Lange Unterhose und dicke Socken sind Pflicht
Homburg. In den ersten Minuten geht's noch, doch dann spürt man's an den Zehen, bevor die Kälte langsam aber sicher hochklettert, die Hände klamm werden lässt, das Gesicht unbeweglicher macht. Und das schon nach 20 Minuten. Die Händler auf dem Homburger Wochenmarkt sind bereits seit Stunden hier, meist seit vor sechs Uhr stehen sie in ihren Ständen

Für Thomas Herrmann ist es keine Frage auch bei frostigen Temperaturen auf den Homburger Markt zu kommen. Der Kälte zu trotzen, sei einfach eine Frage der Ausrüstung, sagt er. Das sehen auch die übrigen Händler so. Sie hatten sich gestern mit warmer Kleidung und Heizstrahlern gewappnet gegen den Frost.Foto: SZ/Stumm
Homburg. In den ersten Minuten geht's noch, doch dann spürt man's an den Zehen, bevor die Kälte langsam aber sicher hochklettert, die Hände klamm werden lässt, das Gesicht unbeweglicher macht. Und das schon nach 20 Minuten. Die Händler auf dem Homburger Wochenmarkt sind bereits seit Stunden hier, meist seit vor sechs Uhr stehen sie in ihren Ständen. Kein Spaß bei Minustemperaturen und kaltem Wind. "Wir sind hier allein auf weiter Flur", sagt dann auch Donatus Kessler, der an seinem Wurst- und Backwaren-Stand gerade Rita Rinn bedient. Recht hat er: Nur wenige Händler fanden gestern den Weg, und auch die Kunden kommen nur spärlich. Rita Rinn, ehemalige Homburgerin, die seit Jahren in Bexbach lebt, und den Homburger Markt sehr schätzt, lässt sich nicht schrecken. "Das macht mir nichts aus. Die Luft tut gut." Außer ihr zittern sich nur einige andere, eingemummelt in dicke Jacken und mit Mützen durch die Innenstadt. Donatus Kessler hat sich, was die Kleider angeht, gut gerüstet: "Skiklamotten" habe er an, außerdem wärme ihn ein Heizstrahler, sagt er. Ein Spaß sei das aber nicht gerade.Auch Sascha Krämer vom Bäckerei-Wagen setzt auf Ski- beziehungsweise Thermo-Unterwäsche. Zusätzlich wärmt ihn eine Standheizung. Käufer sieht auch er heute seltener. "Die Stammkundschaft kommt, Laufkundschaft gibt's weniger."Patrik Becker kommt schon seit Jahren mit seinem Gemüsestand "egal wie warm und wie kalt es ist". Aber es sei schon besser, wenn es nicht ganz so frostig sei. Er ist zwar auch mit Mütze und warmer Kleidung ausgrüstet, doch bei ihm im Zelt ist es eigentlich vergleichsweise kuschelig. Rundum ist dieses mit Planen verkleidet, ein Heizlüfter sorgt für Wärme und für die Bananen gibt's einen extra Heizstrahler. Diese Früchte bekommen auch im Obst- und Gemüsestand schräg gegenüber einen eigenen Elektroheizstrahler. "Diese empfindlichen Exoten müssen gewärmt werden", erläutert Thomas Herrmann. Ihn selbst und die anderen Mitarbeiter halten Kleidung in mehreren Lagen, der berühmte und zum Markt ja durchaus passende "Zwiebellook", ein rundum mit Planen abgedichteter zeltartiger Stand und ein Gasgebläse warm. "Es ist eine Frage der Ausrüstung", erklärt er, wie sich der Kälte wirkungsvoll widerstehen lässt. Bei Hans-Jürgen Enderlein am Textil-Stand beschränkt sich diese "Ausstattung" auf warme Kleidung, lange Unterwäsche, selbst gestrickte Strümpfe. "Immer in Bewegung bleiben", ist sein Tipp gegen Wind und Kälte. Tauschen will heute wohl kaum einer mit den Markthändlern. Obwohl der Spruch von der Abhärtung hier offenbar gilt: Mit triefenden Nasen, roten Augen, Erkältungs-Krankenheiten im Allgemeinen haben die Befragten so gut wie nie zu kämpfen.