Autobahnanschluss Ost in Homburg Kritik aus Kleinottweiler am Stadtratsbeschluss

Homburg/Kleinottweiler · Die Nachbarn auf Bexbacher Seite favorisieren beim geplanten Autobahnanschluss weiter die Variante 1.

Die jüngste Stadtratssitzung in Homburg hat einige Fragezeichen hinterlassen. Das betrifft insbesondere die erneute Entscheidung der Ratsmehrheit zum geplanten Autobahnanschluss Ost bei Reiskirchen. Hier blieb der Rat am Donnerstagabend überraschend bei seiner Zustimmung für die Planvariante 2, obwohl der planende Landesbetrieb für Straßenbau diese Lösung nach wie vor nicht für umsetzbar hält, eine andere Variante favorisiert und diese auch weiterplanen möchte (wir berichteten). Dadurch besteht durchaus die Gefahr, dass am Ende überhaupt kein Anschluss kommt. Wie in der Sitzung bereits deutlich wurde, ist die Verwunderung bei der Planungsbehörde, aber auch im verantwortlichen Wirtschaftsministerium über die Entscheidung des Homburger Stadtrats groß. Wenngleich es auch viele Bürger gibt, die den geplanten Ostanschluss generell ablehen. Nicht so der Ortsvorsteher Kleinottweilers, Daniel Heintz (SPD), der sich nach der Homburger Stadtratssitzung zu Wort gemeldet hat.

In seiner Stellungnahme heißt es: „Als Ortsvorsteher von Kleinottweiler bedauere ich die Entscheidung des Stadtrates Homburg, den Beschluss für Variante 2 nicht aufzuheben. Der Ortsrat Kleinottweiler hat ja bereits einstimmig die Variante 1 empfohlen, da sie schneller und auch kostengünstiger sowie umweltfreundlicher umzusetzen ist.“ Je rascher ein Anschluss Ost gebaut werde, desto eher funktioniere die von Land und Bund erwartete und auch versprochene Gesamtentlastung des Verkehrs in der Region im Zusammenspiel mit dem dritten Ohr bei Kleinottweiler. „Was wir jetzt haben, ist sozusagen ein Stillstand“, so Heintz. Das dritte Ohr werde gebaut, die Straße durch Reiskirchen  zugemacht, aber weitere Entlastungen seien vor allem für Kleinottweiler und für Jägersburg nicht zu erwarten. Derzeit gebe es schon Behinderungen im Verkehr rund um Jägersburg, Kleinottweiler und Erbach, da die B 423 erneuert werde und gleichzeitig die L 118 (Reiskirchen) gesperrt sei. Heintz weiter: „Diese Einschränkungen könnte man ertragen, wenn es Perspektiven gäbe, aber die sind durch die versteckte Nullvariantenentscheidung im Homburger Stadtrat nun nicht mehr gegeben.“ Deshalb unterstütze der Ortsrat Kleinottweiler den Landebetrieb für Straßenbau in seiner Ankündigung, die Planungen für Variante 1 voranzutreiben.

„Ich sehe auch die Stadt Bexbach in der Verpflichtung, zu diesem Thema einmal Stellung zu beziehen,  das landesweit Beachtung findet und direkt Bexbacher Gebiet betrifft.“ Als „Krönung“ fordere der Bürgermeister von Homburg auch noch eine Öffnung der Notzufahrt Zunderbaum zwischen Altstadt und Kleinottweiler. „Auch hier verlasse ich mich auf die Aussagen des Landesbetriebes, dass eine solche Öffnung für den Allgemeinverkehr nicht vorgesehen ist“, schreibt der Kleinottweiler Ortsvorsteher weiter.

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