Klassik Open Air Klassik-Glanzlichter unter freiem Himmel

Homburg · Hochkarätige Musik und prominente Gäste: Das Klassik-Open-Air war ein Höhepunkt im Sommerprogramm der Stadt.

 Unter der Leitung von Jonathan Kaell präsentierte das Homburger Sinfonieorchester am Freitagabend beim neunten Homburger Klassik-Open-Air „Glanzlichter Europas.“

Unter der Leitung von Jonathan Kaell präsentierte das Homburger Sinfonieorchester am Freitagabend beim neunten Homburger Klassik-Open-Air „Glanzlichter Europas.“

Foto: Thorsten Wolf

Annäherd 700 zahlende Gäste, ein besonders gnädiger Wettergott, ein wunderschönes Altstadt-Panorama am Homburger Marktplatz: Das nunmehr neunte Homburger Klassik-Open-Air konnte schon vor dem ersten Einsatz des Homburger Sinfonieorchesters unter der Leitung von Jonathan Kaell am Freitagabend mit Pluspunkten aufwarten. Auf dem Programm, so der Wunsch der Veranstalter: Die „Glanzlichter Europas“, gefasst in klassischer Musik.

Auf den Notenblättern dabei nicht unbedingt durchweg Werke, die jedem so geläufig waren: Die Overtüre aus Strauss‘ „Zigeunerbaron“, die „Recondita armonia“ aus Puccinis „Tosca“, das Trompetenkonzert des armenischen Komponisten Alexander Arutjunjan und das Hauptthema aus dem Film „Schindlers Liste“, komponiert von John Williams. Was alle Werke vor der Pause einte, das war ihr ausgesprochen getragener Charakter. Und vielleicht hätte sich der eine oder andere gerne eine etwas „schmissigere“ Grundstimmung gewünscht.

Die Wahl natürlich musikalisch wertvoll und schon vor der Pause mit dem Tenor Konstantinos Klironomos und dem Trompeter Benedikt Kilburg in den Soli potent besetzt, präsentierte sich so über einige Strecken eher für den erfahrenen Zuhörer.

Nach der Pause setzte das Orchester dann allerdings mit Smetanas „Die Moldau“ ein deutliches Ausrufezeichen in Sachen populärer Klassik. Davon hätte sich so mancher am Freitagabend, und das war am Samstagmorgen darauf auf dem Marktplatz durchaus Gespräch unter den Gästen des Klassik-Open-Airs, ein wenig mehr gewünscht.

In Sachen Prominenz konnte der Abend glänzen, das Homburger Klassik-Open-Air hat sich in den vergangenen Jahren weit über die Stadtgrenzen hinaus einen ausgezeichneten Ruf erworben. So verwunderte es auch nicht wirklich, dass mit Tobias Hans der Ministerpräsident des Saarlandes zu Gast war, an seiner Seite unter anderem auch Peter Müller, einer von Hans‘ Vorgängern im Amt und heute Richter am Bundesverfassungsgericht. „Als Liebhaber klassischer Musik habe ich heute natürlich gerne die Schirmherrschaft auf Bitten von Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind übernommen“, so Hans zum Hintergrund seines Besuchs beim Klassik-Open-Air.

Dieses Klassik-Konzert reihe sich, wie Hans beschrieb, ein in die Klassik-Highlights, die man mittlerweile im Saarland präsentieren könne, so die entsprechenden Veranstaltungen in Losheim und Merzig. „Das Saarland ist ein Land, das sich auch kulturell in Sachen klassischer Musik weiterentwickelt.“ Mit Blick auf das Thema des Konzertabends unter freiem Himmel, die „Glanzlichter Europas“, betonte Ministerpräsident Tobias Hans, dass gerade die klassische Musik „Teil unseres kulturellen Erbes“ sei. „Und diese universelle Sprache der Musik bringt uns Europäer in einer Zeit zusammen, in der das Eigene von Einigen offensichtlich als größerer Vorteil gesehen wird als die Zusammenarbeit, als die Integration, als das Gemeinsame in Europa.“

So halte er den Titel des neunten Klassik-Open-Airs für sehr passend. Einen Ausblick über die diesjährige, neunte Auflage der Veranstaltung hinaus wagte Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind. „Wir konnten schon am Mittwoch hier einen gut besuchten Gottesdienst erleben. Deswegen der Auftrag an mein Team, an alle, die uns helfen: Nächstes Jahr ist der Feiertag ‚Maria Himmelfahrt‘ einen Tag später, an einem Donnerstag. Man könnte hier also im kommenden Jahr schon am Mittwochabend, wenn die Bühne eh schon steht, ein Programm mit jungen Musikern der Musikschule machen. Am Donnerstag käme dann der Gottesdienst, am Abend die Generalprobe, freitags das Klassikkonzert und am Samstag so etwas ähnliches wie ‚Klassik meets Rock‘.“ Das sei nun ein Arbeits- und Ideenauftrag an die Kulturabteilung der Stadt, so Schneidewind.

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