Knusprig, braun und köstlich

Homburg · Das Bäckerhandwerk ist eines der ältesten der Welt - und doch ist längst nicht alles ausgereizt, was aus dem Ofen kommt: Immer neue Variationen und Köstlichkeiten werden erfunden. Damit Geschmack und Aussehen stimmen, können sich Bäckereien einer Prüfung unterziehen.

 Die Bäckerinnung begutachtete gestern Brot an ihrem Tisch im Empfangsraum der Kreissparkasse in Homburg: Gerhard Ecker (Innung), Karl-Ernst Schmalz (IQBack), Stefan Lang (Bäckerei Ziegler) und Reinhard und Albrecht Ackermann aus Bliesmengen-Bolchen(v.l). Die Brüder hatten 18 Brotsorten mitgebracht, darunter auch Dinkel-Oskar in der Hand von Albrecht Ackermann.Foto: Maack/SZ

Die Bäckerinnung begutachtete gestern Brot an ihrem Tisch im Empfangsraum der Kreissparkasse in Homburg: Gerhard Ecker (Innung), Karl-Ernst Schmalz (IQBack), Stefan Lang (Bäckerei Ziegler) und Reinhard und Albrecht Ackermann aus Bliesmengen-Bolchen(v.l). Die Brüder hatten 18 Brotsorten mitgebracht, darunter auch Dinkel-Oskar in der Hand von Albrecht Ackermann.Foto: Maack/SZ

Foto: Maack/SZ

Oskar ist rund, dunkelbraun und aus Dinkelmehl. Er ist einer der Stars aus dem Brotsortiment der Bäckerei Ackermann aus Bliesmengen-Bolchen. Aber auch der "Big Bolcher" kommt gut an - und welchem Brotfreund liefe bei der appetitlichen Bezeichnung "St.Johanner Marktbrot" nicht das Wasser im Mund zusammen?

Die Brüder Albrecht und Reinhard Ackermann sind mit vollen Körben aus Bliesmengen nach Homburg gekommen, weil die Bäckerinnung des Saarlandes mal wieder zur alljährlichen Brot- und Brötchenprüfung aufgerufen hatte: "Wir haben 15 bis 18 Sorten im Programm", sagen die beiden, "darunter den Oskar und den Big Bolcher, aber auch viele andere beliebte Variationen."

Vor ihnen hatten schon die Bäckereien Ziegler (Schiffweiler) und Gerhard Ecker (Homburg ) ihre Kostproben abgegeben, die Bäckereien Mohr (Ommerheim), Tüllner (Ormesheim), Emser (Einöd), Jacobs (Rohrbach) und Glutting (Homburg ) wurden noch erwartet.

Die Teilnahme ist freiwillig, so dass diejenigen, die sich beteiligen, ohnehin schon zu den besten ihres Handwerks zählen. Denn wer billige Backmischungen verwendet, die sich nach zwei Stunden in trockenes Gebrösel auflösen, wird sich damit wohl kaum zu einer Prüfung anmelden.

Von dem langen Tisch, an dem die beiden Prüfer Gerhard Ecker und Karl-Ernst Schmalz Platz genommen hatten und der in der Halle der Kreissparkasse Saarpfalz in Homburg aufgebaut war, ging ein dermaßen verführerischer Duft aus, dass es so manchen Bankkunden magisch in Richtung Brottisch zog.

Jedes Brot , das angeliefert wurde, bekam einen gelben Laufzettel, dessen Daten auch im Computer dokumentiert wurden. Getestet wird das Brot allerdings nicht anhand chemischer Analysen, sondern auf ganz herkömmliche Art und Weise. "Wir schneiden die Brote und Brötchen auf, testen die Festigkeit und das Aussehen, prüfen die Kruste und das Innere. Am Schluss probieren wir das Brot , testen es auf den Geschmack, den Salzgehalt, den Geruch - und ob die jeweiligen Getreidesorten gut zu schmecken sind", erklärt Karl-Ernst Schmalz . Bedingung war, dass die Brötchen am selben Vormittag, das Brot hingegen am Tag vor dem Prüfungstag gebacken werden mussten.

Es gehe auch nicht in erster Linie um einen einmaligen großen Wurf in der Backkreation, sondern um eine über Jahre kontinuierlich gehaltene Qualität in einer Bäckerei: "Erweist sich ein Produkt über drei Jahre konstant als sehr gut, gibt es eine besonders wertvolle Gold-Auszeichnung", erklärt Stefan Lang von der Bäckerei Ziegler, deren Produkte schon alle mit Laufzetteln versehen im Testregal lagen.

Gestern gab es noch keine Ergebnisse, die kann man erst am Samstag im Internet einsehen. Es gehe aber nicht nur um Bewertung, sondern auch um Hilfestellung für die Bäckereien , betont Gerhard Ecker: "Wir wollen den Kollegen in den Backstuben eine gute Rückmeldung geben, was sie noch besser machen können."

www. brot-test.de

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