Kinderkonzert in der Musikschule Fredrik Vahle verzückt junge Besucher

Homburg · Der 76-jährige Kinderliedermacher aus Gießen spielte in der Homburger Musikschule nicht nur Stücke wie „Anne Kaffeekanne“ und „Katzentatzentanz“, sondern bezog die Kinder auch stark in seine Show mit ein.

 „Hallo, ist da jemand dran?“ — Fredrik Vahle telefonierte zur Freude vieler Kinder scheinbar mit einer Ukulele bei seinem Auftritt in der Musikschule.

„Hallo, ist da jemand dran?“ — Fredrik Vahle telefonierte zur Freude vieler Kinder scheinbar mit einer Ukulele bei seinem Auftritt in der Musikschule.

Foto: Sebastian Dingler

Mit seinen Liedern sind schon ganze Generationen aufgewachsen: Fredrik Vahle, Autor von Songs wie „Anne Kaffeekanne“ und „Katzentatzentanz“. Mittlerweile ist der Kinderliedermacher 76 Jahre alt – was ihn nicht im Geringsten davon abhält, noch vor seiner Zielgruppe aufzutreten. Zu seinem Konzert in der Homburger Musikschule waren Kindergruppen der Kita Vogelnest aus Zweibrücken, der Kita Himmelgarten aus Altstadt, aus der Kita in Jägersburg und den Homburger Kitas Arche Noah, Du Bonheur und Maria von Frieden gekommen. Damit war der große Saal komplett besetzt.

Das große Kunststück von Vahle bestand darin, die Aufmerksamkeit der jungen Besucher eine Stunde lang hochzuhalten. Da wurde geklatscht, getrampelt und mitgesungen. Aber der Liedermacher musizierte nicht nur, er erzählte auch unterhaltsame Geschichten oder machte einfach Späße. „Hilfe, meine Gitarre hat ein Baby bekommen“, schrie er und zauberte eine Ukulele hervor. Die hielt er dann wie ein Handy an sein Ohr und telefonierte scheinbar mit irgendjemandem.

Das brachte die Kinder zum Lachen, ebenso wie die Geschichte von der frechen Schildkröte namens Fischbrötchen, die der Kuh lauter typische Kinderfragen stellte: „Was hast du da für einen roten Lappen im Maul?“ beziehungsweise „Strick am Hintern?“ oder „alten Handschuh am Bauch?“. Mit lautstarker Unterstützung der Kinder konnte die Kuh diese Dinge richtigstellen.

Spaß machte den jungen Besuchern sichtlich auch die Spiegel-Übung, bei der alle die Bewegungen und Geräusche von Vahle nachmachten – den Affen, das Fernrohr oder einfach auch irgendwelche durch „Hopp!“, „Tsching!“ oder „Pau!“ begleitete Gesten. Gegen Ende brachte der Liedermacher seine Hits: „Anne Kaffeekanne“ sangen die meisten Kinder lauthals mit, ebenso den Refrain des „Katzentatzentanzes“.

Der sechsjährige Morris sagte hinterher: „Das mit dem Klatschen hat mir am besten gefallen, bei dem Lied vom schnellen Hasen Augustin.“ Arche Noah-Kind Jonas meinte: „Wo das Fischbrötchen gesagt hat: Warum hast du so einen roten Waschlappen im Mund – das war lustig.“ Und Joshua, ebenfalls sechs, meinte: „Das mit dem Klingeling war am besten. Dieses Instrument mit dem Seil dran.“ Gemeint war ein exotisches Instrument, mit dem Vahle seinen Auftritt begonnen hatte. Anderen gefiel das Spiel mit dem Spiegelbild am besten. Die dreijährige Elmi meinte nur: „Schön war das.“

Fredrik Vahle wiederum hat eine besondere Beziehung zu Homburg, und zwar wegen des einstigen Inhabers des Spielwarengeschäfts Pinocchio, Rolf Omlor. „Den kenne ich schon ewig. Der hat in Homburg schon Konzerte gemacht, die waren ganz zu meiner Anfangszeit, seitdem hat sich eine Freundschaft entwickelt.“ Dieses Mal war aber die Stadtbibliothek der Veranstalter des Konzerts. Seit Jahren wohnt der Liedermacher, der übrigens sowohl über einen Doktor- als auch einen Professoren-Titel verfügt, in der Nähe von Gießen. Sein Programm stimme er immer aufs jeweilige Publikum ab – „gestern hatte ich einen Auftritt in der Schule, das war anders“. Wie er es geschafft hat, in seinem Alter eine so jugendliche Stimme zu bewahren, wisse er selbst nicht. Aber das wird wohl daher rühren, dass er das Kind in sich bewahrt hat.

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