Filmnächte auf dem Schlossberg Kino auf dem Schlossberg kommt an

Homburg · Im kommenden Jahr könnten die Nächte auf dem Schlossberg noch durch eine Theateraufführung ergänzt werden.

 Das mehrfach Oscar-prämierte Musical „La La Land“ und ein schöner Sommerabend sorgten schon am ersten Abend der Homburger Filmnächte in der Ruine der Hohenburg auf dem Schlossberg für eine gute Zuschauerkulisse.

Das mehrfach Oscar-prämierte Musical „La La Land“ und ein schöner Sommerabend sorgten schon am ersten Abend der Homburger Filmnächte in der Ruine der Hohenburg auf dem Schlossberg für eine gute Zuschauerkulisse.

Foto: Thorsten Wolf

Popcorn aus der Tüte, Los Angeles auf der Leinwand und eine blitzblanker Homburger Himmel oben drauf: Besser konnte es schon am ersten Tag der Homburger Filmnächte kaum laufen. Dementsprechend nachgefragt war die Open-Air-Veranstaltung inmitten der Ruine der Hohenburg dann auch. Schon kurz nach Einlass um 19.30 Uhr füllten sich die Ränge vor der großen Leinwand an der Kaponniere. Bis zum Filmstart etwas mehr als eine Stunde später waren es irgendwas zwischen 160 und 200 Kinofans, die sich das mehrfach Oscar-prämierte Musical „La La Land“ vor dieser einmaligen Kulisse nicht entgehen lassen wollten.

Spätestens da war klar: Dass man die Entscheidung, welche Filme bei den vierten Homburger Filmnächten gezeigt werden sollen, im Vorfeld der Veranstaltung dem Publikum überlassen hatte, war die richtige Entscheidung. Unter insgesamt 15 Vorschlägen war die Wahl eben auf „La La Land“ am Sonntagabend und „Mein Blind Date mit dem Leben“ am Montag gefallen.

Hatten die Macher von der Homburger Kulturgesellschaft hier schon vorab ein glückliches Händchen gezeigt, sorgte eine kleine Nachlässigkeit zusätzlich für einen echten Glücksfall. Denn: Eigentlich hätten die Filmnächte am Freitag und Samstag stattfinden sollen, wie schon in den vergangenen Jahren. Doch da man etwas zu spät bei der für die technische Umsetzung der Filmnächte verantwortlichen Firma den Termin angefragt hatte und der eben nicht mehr frei war, musste man stattdessen auf Sonntag und Montag ausweichen. Eine wahrhaft glückliche Fügung, das räumte Homburgs ehrenamtlicher Kulturbeigeordneter Raimund Konrad am Sonntagabend gegenüber unserer Zeitung sichtlich erleichtert ein.

Der Grund für Konrads Freude: Am Freitagabend hatte immer wieder einsetzender Starkregen in der Region dafür gesorgt, dass so manche Veranstaltung schlicht ins Wasser gefallen war. Dem waren die Filmnächte nun entgangen. Statt Regen und Kälte gab es also Sommergefühle pur.

Dass man zudem beim Programm eben auf Publikumserfolge gesetzt hatte, sorgte angesichts des guten Zuspruchs zudem für gute Laune. Konrad mit Blick auf das vergangene Jahr und die eher weniger nachgefragte Vorführung von Murnaus „Nosferatu“ damals: „Wir waren da schon ein bisschen frustriert. Natürlich kam im vergangenen Jahr auch das schlechte Wetter dazu.“ So habe man sich entschlossen, mit einer Umfrage den Wünschen potenzieller Gäste nachzukommen. An diesem System werde man wohl auch im kommenden Jahr festhalten, „ich denke, wir machen das in Zukunft immer so. Man kann ja trotzdem noch Themen anbieten“.

Grund für diesen möglichen Weg bei den kommenden Filmnächten sei auch die große Resonanz, die die Umfrage selbst erfahren habe, „da haben unglaublich viele mitgemacht“. Grundsätzlich sei es auch das besondere Flair in der Festung selbst, das die Filmnächte, gutes Wetter vorausgesetzt, so attraktiv mache, war sich Konrad sicher, „das ist schon ziemlich einmalig“. Und diese in der Region kaum vergleichbare Bühne wolle man bei den fünften Homburger Filmnächten im kommenden Jahr dafür nutzen, das Angebot dieser Veranstaltung zu erweitern.

„Wir denken darüber nach, die Filmnächte 2018 in Verbindung mit einem Theaterabend zu machen.“ Partner könne hier das Homburger Amateurtheater werden. Theateraufführungen sind für Konrad auch eine Option, wenn es darum geht, den Schlossberg und die Ruine der Hohenburg übers Jahr hinweg öfter zu bespielen.

 Laura Ketter gehört zu denen, die am Samstag die Gäste der Filmnächte mit all dem versorgte, was zu einem echten Kinoabend einfach dazu gehört, natürlich auch Popcorn.

Laura Ketter gehört zu denen, die am Samstag die Gäste der Filmnächte mit all dem versorgte, was zu einem echten Kinoabend einfach dazu gehört, natürlich auch Popcorn.

Foto: Thorsten Wolf

Denkbar sei hier ein kleines Theaterfestival, „ich könnte mir ganz tolle Stücke vorstellen, die man hier oben in der Ruine aufführen könnte, da lässt sich mit Fantasie viel machen. Ich glaube, dass das am ehesten zu realisieren ist, neben dem Homburger Filmnächten“. Die scheinen sich augenscheinlich mit ihrer vierten Auflage stabilisiert und etabliert zu haben – gute Filme unter freiem Himmel, dazu mit Popcorn und Co. alles das, was zu einem Kinoabend dazu gehört, schönes Sommerwetter, mit der Hohenburg eine herrliche Kulisse: Das kommt bei Homburger Filmfans an. Und wenn sich die Homburger Kulturgesellschaft nun in Zukunft weiterhin den Wünschen der Zuschauer in Sachen Filmauswahl „beugt“, dann dürfte sich die Veranstaltungsreihe bald das Prädikat „traditionell“ verdient haben.

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