Kunst am Stoff, ganz ohne Schablone

Homburg. Quilterinnen, die nicht mehr nach vorgefertigten Anleitungen arbeiten, sondern einmal einen Quilt frei gestalten wollten, kamen bei der ersten Auflage von "Pias Quilt-Werkstatt" in den Räumen der Homburger Jugendherberge auf ihre Kosten

 Silke Liersch (links) nahm an der mehrtägigen Quilt-Werkstatt von Pia Welsch (rechts) in der Homburger Jugendherberge teil. Foto: Bernhard Reichhart

Silke Liersch (links) nahm an der mehrtägigen Quilt-Werkstatt von Pia Welsch (rechts) in der Homburger Jugendherberge teil. Foto: Bernhard Reichhart

Homburg. Quilterinnen, die nicht mehr nach vorgefertigten Anleitungen arbeiten, sondern einmal einen Quilt frei gestalten wollten, kamen bei der ersten Auflage von "Pias Quilt-Werkstatt" in den Räumen der Homburger Jugendherberge auf ihre Kosten. 54 Frauen aus Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Deutschland nahmen an dem viertägigen Workshop zum Thema "Freies Schneiden" teil. Das freie Zerschneiden sei "eine der wichtigsten Techniken, die man beherrschen muss, wenn man künstlerisch mit Stoff arbeiten will", erklärte Quilt-Designerin Pia Welsch, die den Workshop organisiert hatte. Vier Tage lang hatten alle Teilnehmerinnen Gelegenheit, sich "auszutoben", bis in die Abendstunden zu arbeiten und sich von nichts ablenken zu lassen. Unter der Anleitung von Pia Welsch sowie den erfahrenen Quilterinnen Katharina Clausen, Anita Lang und Gabriele Schultz-Herzberger lernten die Teilnehmerinnen Schritt für Schritt verschiedene Möglichkeiten kennen, einen Quilt frei zu nähen. Gleichzeitig erfuhren sie Grundlegendes zum Thema Design. Die alle zwei Stunden wechselnden Kursusleiterinnen brachten den Teilnehmerinnen Methoden bei, nach denen individuelle Quilts genau in den gewünschten Farben und mit den Stoffen bearbeitet werden konnten. Dies funktioniere völlig ohne Schablonen, so Welsch. Man lerne, frei mit dem Rollschneider umzugehen und dabei so etwas wie eine eigene Handschrift zu entwickeln. "Stoff und Nähmaschine sind für mich, was Leinwand und Pinsel für den Maler sind", erklärte Welsch, die sich 1995 mit dem Quilten und dem Thema "Ornament und Abstraktion" auseinander setzt. Eine der Quilterinnen war Silke Liersch aus Braunschweig. "Freies Schneiden erfordert Mut", erzählte Liersch, welche vor 13 Jahren mit dem traditionellen Quilten und alten Blockmustern angefangen hat.Es sei spannend, Muster frei zu erfinden und ohne Lineal zu schneiden, da vorher nicht klar sei, was als Ergebnis herauskomme. Ihre in Homburg entstandene Arbeit, die teilweise sakrale Elemente aufwies, will sie der Kirche in ihrer Gemeinde als Leihgabe zur Verfügung stellen.

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