Kirkeler Bach riecht wieder
Kirkel · Von Kirkeler Seite werde alles Mögliche getan, um dem Wasser seine Qualität wiederzugeben, sagte Kirkels Bürgermeister Frank John im Rahmen einer Besprechung zum Bach im Blieskasteler Rathaus.
Ärger mit Verschmutzungen im Kirkeler Bach ist erneut Thema im Stadtteil Lautzkirchen. Wie Blieskastels Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener mitteilt, haben sie über den Ortsrat Blieskastel-Mitte vor Kurzem neue Beschwerden erreicht, "die mit einer sehr belasteten Gewässerprobe dokumentiert wurden. Ich habe daraufhin die Verantwortlichen der Gewässerunterhaltung zu einem Gespräch ins Blieskasteler Rathaus gebeten, darunter meinen Amtskollegen Frank John aus Kirkel, Vertreter des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA), des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) und Mitarbeiter des städtischen Fachbereichs Umwelt, Planung und Bauen. Die stellvertretende Ortsvorsteherin Jutta Schmitt-Lang vertrat den Ortsrat Blieskastel-Mitte", so die Bürgermeisterin.
Schadstoffe im Kirkeler Bach waren bereits im Januar dieses Jahres Thema einer Bürgerversammlung im Blieskasteler Rathaussaal (wir berichteten). Der Bach sei mehrfach mit weißem Schaum bedeckt gewesen, berichteten die Anlieger, und starke Geruchsbelästigungen, besonders nach Regenfällen, sorgten für weiteren Unmut bei den Grundstücksbesitzern entlang des Bachlaufes. Die Nutzung des Baches, und wenn es nur ums Gießen ging, schien ihnen unmöglich angesichts der starken Verschmutzungen, die sich nach Aussagen der Anlieger bereits über mehrere Monate hinzogen. Teilweise zeige sich der Bach als stinkige, teils schlammige Brühe.
Über mehrere Monate
Dies war in der Versammlung von den Verantwortlichen zum Teil mit Bauarbeiten am Kanal in Kirkel begründet worden, die im zweiten Halbjahr 2014 vom EVS durchgeführt wurden. Um die Baugrube trocken zu halten, seien die Abwässer des Kanals an der Baustelle vorbeigepumpt worden. Doch hätte ein Unbekannter im Oktober die Stromversorgung der Pumpe abgestellt, und es floss Abwasser in den Bach. Dies habe zu den Beschwerden der Anlieger geführt. Auch ein Defekt am Regenrückhaltebecken in Kirkel habe zu Belastungen des Bachlaufes geführt. Wie die Verwaltungschefin weiter mitteilt, seien durch Gewässerproben aber weitere Belastungswerte gemessen worden, die nicht aus häuslichen Abwässern stammen könnten. Ermittlungen hätten dann ergeben, dass in Kirkel chemisch stark belastetes Wasser aus Spülmittelrückständen eingeleitet worden seien. Die konzentrierten Einleitungen seien infolge sofortiger und kurzfristiger Maßnahmen eingestellt worden. "In Kirkel sind in der Zeit zwischen Mitte März und Mitte April 2015 Messungen am Kirkeler Bach erfolgt, mit denen eventuelle weitere unerlaubte Einleitungen festgestellt werden sollen. Von Kirkeler Seite wird also alles Mögliche unternommen, um Einleitungen zu unterbinden und dem Wasser seine Qualität zurückzugeben, versicherte Bürgermeister John in der Besprechung im Rathaus", so die Bürgermeisterin. Die neuerdings vom Ortsrat eingereichte Gewässerprobe, die in der Brunnenstraße entnommen wurde, zeige allerdings Rückstände von Toilettenpapier und entwickele einen unangenehmen Geruch. Beides lasse auf Direkteinleitungen von Toilettenabwässern in den Kirkeler Bach schließen, die allerdings nicht von Kirkel her kommen könnten, sondern im unmittelbaren Bereich der Entnahmestelle gesucht werden müssten.
Genaue Überprüfung
"Dieser Abschnitt des Kirkeler Baches wird nun in den nächsten Tagen und Wochen vom Abwasserwerk der Stadt Blieskastel genauestens überprüft", verspricht Annelie Faber-Wegener. Allerdings sei die Stadt auch auf die Mithilfe der Bevölkerung in diesem Abschnitt des Bachlaufes angewiesen. Direkteinleitungen in den Bach sollten unverzüglich der Stadt oder dem Abwasserwerk mitgeteilt werden, so die Verwaltung.
blieskastel.de
