommen. Nicht nur, um ihre Begeisterung fürs Laufen zu teilen, sondern vor allem deshalb, weil sie nun ihre Leidenschaft mit einer guten Sache verbinden. Sie wollen anderen helfen: mit einem Spendenlauf, dessen Erlös der saarländischen Krebsgesellschaft zugute kommen soll. Von der ersten Idee bis zur Umsetzung dessen, was sie vorhaben, dauerte es gerade einmal ein paar Monate, Sprinttempo also.

Dass es so weit kam, liegt auch an einem Schicksalsschlag. "Im Januar 2014 erkrankte ich an Brustkrebs", sagt Maria Cacacciola-Ketter. Es sei das erste Mal gewesen, dass sie körperlich nicht "so ganz auf der Höhe war". Noch während der Therapie begann sie, wieder zu laufen. Im Kirrberger Wald traf sie auf sieben andere "Lauffrauen", die sie mittrugen zum alten Fitness-Zustand. Im Dezember fragte sie in die Runde, wie es wäre, "wenn wir einen Spendenlauf organisieren". Die Idee fiel auf fruchtbaren Boden. Im März wurde der Verein von den acht gegründet, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, Maßnahmen und Hilfe gegen Krebs zu fördern. Am 18. September ist der Termin für den Lauf. 350 Anmeldungen haben sie bereits, die "500 sollte schon fallen", sagt Carina Krämer, die im Verein die Pressearbeit übernommen hat.

Die Frauen packten das mit vereinten Kräften an. "Weil jede von uns sich schon einmal engagiert hat, wusste jede etwas beizutragen", berichtet sie. "Wir hatten überall wirklich ein offenes Ohr. Jeder hat uns im bürokratischen Wirrwarr geholfen", dass es schnell vonstatten geht, sagt die Vereinsvorsitzende Maria Cacacciola-Ketter. Dass alle Frauen einen anderen beruflichen Hintergrund haben, sei ebenfalls hilfreich: "Jede kann ihre Stärken einbringen", so Krämer.

Das ist auch nötig, denn die Organisation des Lauftags hat es in sich: zwei Strecken, Verpflegungsstationen, professionelle Zeitnahme - auch um bei weiteren Läufen auf der "neu auf den Markt geworfenen" Strecke eine Vergleichsmöglichkeit zu haben, eine Party zum Abschluss mit Bands, die ohne Gage spielen, dazu die Werbung mit Plakaten und Flyern. Das Geld für die gute Sache soll durch die Startgebühren und Überschüsse aus dem Sponsoring zusammenkommen, erklärt die stellvertretende Vorsitzende Astrid Tschiersch-Pfreundschuh. "Dadurch, dass wir alle an vielen Läufen teilgenommen haben, wissen wir, was man beachten muss", sagt Krämer. Die Strecken, die sie ausgesucht haben, sind ja sowieso ihr täglich Brot: "Das ist unser Haus- und Hofwald. Wir trauen uns zu, das alles selbst zu organisieren." Mit dem Crosslauf über 16 Kilometer, der unter anderem am Schlossberg mit der Ruine Hohenburg sowie der Ruine der Merburg vorbeiführt, wollen sie ambitionierte Läufer ansprechen, die trainiert sind und die 650 Höhenmeter bewältigen können. Die Fünf-Kilometer-Strecke ist für unterschiedliche Startfelder gedacht: Jogger, Nordic Walker, Spaziergänger. Zudem gibt es die Möglichkeit, Runden auf dem Sportplatz zu absolvieren, "wenn nicht ganz Trainierte mitmachen möchten oder Patienten. Wir wollen auch krebskranke Menschen ansprechen." Jeder Starter komme als Sieger durchs Ziel. Krebs und Sport haben eine wichtige Position in der Medizin inne, erklärt Cacacciola-Ketter, die selbst Ärztin ist, einen Hintergrund. Krebspatienten, auch solche, die noch in Therapie sind, könnten dazu angehalten werden, Sport zu treiben.

Vom Laufen braucht man die drei natürlich nicht zu überzeugen. Der 18. September ist für sie nur der Anfang. Sie wollen den Lauf zum festen Termin machen. Jedes Jahr soll das Geld an eine andere Krebs-Organisation gehen. Das hat dann neben dem Start im Sprint echte Marathonqualität.

Zum Thema:

Hintergrund Beim Spendenlauf gegen Krebs am 18. September werden verschiedene Strecken angeboten, Start ist jeweils vor dem Waldstadion in Homburg . Wer möchte, kann sich mit einem Fitness-Coach aufwärmen. Um 17 Uhr startet der Hauptlauf über 16 Kilometer. Auf die Fünf-Kilometer-Strecke gehen Läufer um 17.10 Uhr, Nordic Walker um 17.15 Uhr. Zieleinlauf ist jeweils an der Haupttribüne im Waldstadion. Zudem kann man Spendenrunden im Stadion absolvieren. Die Anmeldegebühr beträgt fünf Euro pro Starter, Anmeldeschluss ist der 1. September, Nachmeldungen am Lauftag für acht Euro sind bis 16 Uhr möglich. Bei der Party nach dem Lauf auf dem Vorplatz des Stadions spielen die Uni-Bigband, die Nilswills und Bernd Nickaes & Friends. ustmiteinander-gegen-krebs.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort