Ferienprogramm Kinder wieder auf den Spuren der Römer

Während der Sommerferien bietet die Stadt immer dienstags ein interessantes Programm für Daheimgebliebene.

 Das Basteln von Tontafeln, wie sie in der Schule zur Römerzeit verwendet wurden, stand im Blickpunkt des ersten Aktionstages.

Das Basteln von Tontafeln, wie sie in der Schule zur Römerzeit verwendet wurden, stand im Blickpunkt des ersten Aktionstages.

Foto: Markus Hagen

„Ton trifft Schrift – Schreiben und Töpfern wie die Römer“ – unter diesem Motto stand die erste von insgesamt sechs Ferienaktionen der Stadt Homburg für Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren im Römermuseum in Schwarzenacker. 20 Kinder waren zum Auftakt dabei, um mehr über die Schreibkunst aus der Römerzeit zu erfahren.

 Zunächst einmal galt es, sich mit den römischen Buchstaben und Zeichen zu beschäftigen. Unter der Anleitung von Renate Dilly-Liefke und ihren beiden Kolleginnen Gabriele Beranek und Patricia Quirin, lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Zeichen. „Viele Buchstaben aus dieser Zeit werden auch heute noch bei den Druckbuchstaben so verwendet“, sagte Renate Dilly-Liefke von der Stiftung Römermuseum Schwarzenacker. So sind unter anderm die Buchstaben B, C oder O identisch mit der heutigen Schreibweise. Das H sieht aber ganz anders aus. Nur ein Zeichen wurde für die Buchstaben U, V und W verwendet.

 Also doch einiges anders, als man es schon voher wusste. Für die Kursteilneher galt es sich an die Veränderungen der römischen Schrift zu gewöhnen. Fleißig wurden Namen und Wörter mit den teilweise neuen Buchstaben auf Papier geübt. Zudem beschäftigte man sich mit den römischen Zahlen. So steht ein I für eine eins oder ein X für die Zehn.

„,Das macht schon viel Spaß, sich mit den Buchstaben, aber auch Zahlen zu beschäftigen“, meinte die zehnjährige Lena Phoebe, die mit ihrer Freundin aus Zweibrücken nach Schwarzenacker gekommen war. Nach der römischen Schreibkunst ging es zum nächsten Programmpunkt am Dienstagnachmittag. Renate Dilly-Liefke informierte die Schulkinder über den Ablauf der Schule zur Römerzeit. Der Beruf Lehrer war damals nicht so angesehen, oft waren es freigelassene griechische Sklaven. Immerhin waren die Lehrer aber mit ihrer Schreibkunst in der Lage, sich so manchen Nebendienst zu sichern. Nicht viele Römer waren des Schreibens und Lesens kundig. Eine Schulpflicht gab es damals nicht.

 Geschrieben wurde in der Schule auf kleinen Wachstafeln. Unter fachkundlicher Anleitung entstanden nun bei der Ferienaktion im Römermuseum eben solche Tafeln. Aus kleinen Holzbrettchen wurde zunächst ein Rahmen für die Tafeln gebaut. Vorsichtig wurde dann schwarzes geschmolzenes Wachs in diese Vierecke gegossen. Nach einiger Zeit war der Wachs erkaltet und die Tafel zum Schreiben fertig.

 Im Teil drei des ersten Aktionstages ging es weiter zur Töpferkunst. Aber es gab keine Tonmasse, aus der man Vasen und Gebrauchsgegenstände hätte formen können. Stattdessen bekam jeder Teilnehmer eine Tontafel, auf der die Acht- bis Zwölfjährigen ihre Namen aufnotieren konnten. Selbstverständlich in der neu erlernten römischen Schrift.

 Am kommenden Dienstag, 9. Juli,  geht es im Römermuseum in Schwarzenacker bereits weiter im Programm. Dann heißt es „Entdeckungstour zur römischen Götterwelt“. Ab 14 Uhr lernen die Jungen und Mädchen spielerisch die Besonderheiten und Bedeutung der Götter kennen. Eigene Götterfiguren werden geschaffen und die Teilnahme an einer Götterzermonie ermöglicht. Vor dieser Zermonie müssen allerdings Räucherwerk, Musikinstrumente und Opfergaben angefertigt werden.

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