Klassik-Star Albrecht Mayer in Homburg

Homburg · Der neue Homburger Kulturkalender für die Saison 2016/2017 ist zwar kleiner als gewohnt, doch das Programm, das darin steckt, ist üppig: von Klassik bis Kleinkunst.

 Albrecht Mayer ist derzeit für viele wohl der berühmteste aller Oboisten. In der kommenden Meisterkonzertsaison spielt er im Mai 2017 in Homburg. Foto: Ralph Mecke

Albrecht Mayer ist derzeit für viele wohl der berühmteste aller Oboisten. In der kommenden Meisterkonzertsaison spielt er im Mai 2017 in Homburg. Foto: Ralph Mecke

Foto: Ralph Mecke

Homburg. Wenn es um Musik, Kunst und Theater geht, dann spielt dabei nicht nur Kreativität eine Rolle, dahinter stecken immer auch Zahlen. Und so sprach Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind am Freitag bei der Vorstellung des neuen Kulturkalenders für die Saison 2016/17 im Rathaus auch die schwierige Finanzlage der Stadt an: Sie habe zwar eine Haushaltssanierung, dennoch versuche sie, städtisches Leben so aufrecht zu erhalten, dass es weiter lohnenswert sei, in Homburg zu leben und nach Homburg zu kommen. Die Kultur sei dabei ein wichtiger Faktor, unterstrich der OB.

Bei etwa 1,1 Millionen Euro liegt in Homburg der jährliche Kulturetat, informierte der Beigeordnete Raimund Konrad. Da die Kultur GmbH aber auch Einnahmen habe, musste zum Beispiel im vergangenen Jahr ein Defizit von 650 000 Euro ausgeglichen werden, führte er aus. Trotz knapper Kassen: Er sei begeistert von dem, "was uns jetzt erwartet", betonte OB Schneidewind. Zusammengestellt wurde das kulturelle Programm der Stadt wie üblich im Kulturkalender, der vom Beigeordneten Konrad und Achim Müller, kommissarischer Leiter der Abteilung Kultur und Tourismus, näher vorgestellt wurde. Das Heft "Hom Kultur" sieht für die Saison 2016/17 allerdings anders aus als gewohnt. Ein kleineres Format soll dafür sorgen, dass man ihn "jederzeit mit sich rumtragen kann", er auch in die Jackentasche passe, erläuterte Konrad. Zudem habe man sich bemüht, die Übersichtlichkeit zu erhöhen durch unterschiedlich farbige Kacheln, die jeweils einer Veranstaltungsreihe zugeordnet sind. Die Farbe findet sich auch am Rand der Seiten wieder, so dass man den gesuchten Abschnitt selbst im geschlossenen Zustand einfach finden könne. Wie immer gibt es einen allgemeinen kalendarischen Überblick, kurze Übersichten der großen Reihen, aber auch ausführliche Beschreibungen. Aufgenommen wurde die ganze Bandbreite der Veranstaltungen vom Musiksommer über Feste, Ausstellungen bis zu den Kammermusiktagen. Im Mittelpunkt steht dabei Bewährtes: die Meisterkonzerte und die Theatergastspiele.

Musikalisch wird wieder internationale Spitzenklasse aufgetischt. So kommt zum Beispiel der für viele wohl berühmteste aller Oboisten , Albrecht Mayer, in den Saalbau. Der Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker wurde mehrfach mit dem Echo-Klassik ausgezeichnet, hat etliche CDs eingespielt. International gefeiert ist auch der französische Pianist Pierre-Laurent Aimard , gespannt sein kann das Homburger Publikum zudem auf die Birringer-Schwestern in der Nachwuchs-Ecke "Meister von morgen" sowie das Armida Quartett und das Cuarteto Casals, die Kammermusizierkunst mitbringen.

Ins Kulturpaket wurde jedoch noch mehr geschnürt: Die gefeierte deutsche Jazz-Organistin Barbara Dennerlein spielt im September in der Stadtkirche. Ebenfalls wieder aufgelegt wurde die sommerliche Kleinkunstreihe Kultur im Museum, bei der ja wechselweise Römermuseum und die Gustavsburg bespielt werden, zusätzlicher Spielort ist diesmal erneut die Klosterruine Wörschweiler und als Besonderheit: die Schlossberghöhlen, in denen Ray Cooper im Oktober mit Folkmusic aufwartet. Neu ist eine Konzertreihe im Musikpark, die im Prinzip dann laufen soll, wenn der Musiksommer vorbei ist.

Ebenfalls wieder geplant sind die Homburger Filmnächte auf dem Schlossberg am 19. und 20. August sowie das Kunstevent unter freiem Himmel: die Artmosphäre. Zum bereits fünften Mal beteiligt sich Homburg in der Innenstadt auch an der "Fête de la Musique". Die wird jedoch vom 21. auf Sonntag, 19. Juni, vorverlegt, um nicht mit dem EM-Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft konkurrieren zu müssen. < Weiterer Bericht folgt

Zum Thema:

 Das Landestheater Württemberg-Hohenzollern, Tübingen, Reutlingen präsentiert das Schauspiel „Schuld und Sühne“ nach dem Dostojewski-Roman im März 2017 in Homburg. Foto: LTT/Felix Grünschloß

Das Landestheater Württemberg-Hohenzollern, Tübingen, Reutlingen präsentiert das Schauspiel „Schuld und Sühne“ nach dem Dostojewski-Roman im März 2017 in Homburg. Foto: LTT/Felix Grünschloß

Foto: LTT/Felix Grünschloß

Hintergrund Erschienen ist der Homburger Kulturkalender 2016/17 in einer Auflage von 8000 Stück. Die Herstellung habe inklusive Druck 11 000 Euro gekostet, ein großer Teil sei durch Sponsoren finanziert worden, berichtete die Kulturabteilung. Er soll flächendeckend in der Stadt ausgelegt werden, ist auch im Rathaus, Am Forum, erhältlich. Zudem kann er demnächst im Internet unter www.homburg . de heruntergeladen werden. ust

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort