Klassik ohne graue Haare

Homburg. Die Homburger Kammermusiktage stehen vor der Tür, am kommenden Montag geht's los. Künstlerische Leiter sind wie immer die Musiker des Vogler-Quartetts - und die haben diesmal vor allem für Freunde klassischer Klänge einiges im Gepäck: Beethoven und Bartòk, Mozart, Schumann, De Falla, Grieg und Dvoràk, Scarlatti und Schubert

 Viele Fragen muss Frank Reinecke vom Vogler-Quartett über sein Instrument, die Geige, beantworten, wenn er in die Schulen geht. In diesem Jahr ist die Luitpoldschule an der Reihe, hier möchte das Vogler-Quartett den Spaß an klassischer Musik fördern. Fotos: SZ/Michael Schanding

Viele Fragen muss Frank Reinecke vom Vogler-Quartett über sein Instrument, die Geige, beantworten, wenn er in die Schulen geht. In diesem Jahr ist die Luitpoldschule an der Reihe, hier möchte das Vogler-Quartett den Spaß an klassischer Musik fördern. Fotos: SZ/Michael Schanding

Homburg. Die Homburger Kammermusiktage stehen vor der Tür, am kommenden Montag geht's los. Künstlerische Leiter sind wie immer die Musiker des Vogler-Quartetts - und die haben diesmal vor allem für Freunde klassischer Klänge einiges im Gepäck: Beethoven und Bartòk, Mozart, Schumann, De Falla, Grieg und Dvoràk, Scarlatti und Schubert. Als Gäste kommen zusätzlich die Sängerin Simone Nold (Sopran) und die vier Musiker Mie Miki (Akkordeon), Bruno Schneider (Horn), Julian Arp (Violoncello) und Gerald Fauth (Klavier) dazu. Und so werden vom Montag, 7. Juni, an wieder kammermusikalische Töne aus den Proberäumen am Saalbau dringen, bevor am selben Abend, um 20 Uhr, das eigentliche Eröffnungskonzert beginnt. Wie immer sind zu den Proben Zuhörer willkommen - noch viel mehr natürlich am Abend, damit die Eröffnung vor einem vollen Haus stattfinden kann. Das Vogler-Quartett, das 1985 von vier musikbegeisterten jungen Leuten der Musikhochschule Hanns Eisler im damaligen Ost-Berlin gegründet wurde, gehört längst zur internationalen Spitze und konzertiert in der ganzen Welt. Dennoch lassen es sich Tim Vogler, Frank Reinecke, Stefan Fehlandt und Stephan Forck nicht nehmen, jedes Jahr nach Homburg zu kommen, um hier eine Juniwoche lang zu spielen, zu proben und vor allem Kinder für klassische Musik zu begeistern. Die Luitpoldschule in Erbach wird deshalb am Dienstag, 8. Juni, um zehn Uhr Besuch vom Vogler-Quartett bekommen und darf sich ein Bild machen, wie "klassische" Musik klingt. Übrigens: In diesem Jahr gibt es erstmals sogar ein Preisgeld in Höhe von 250 Euro, das die Volksbank gestiftet hat, um die gastgebende Schule für ihr musikalisches Interesse auszuzeichnen. Und das bekommt nun zum Auftakt die Luitpoldschule. Natürlich sind auch alle Kinder - nicht nur die der Luitpoldschule - zu allen Konzerten im Saalbau eingeladen. "Wir wollen, dass nicht nur ältere Zuhörer kommen, wir brauchen auch den Nachwuchs im Saalbau", betonte Balthasar Weinheimer, der wieder zusammen mit Claus Mertz für die Kammermusikfreunde Saar-Pfalz das Programm zusammengestellt hat. Da die Kammermusikfreunde obendrein "der Grauhaarigkeit in den Sitzreihen", so Wolfgang Kersting, entgegenwirken wolle, sei in diesem Jahr erstmals der Eintritt für alle Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre frei. Oder wie der Stargeiger David Garrett jüngst in einem Interview sagte: "Ich war früher immer enttäuscht und traurig darüber, dass keiner meiner gleichaltrigen Freunde im Konzert saß." Das muss nicht so sein, denn wer sagt eigentlich, dass man fürs Musikhören graue Haare haben muss?

 In Soltau geboren, erhielt Julian Arp seinen ersten Cello-Unterricht im Alter von sechs Jahren. Auch er ist zu Gast.

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 Simone Nold kommt nach Homburg. Hier singt sie in der Oper "Die Zauberflöte" in der Berliner Staatsoper.

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Auf einen BlickDie 15. Homburger Kammermusiktage beginnen am Montag, 7. Juni, mit dem traditionellen Eröffnungskonzert um 20 Uhr im Saalbau. Das Vogler-Quartett spielt Beethoven und Bartòk. Am Dienstag, 8. Juni, sind die Musiker um 10 Uhr in der Luitpold-Schule. Am 9. Juni spielen sie wieder um 20 Uhr im Saalbau. Am 10. Juni um 20 Uhr steht das dritte Konzert auf dem Programm: Scarlatti, Beethoven und Schubert. Am 11. Juni findet das Überraschungskonzert um 20 Uhr in Rubblys Werkstatt in der Oberen Allee in Homburg statt. Am Samstag, 12. Juni, wird es um 20 Uhr im Saalbau wieder klassisch: Dvoràk, Martin und Schostakowitsch. Am Sonntag, 13. Juni, findet um elf Uhr die Abschlussmatinee statt. Alle Künstler sind auf der Bühne und spielen von Barock bis Moderne alles, was Spaß macht. maa

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