Kolumne Unsere Woche Kopfschütteln über SPD-Kurs

Die Linken-Fraktion im Homburger Stadtrat hat die Corona-Infektion überstanden. Zwei der vier Mitglieder waren vor einem knappen Monat positiv getestet worden, litten teils trotz doppelter Biontech-Impfung unter schweren Nebenwirkungen.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Das berichtet Fraktionschefin Barbara Spaniol, die deswegen die damalige Stadtratssitzung verpasst hatte. Ob die Erkrankung für körperliche Nachwirkungen sorgt, ist noch unklar. Doch in anderer Hinsicht folgenlos bleiben die Ereignisse der Sitzung kaum. Zu weit unter der Gürtellinie waren die Anschuldigungen, die Spaniol – zu ihrem Glück – damals verpasste: Die Corona-Infektion sei erfunden, damit die Abstimmung über das Abwahlverfahren gegen den suspendierten Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind (SPD) angesichts einer wackeligen Mehrheit nicht platzt. SPD-Fraktionschef Wilfried Bohn hatte sogar Atteste gefordert, die eine Corona-Quarantäne beweisen. Verständlich wäre es, wenn Spaniol Bohn dazu noch öffentlich zur Rede stellt. Erlaubt scheint auch die Frage, ob Bohn mit Auftritten wie diesem den Sozialdemokraten nicht sogar schadet. Mancher, wie Jägersburgs Ortsvorsteher Jürgen Schäfer, gehen inzwischen auf Distanz, andere schütteln nur noch den Kopf. Dass man zu Schneidewind hält, obwohl der weiter nicht nicht aufs Amt verzichtet und die für Stadt und Partei belastende Sache damit selbst in die Länge zieht – das versteht kaum mehr einer. In der SPD will man vor allem schnell Ruhe und sich auf die Zukunft konzentrieren. Das  ist wichtig gerade vor der anstehenden Bundestags- und nächstes Jahr folgenden Landtagswahl. Dem Bundestagskandidaten Esra Limbacher machen die Homburger Skandale das Leben nämlich nicht einfacher.

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