Bauarbeiten Kleines Naherholungsgebiet am Erbach

Erbach · Die naturnahe Umgestaltung des Bachlaufs soll Ausgleichsmaßnahme für den Bau der B 423 neu sein.

 Beim Vor-Ort-Termin zur Erbachsanierung waren mit dabei (von links)  Volker Willig, Grünflächenabteilung der StadtHomburg, Ulrich Fremgen, Umweltbeigeordneter, Michael Boes und Nicole Schmitt-Siegwart von der Landschaftsagentur Plus, Mathieu Carantz von der Floratec und der Erbacher Ortsvertrauensmann Hans-Jürgen Bernd.

Beim Vor-Ort-Termin zur Erbachsanierung waren mit dabei (von links)  Volker Willig, Grünflächenabteilung der StadtHomburg, Ulrich Fremgen, Umweltbeigeordneter, Michael Boes und Nicole Schmitt-Siegwart von der Landschaftsagentur Plus, Mathieu Carantz von der Floratec und der Erbacher Ortsvertrauensmann Hans-Jürgen Bernd.

Foto: Jürgen Kruthoff

(red) Wie Arbeiten am Erbach und die geplante B 423 neu zusammenhängen ist auf den ersten Blick nicht gleich ersichtlich. Sie tun es aber doch. Wird die  „B 423 neu“ gebaut, die Ortsumgehung Schwarzenbach und Schwarzenacker, dann kommt es zu Eingriffen in Natur und Landschaft, schreibt die Stadt Homburg zur Erläuterung. Seit vielen Jahren sei es üblich, solche Eingriffe durch die Aufwertung von Biotopen oder mithilfe durch Renaturierungsprojekte auszugleichen. Im Fall der „B 423 neu“ kümmere sich der Auftraggeber der Maßnahme, der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) des Saarlands, bereits vor Beginn der Bauarbeiten um eine so genannte ökologische Ersatzmaßnahme. Und diese ist, hier schließt sich der Kreis, die naturnahe Umgestaltung des Erbach. Dafür wurde in einem ersten Bauabschnitt der Abschnitt vom Schmalauweg bis zum Eduard-Vollmar-Platz renaturiert. Jetzt geht es weiter mit Teil zwei und dem  Bereich vom Auslauf des Möhlwoog in Jägersburg auf rund fünf bis sechs Kilometern Länge bis zur Verrohrung an der Karlsberg-Brauerei (wir berichteten kurz).

Um die Umsetzung im Auftrag des LfS kümmere sich eine Landschaftsagentur, die als Bauleitung agiere. Geplant worden sie das Ganze in Abstimmung mit der  Stadt Homburg, da die Stadt für den Erbach unterhaltspflichtig sei. Die Genehmigung kam dann schließlich vom  Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA).

In der vergangenen Woche trafen sich nun Verantwortliche der Stadt und der beteiligten Unternehmen und Behörden, um vor Ort an der Buschstraße über die geplanten Arbeiten zu sprechen. So sind zunächst Rodungsarbeiten im Bereich der Buschstraße in Richtung Stadtpark geplant. In diesem Abschnitt sei  der Uferbereich des Erbach so stark mit Brombeersträuchern bewachsen, dass dieser kaum als Gewässer wahrzunehmen sei, obwohl er derzeit überdurchschnittlich viel Wasser führe. Anschließend sind am Möhlwoog und im Raum Reiskirchen tätig vorbereitende Arbeiten an der Reihe. Die Rodungen müssen schließlich bis Ende Februar erledigt sein, wie Michael Boes von der Landschaftsagentur  erklärte.

Anschließend sei vorgesehen, dort wo es möglich ist, begradigte Gewässerabschnitte zu verbreitern, Ufer- und Sohlbefestigungen zu entfernen und die Uferböschungen abzuflachen. Es werden wie bisher auch am Erbach naturnahe Gewässerschlingen angelegt, neue Hochwasserrückhalteflächen geschaffen und standortgerechte Gehölze angepflanzt. Diese Arbeiten, die auch zu einer Qualitätsverbesserung der Uferbereiche führen, sind für die Privateigentümer und auch die Stadt kostenfrei, erläuterte Nicole Schmitt-Siegwart von der Landschaftsagentur. So wird auch eine ganze Reihe alter Fichten, die ohnehin bald gefällt werden müsste, durch geeignetere Pflanzen ersetzt. Die Neubepflanzung im Uferbereich soll auf Dauer auch dazu beitragen, den starken Brombeerbewuchs einzudämmen.

 Der Uferbereich des Erbach ist derzeit so stark mit Brombeersträuchern bewachsen, dass dieser kaum noch als Gewässer wahrzunehmen ist.

Der Uferbereich des Erbach ist derzeit so stark mit Brombeersträuchern bewachsen, dass dieser kaum noch als Gewässer wahrzunehmen ist.

Foto: Jürgen Kruthoff

Die Erdbau- und Sicherungsarbeiten im und entlang des Gewässerbettes beginnen ab März. Dabei wird es zu zeitweiligen Einschränkungen der Begehbarkeit oder auch zu zeitlich begrenzten Sperrungen von Wald- und Fußwegen sowie von Teilbereichen des Stadtparks kommen. Mit dem Ende der Bauarbeiten, angepeilt wird dieser Sommer, werden die Anwohner nicht nur deutlich aufgewertete Uferbereiche erhalten, der Bachlauf des Erbach werde auf  wieder hergestellten Wegen zu erleben sein. So könnte für einige Teile Erbachs ein kleines Nah-
erholungsgebiet entstehen, prognostizierte der Erbacher Ortsvertrauensmann Hans-Jürgen Bernd. Mit der Renaturierung des Erbach soll aber nicht nur der Eingriff in Natur und Landschaft durch die vorgesehene Straßenbaumaßnahme ausgeglichen werden, darüber hinaus entstehen auch Synergieeffekte im Hinblick auf den Hochwasserschutz innerhalb der bebauten Ortslage, hieß es.

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