Kleines Gespenst träumt vom Tageslicht

Homburg · Heute läuft um 19 Uhr „Titos Brille“ in der St. Ingberter Kinowerkstatt. Von diesem Samstag bis Montag, 12. Januar, wird der Film jeweils um 20 Uhr gezeigt. Im Familienkino der Kinowerkstatt spukt an diesem Sonntag um 16 Uhr „Das kleine Gespenst“ auf der Leinwand.

 „Das kleine Gespenst“ ist im Familienprogramm der St. Ingberter Kinowerkstatt zu sehen. Foto: wds

„Das kleine Gespenst“ ist im Familienprogramm der St. Ingberter Kinowerkstatt zu sehen. Foto: wds

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Der Dokumentarfilm "Titos Brille", der am heutigen Freitag um 19 Uhr sowie von Samstag, 10. bis Montag, 12. Januar, jeweils um 20 Uhr, in der St. Ingberter Kinowerkstatt zu sehen ist, basiert auf dem gleichnamigen Buch, das Adriana Altaras vor ein paar Jahren veröffentlicht hat. Im Buch wie jetzt auch im Film begibt sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit. "Titos Brille" ist ein Roadmovie und ein ebenso unterhaltsamer wie nachdenklicher Dokumentarfilm, eine One-Woman-Show und eine Reise in ein Land, das wieder von der Landkarte verschwunden ist: Jugoslawien. Dort war ihr Vater Jakob Altaras einst der Leibarzt Titos, der später in Ungnade fiel. Und nun begibt sich die Tochter auf eine Reise zu ihren Wurzeln voller Familienintrigen und vielen unbeantworteten Fragen, die diesen so gelungenen Film bereichern, ohne in ein Home-Movie abzugleiten. "Geheimnisse sind das Allerletzte", meint Adriana Altaras. Und manchmal wird es auch dieser resoluten, witzigen, selbstironischen Frau einfach zu viel. Aber ohne diese Geheimnisse gäbe es nicht diese so informative, rasante und hochsympathische Reise in die (Familien-) Geschichte, ein wunderbares "Feel Good & Feel Sad Movie". "'Titos Brille' hat viele berührende Momente und ist so, wie eine gute Dokumentation sein sollte: anrührend und anregend zugleich. Außerdem ist der Film ein Plädoyer für das Bewahren der kleinen Dinge, die oft so große Geschichten erzählen" (Susanne Luerweg, Deutschlandradio ).

Eine Gazelle rast durch die Wüste. Sie flüchtet vor vermummten Männern, die sie von einem Jeep aus mit ihren Kalaschnikows jagen. Danach machen die Männer Schießübungen auf traditionelle afrikanische Masken und Statuen. Die Kamera streicht über das zersplitterte Holz. Für die Unterwerfung, die Zerstörung einer Kultur durch eine andere findet der Filmemacher Abderrahmane Sissako schon in den ersten Szenen seines vierten abendfüllenden Spielfilms sehr eindrückliche Bilder. "Timbuktu" (Frankreich / Mali / Mauretanien 2014; Regie: Abderrahmane Sissako ), am Samstag, 10. Januar, am Sonntag, 11. Januar, und am Montag, 12. Januar, jeweils um 18 Uhr weiterhin in der Kinowerkstatt, spielt in der gleichnamigen Stadt, die von islamischen Fundamentalisten besetzt wurde.

Im Familienkino der Kinowerkstatt ist am Sonntag, 11. Januar, um 16 Uhr für alle ab fünf Jahren "Das kleine Gespenst" (BRD 2013, 95 Minuten, mit Anna Thalbach, Herbert Knaup , Uwe Ochsenknecht , Bettina Stucky, Jonas Holdenrieder) nach dem Kinderbuch von Otfried Preußler zu sehen. Seit Urzeiten haust auf Burg Eulenstein ein kleines Nachtgespenst. Tagsüber schlummert es auf dem Dachboden in seiner Truhe, Schlag Mitternacht erwacht es und macht seinen nächtlichen Rundgang. Als Karl mit seiner Schulklasse eine Nachtwanderung zur Burg macht, will ihm niemand glauben, dass er einen leibhaftigen Geist gesehen hat - nicht einmal seine besten Freunde Marie und Hannes.

Seit Jahr und Tag träumt das kleine Gespenst davon, die Welt bei Tageslicht zu sehen. Doch auch sein Freund, der Uhu Schuhu, weiß keinen Rat. Als das kleine Gespenst diesmal beim zwölften Schlag der Rathausuhr aufsteht, ist es ungewöhnlich hell: Die Uhr wurde verstellt, es ist erst Mittag! Ausgelassen geistert das Gespenst drauflos. Doch als der erste Sonnenstrahl das Nachtgeschöpf trifft, wird es schlagartig pechschwarz. Ausgerechnet jetzt bereitet das Städtchen Eulenberg seine große 375-Jahr-Feier vor - und "der schwarze Unbekannte" versetzt den ganzen Ort in Aufruhr. Damit es wieder ein Nachtgespenst werden und zurück nach Hause kann, braucht das kleine Gespenst die Hilfe von Karl, Marie und Hannes, die eine halsbrecherische Rettungsaktion starten.

kinowerkstatt.de

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