Kreuzchen fürs Theater

Homburg · Noch läuft die aktuelle Theatersaison, doch für die neue Runde, die im Herbst beginnt, ist alles schon unter Dach und Fach. Wie es sich in Homburg bewährt hat, wurde das Publikum gefragt.

 Franziska Becker, Michael Ruchter und Daniel Tille in „Schuld und Sühne“. Das Landestheater Württemberg-Hohenzollern, Tübingen, Reutlingen präsentiert das Schauspiel nach dem Dostojewski-Roman im März 2017 in Homburg. Foto: LTT/Felix Grünschloß

Franziska Becker, Michael Ruchter und Daniel Tille in „Schuld und Sühne“. Das Landestheater Württemberg-Hohenzollern, Tübingen, Reutlingen präsentiert das Schauspiel nach dem Dostojewski-Roman im März 2017 in Homburg. Foto: LTT/Felix Grünschloß

Foto: LTT/Felix Grünschloß

Theaterfans dürfen in Homburg nicht nur schauen, sondern auch mitbestimmen, was auf der Saalbau-Bühne zu sehen sein soll - und zwar per Kreuzchen. Konkret läuft das dann alljährlich so, dass sie auf einer Liste aus einer bestimmte Anzahl von Stücken aussuchen können, was ihre Favoriten sind. Gewählt wurde auch diesmal wieder. Aus insgesamt 36 Stücken, die zur Auswahl standen, schafften es am Ende sieben ins Programm. Das Stück "Herbstmilch" von den Gastspielen Esslingen wurde von der aktuellen Saison in die kommende verschoben, sodass also insgesamt acht Mal auf der Saalbaubühne professionell Theater gemacht wird. Herbstmilch, in dem die Geschichte einer Bäuerin in einem niederbayerischen Dorf erzählt wird, macht nun am 15. September den Auftakt der Theaterreihe 2016/2017. Ein anderes Stück "Ein Appartement zu Dritt", erläutert Homburgs Kulturbeigeordneter Raimund Konrad weiter, sei abgesagt worden, da kein passender Termin möglich gewesen sei. Es war von den Zuschauern auf einen der vorderen Plätze gewählt worden.

Insgesamt haben mehr als 100 Theatergänger ihre Kreuzchen gemacht. Und sie haben sich wieder für eine bunte Mischung entschieden: von lustig über spannend bis dramatisch. Die meisten Stimmen bekamen dabei "Loriots gesammelte Werke". Am 23. Februar 2017 bringt das westfälischen Landestheater zum Beispiel die Herren Müller-Lüdenscheid und Dr. Klöbner mit ihrer Badeente oder auch den Lottogewinner mit, der mit dem Papst eine Herrenboutique in Wuppertal eröffnen will.

Auf den Plätzen zwei und drei landeten "Herbstgold" der Theatergastspiele Fürth und "Schuld und Sühne" vom Landestheater Württemberg-Hohenzollern, Reutlingen, Tübingen. Das Meisterwerk von Dostojewski ist auch für den Beigeordneten Konrad einer der Favoriten. Ebenfalls gespannt ist er auf "1984", das die Burghofbühne Dinslaken in Homburg zeigt. George Orwell stellte in seinem Roman einen totalitären Präventions- und Überwachungsstaat im Jahre 1984 dar. Das Buch war 1949 erschienen.

Prominente Namen seien diesmal nicht so stark vertreten, erläuterte Konrad zur kommenden Saison.

Doch für den Theaternachwuchs hat man gesorgt: Daniel Kallauch bringt das Kindertheater "Du lieber Himmel" in der Vorweihnachtszeit mit und im April 2017 heißt es dann "Die Olchis kommen zurück". Die fiktiven Wesen, die Dreck lieben und auf der Müllkippe von Schmuddelfing leben, sind seit Jahren in den Kinderbüchern von Erhard Dietl beliebtes Lesefutter beim Nachwuchs. Wer mag, der kann sich sein persönliches Theaterpaket also schon schnüren.

Weitere Infos zu Karten und Abos gibt es beim Homburger Kulturamt, Tel. (0 68 41) 10 11 68, im Rathaus, Am Forum.

homburg.de

 Das Theater Neue Volksbühne Köln bringt in Homburg das Stück „Der Brandner Kaspar“ auf die Bühne. Foto: Wolfgang Weimer

Das Theater Neue Volksbühne Köln bringt in Homburg das Stück „Der Brandner Kaspar“ auf die Bühne. Foto: Wolfgang Weimer

Foto: Wolfgang Weimer

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HintergrundDie Auswahl der Theaterstücke für die Saison 2016/17 im Überblick: "Herbstmilch", Gastspiele Esslingen am 15. September, "Außer Kontrolle", Berliner Kriminaltheater, am 6. Oktober, "Herbstgold", Theatergastspiele Fürth am 1. Dezember, "Der Brandner Kaspar", Theater Neue Volksbühne, Köln am 19. Januar 2017, "Loriots gesammelte Werke", Westfälisches Landestheater , Castrop-Rauxel am 23. Februar, "Schuld und Sühne", Landestheater Württemberg-Hohenzollern, Reutlingen,Tübingen am 16. März, "1984", Burghofbühne Dinslaken am 27. April 2017 sowie im Mai 2017 "Halbgott in Nöten" der Komödie am Altstadtmarkt, Braunschweig. ust

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