Konzerte zun Kirchengeburtstag

Homburg. Mit einem klingenden Querschnitt durch das kirchenmusikalische Schaffen von Felix Mendelssohn-Bartholdy eröffnete Christoph Jakobi eine besondere Reihe von Konzerten in der Homburger Klinikkirche. Es war der Auftakt zu einer Folge von Konzerten, mit der das hundertjährige Bestehen der Simultankirche auf dem Campus begangen wird

 Christoph Jakobi eröffnete die Konzertreihe zum 100-Jährigen Bestehen der Simultankirche auf dem Campus an der mit seiner Hilfe hier installierten Klais-Orgel. Foto: Michael Schneider

Christoph Jakobi eröffnete die Konzertreihe zum 100-Jährigen Bestehen der Simultankirche auf dem Campus an der mit seiner Hilfe hier installierten Klais-Orgel. Foto: Michael Schneider

Homburg. Mit einem klingenden Querschnitt durch das kirchenmusikalische Schaffen von Felix Mendelssohn-Bartholdy eröffnete Christoph Jakobi eine besondere Reihe von Konzerten in der Homburger Klinikkirche. Es war der Auftakt zu einer Folge von Konzerten, mit der das hundertjährige Bestehen der Simultankirche auf dem Campus begangen wird. Pfarrerin Esther Massar begrüßte im Namen der evangelischen und der katholischen Seelsorge im Klinikum das Publikum. Sie freue sich besonders, dass der St. Ingberter Kirchenmusiker Christoph Jakobi die Reihe der Konzerte eröffne, verbinde sich sein Name doch eng mit dem wohlklingenden Instrument in der Klinikkirche. Zur Erinnerung: im Jahr 2006 war die von Orgelbaumeister Johannes Klais 1908 erbaute Orgel nach Homburg gebracht worden. Am "Umzug" der nun über 100 Jahre alten Orgel von Elsdorf-Esch nach Homburg waren Christoph Jakobi, der mit ihm befreundete Pfarrer Laubscher und weitere tatkräftige Helfer beteiligt. Nun eröffnete der Musiker, dem die historische Klais. Orgel ihr Wiedererklingen in Homburg verdankt, die Reihe der Kirchenkonzerte zum Hundertjährigen des Gotteshauses auf dem Campus. In drei Abschnitte hatte Christoph Jakobi seinen sorgfältig gewählten Weg durch das Schaffen Mendelssohn-Bartholdys geteilt. Das frühe Talent des Komponisten zeigte sich, als der knapp Zwölfjährige das Präludium in D-Dur schrieb. Typische Elemente des 19. Jahrhunderts zeigt das Andante in D-Dur, was in bemerkenswerter Klarheit zu hören war. Bezüge zu zeitgenössischen Komponisten, besonders zu Johann Sebastian Bach, waren aus der Variation über den Choral "Wie groß ist des Allmächt'gen Güte" zu filtern.An Bach orientiertAn Bach orientierte sich auch die wie Donnergrollen anschwellende Fantasie g-moll. Mendelssohn-Bartholdy hatte Sympathien für die Pfalz, die sich auch in einem Konzert in Zweibrücken geäußert haben und mit einer Kiste besten Weins belohnt worden sein sollen. Verbürgt ist, dass die unter dem Titel "Werke der Reife" zu hörenden Stücke auf der Hochzeitsreise Mendelssohns in Speyer geschrieben wurden. Die feine Interpretation machte nicht nur das Präludium in c-moll nachfühlbar, sondern insbesondere Spaziergänge des jungen Paares im Domgarten im Präludium in G-Dur, auch bekannt als "Lied ohne Worte". An ein Kirchenlied der Passionszeit erinnerte der Choral "Herzlich tut mich verlangen". Feinsinnig wirkten das Andante mit Variationen in D-Dur und das an Silvester 1844 entstandene Allegro B-Dur. Aus der Orgelsonate opus 65 über den Choral "Vater unser im Himmelreich" spielte Christoph Jakobi fünf Sätze, von denen besonders die kraftvoll wirkende Fuga nachhaltig wirkte. Anhaltender Beifall lohnte das Konzert des Organisten. Der hatte zur Freude der Zuhörer das Allegro moderato majestetico als Zugabe mitgebracht. Ein Werk Mendelssohn-Bartholdys, das dieser - warum auch immer - durchgestrichen hatte und das erst Ende der 1980er Jahre den Weg in die gedruckte Literatur fand.

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