Kommunalwahl Ämter rüsten sich für den Wahltag

Homburg/Bexbach/Kirkel · Dieser Tage werden die Wahlbenachrichtigungen für die Kommunal- und Europawahl am 26. Mai verschickt. Homburg, Bexbach und Kirkel haben insgesamt rund 680 Wahlhelfer im Einsatz. Diese zu finden, wird immer schwerer. Freiwillige können sich jetzt noch melden. Sie müssen nur eine Voraussetzung erfüllen.

 Wochen vor der Kommunal- und Europawahl am 26. Mai laufen bei den Kommunen die Vorbereitungen.

Wochen vor der Kommunal- und Europawahl am 26. Mai laufen bei den Kommunen die Vorbereitungen.

Foto: dpa/Bernd Weissbrod

Der Großwahltag mit den Wahlen des Europäischen Parlaments, des Saarpfalz-Kreistages, Stadtrat- und Ortsräte und in Bexbach des Bürgermeisters findet zwar erst am Sonntag, 26. Mai, statt – doch die Vorbereitungen sind bei den hiesigen Wahlbüros schon angelaufen.  Viele Briefwahlanträge sind noch nicht eingegangen, was aber laut Homburgs Hauptamtsleiterin Kerstin Puchner nicht überrascht. Denn erst dieser Tage, bis spätestens 5. Mai, werden den 33 021 Homburger Wahlberechtigten für den Stadtrat und den 30 907 für die Europawahl die Wahlbenachrichtigungen per Deutscher Post zugestellt. In Bexbach sind etwa 14 900 Bürger zum Urnengang aufgerufen, erklärt der dortige Chef des Bürgerbüros, Wolfgang Schmidt. Dirk Pfeifer, stellvertretender Wahlleiter der Gemeinde Kirkel zählt rund 8400 Wähler, wobei das Wählerverzeichnis noch nicht fertiggestellt sei.

Wer seine Wahlbenachrichtigung schon in der Post hatte, kann damit seine Briefwahlunterlagen anfordern, wenn er am Wahltag etwa im Urlaub ist oder keines der aufsuchen möchte.  Bei den Kommunalwahlen 2009 schickten 9,4 Prozent der Wähler ihre Stimmzettel per Brief, 2014 waren es schon 15,9 Prozent, bei den Bundestagswahlen 2017 sogar 23,6 Prozent, hat die Stadt Homburg ausgewertet. Bexbach hat zwar keine Zahlen präsent, doch Schmidt spricht von vergleichbaren Werten, der Trend zur Briefwahl nehme auch dort kontinuierlich zu. In Kirkel sei die Zahl der Briefwähler vor Jahren stark gestiegen, dann auf konstant hohem Niveau geblieben, so Pfeifer. Über 20 Prozent der Wahlberechtigten nutzen Briefwahl, etwa 1600 bis 1800 der rund 8400.

Unabhängig von der Wahlbenachrichtigung ist es möglich, dass man seine Unterlagen über die Websites  www.homburg.de oder für Bexbach und Kirkel unter www.buergerdienste-saar.de  anfordert. Das geht natürlich auch direkt bei den Bürgerbüros.  In Homburg befindet es sich im parlamentarischen Sitzungstrakt des Rathauses, Am Forum 5, im Zimmer 242, und ist montags bis mittwochs von 8.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr geöffnet, donnerstags von 8.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr sowie freitags von 8.30 bis 13 Uhr. Am letzten Freitag vor der Wahl (24. Mai) ist das Lokal bis 18 Uhr offen, so die Stadt. In Bexbach ist das im Bürgerbüro am Aloys-Nesseler-Platz. Dort könne man nicht nur seine Wahlunterlagen abholen, sondern auch jetzt schon seine ausgefüllten Wahlscheine abgeben, so Schmidt. Das Wahlamt der Gemeinde Kirkel befindet sich im Rathaus in Limbach, Zimmer 11, es ist auch unter Tel. (0 68 41) 80 98 20 erreichbar.

Der Ablauf der Wahlen bedeutet einen großen logistischen Aufwand, rund 330 Wahlhelfer sind laut Homburger Stadtverwaltung alleine in der Kreisstadt im Einsatz, in Bexbach etwa 220, in Kirkel 120 bis 130. Auch wenn es laut Schmidt „von Wahl zu Wahl enger“ wird, bestünden keine Schwierigkeiten, die Wahlvorstände in den Wahllokalen zu besetzen, da sind sich drei Verwaltungen einig. Pfeifer erklärt, dass es vor allem den Parteien immer schwieriger falle, Kandidaten zu benennen. Im Notfall könne man noch Mitarbeiter der Ministerien oder Kommunen um Hilfe bitten: „In die Bedrängnis kamen wir aber nicht“, so Pfeifer.

Während Bexbach die Helfer aus den Reihen der Verwaltungsangestellten und über Freiwillige der Parteien und Wählergruppen fand, rief Homburg zusätzlich auf seiner Website und via Pressemitteilung Kandidaten auf. Es könne  jeder ehrenamtlich mithelfen, der für die Wahl selbst wahlberechtigt ist. „Auch jetzt sind noch Meldungen von Wahlberechtigten, die das Wahlhelferehrenamt übernehmen wollen, möglich. Erfahrungsgemäß erreichen uns auch noch in den letzten zwei Wochen vor dem Wahlsonntag kurzfristige Absagen“, erklärt Homburgs Hauptamtsleiterin Kerstin Puchner.  

In Homburg treffen sich alle Wahlvorstände um 7.30 Uhr, die Briefwahlvorstände um 13 Uhr. Der Wahlvorsteher teilt eine Vormittags- und eine Nachmittagsschicht. Ab etwa 17.45 Uhr – das ist auch andernorts das Prozedere – treffen sich alle Helfer wieder, um ab 18 Uhr die Stimmen auszuzählen und das Wahlergebnis des jeweiligen Wahlbezirks festzustellen. Man ist also nicht den ganzen Tag im Einsatz. Als Helfer erhält man ein kleines Erfrischungsgeld in bar.

Damit in den Fernsehprognosen schnell Hochrechnungen verfügbar sind, führen die Forschungsinstitute Umfragen an Wahllokalen durch. So wohl auch in Homburg. Puchner: „Bislang wurde lediglich seitens eines Forschungsinstituts Interesse bekundet, in Homburg eine Wählerbefragung durchzuführen. Nähere Angaben, ob diese Planungen umgesetzt werden, erreichen uns erfahrungsgemäß etwa zwei Wochen vor der Wahl.“ In Bexbach hingegen habe noch kein Institut angefragt. „Das liegt vielleicht daran, dass wir keinen repräsentativen Stimmbezirk haben“, vermutet Schmidt. Solche Bezirke würden von der Landes- oder Bundeswahlleitung nach Kriterien wie Alter oder Geschlecht festgelegt und auch später ausgezahlt.  In solchen Bezirken lässt sich das Wahlverhalten, sprich Wahlbeteiligung und Stimmabgabe, nach Geschlecht und Geburtsjahresgruppe analysieren.

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