Unglück auf Firmengelände Lage nach Großbrand in Homburg ist unter Kontrolle

Homburg · Der Großbrand auf einem Firmengelände in der Mainzer Straße in Homburg, der am Dienstagnachmittag (19. März) ausgebrochen war, beschäftigte die ganze Nacht zu Mittwoch die Feuerwehren, das Technische Hilfswerk und die Polizei.

Nach dem Großbrand im Industriegebiet Homburg
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Was der Großbrand in Homburg angerichtet hat

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Foto: Thorsten Wolf

Die Löscharbeiten waren am Morgen nach rund 15 Stunden immer noch in Gang, hieß es von der Feuerwehr. Wie Peter Nashan, Homburgs Wehrführer und Einsatzleiter, mitteilt, forderten vor allem einige kleine Brandherde die Einsatzkräfte. „Wir haben mehrere kleine Glutnester, wir haben die Lage aber unter Kontrolle.“ Die Schwierigkeit bestehe, so Nashan, zu diesem Zeitpunkt darin, dass man diese Glutnester in der einsturzgefährdeten Halle nicht erreicht. Entgegen anderslautender Berichte sagt Nashan, dass zu keinen Zeitpunkt für die Bürger Gefahr bestanden habe. In der Nacht und am Morgen sollen dies Messungen ergeben haben.

Mit Blick zurück auf den Tag zuvor und die Nacht spricht Peter Nashan von einer „großen Herausforderung, die vielen Einheiten im Einsatz zu führen. Das hat aber sehr gut funktioniert“. Auch die Zusammenarbeit mit der Polizei, dem Rettungsdienst und dem Technischen Hilfswerk (THW) habe sehr gut geklappt. Eben das THW sorgte am Morgen mit Spezialgerät dafür, dass die Feuerwehr den Glutnestern zu Leibe rücken konnte: Mit einer Betonsäge wurden quasi Fenster durch das Außen-Mauerwerk gesägt, um so ein direktes Löschen zu ermöglichen. In der Summe sei dieser Einsatz eine ausgesprochen große logistische Leistung, wie Nashan verdeutlicht. So seien zahlreiche Wehren aus dem ganzen Umland im Einsatz gewesen, dazu zwei Flughafen-Löschfahrzeuge aus Zweibrücken und eines, ein mächtiges Fahrzeug vom Typ Panther, von Flughafen in Ensheim. Warum der Einsatz gerade solcher Fahrzeuge sinnvoll und nötig war, begründet der Einsatzleiter, als er die besonderen Herausforderungen des Brandes beschrieb. „So einen Brand wünsche ich keinem. Wir hatten durch das brennende Granulat eine sehr starke Hitzentwicklung.“ Die habe den Einsatzkräften schwer zu schaffen gemacht, da man aufgrund der damit verbundenen Brandthermik zuerst keinen Löschschaum habe einsetzen können, „sobald wir bei diesen Temperaturen Schaum einsetzen, fliegt der weg. Also mussten wir zuerst einmal alles runterkühlen. Darin lag der Sinn des Einsatzes von Großlöschfahrzeugen.“

Am Morgen nach dem Band machte sich auch Innenstaatssekretär Christian Seel ein Bild von der Lage. „Gestern Abend wurde ich durch die Führungs- und Lagezentrale der Polizei orientiert. Auch über Nacht wurde ich über die Entwicklungen hier informiert. Jetzt will ich die Gelegenheit nutzen, den Einsatzkräften vor Ort für ihren hervorragenden Job zu danken. Und ich bin sehr froh, dass hier alles gut über die Bühne gegangen ist und mit einer großen Professionalität die Lage eingedämmt werden konnte.“

Fotos vom Brand im Industriegebiet in Homburg
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Brand im Industriegebiet in Homburg

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Foto: dpa/Becker & Bredel

Das Szenario am Morgen danach kündete viel vom Kampf gegen den Brand über die Nacht hinweg. Nachdem man die von Nashan beschriebene Abkühlung erfolgreich erreicht hatte, hatten die Einsatzkräfte das Feuer dann mit Löschschaum bekämpft. Der fand sich in rauen Mengen am Morgen danach in und rund um die Halle, mitunter wirkte das Ganze wie eine surreale Schneelandschaft. Nachdem das THW erfolgreich Löcher in die Außenwand der Halle geschnitten hatte, wurden die verbliebenen Brandnester dann mit Löschwasser durch diese Öffnungen hindurch angegangen. Zu diesem Zeitpunkt am Morgen war sich Peter Nashan sicher, dass sich der Einsatz noch bis in den Mittwochabend ziehen werde.

 Unglück auf Firmengelände: Lage nach Großbrand in Homburg ist unter Kontrolle
Foto: Thorsten Wolf

In der Homburger Innenstadt und im Stadtteil Kirrberg waren dem Morgen unterdessen weiterhin Messtrupps unterwegs, die ständig Messungen durchführten, um sicher zu gehen, dass keine Gefahrenstoffe in der Luft sind, hieß es von Seiten der Stadtverwaltung. Die Anwohner wurden da auch noch gebeten, die Fenster geschlossen zu halten. Bis zum Mittag gab es noch keine Entwarnung.

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