„Geht auf Kosten von Gesundheit und Leben“ Landrat Gallo sieht Lockerungen nach Ostern kritisch

Homburg · Nach Ostern soll das Saarland als Modell-Region im großen Stile lockern – das hat Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) angekündigt und damit nicht zuletzt den Unmut von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf sich gezogen.

Landrat Gallo sieht Lockerungen nach Ostern kritisch
Foto: Ulrike Stumm

Denn beruhigend sind die Infektionszahlen auch im Saarland nicht, Tendenz: stetig steigend. Auch der Landrat des Saarpfalz-Kreises, Theophil Gallo (SPD), sieht angesichts stetig steigender Inzidenzen „geplante Lockerungen zum aktuellen Zeitpunkt kritisch“. So sehr er sich diese für alle Mitbürger und auch wünsche, „müssen wir uns vergegenwärtigen, dass das am Ende auf Kosten der Gesundheit und des Lebens von Menschen geht“. Ihm bereite Sorgen, wenn anerkannte Experten erklärten, dass die aktuelle Entwicklung ohne verschärfte Maßnahmen schon im April das Gesundheitssystem überlasten könnte. Gallo: „Die hohe Zahl der noch nicht Geimpften, die – nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen – wohl deutlich höhere Sterblichkeit der in Deutschland nun führenden Mutante B.1.1.7 und die Tatsache, dass zunehmend jüngere Menschen betroffen sind, die wohl auch generell eine längere Verweildauer auf der Intensivstation haben, all diese Umstände bergen ein hohes, aktuell nicht sicher einschätzbares Risikopotential.“ Bedenke man, dass man sich aktuell etwa in Paris, aber auch in Polen auf das Instrument der Triage einstelle, „dann sind das Zustände, die ich bei uns nicht erleben möchte“. Sie seien auch vermeidbar. Triage meint die Auswahl, welche Patienten bei vollen Intensivstationen noch behandelt werden und welche nicht.

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