Kerwepfarrer gab's gleich im Doppelpack

Einöd · Mit sechs geschmückten Tannenbäumen zogen sie durch den Ort an die Standorte: 23 aktive Mitglieder hatte die Straußjugend in Einöd in diesem Jahr. Seit Juni hat man Stunde um Stunde zusammengesessen, um die Bäume zu schmücken.

 Einöder Straußmädels und Straußbuben, die von Kerwebuben aus Ernstweiler und Walshausen unterstützt wurden, zogen mit ihren Kerwebäumen durch die Straßen Einöds. Foto: Hagen

Einöder Straußmädels und Straußbuben, die von Kerwebuben aus Ernstweiler und Walshausen unterstützt wurden, zogen mit ihren Kerwebäumen durch die Straßen Einöds. Foto: Hagen

Foto: Hagen

,,Wem ist die Kerb? Wem ist die Kerb? - Unser, Unser" schallte es durch die Einöder Hauptstraße am Sonntagnachmittag (wir berichteten). Mehr als 20 Einöder Straußmädels und Straußbuben zogen mit ihren sechs mit insgesamt 45 000 bunten Bändchen verzierten Tannenbäumen durch den Ort.

Die traditionelle Kerwe mit Umzug, Straußbuben, Kerwesträußen und Kerwerede wird im Saarpfalz-Kreis nur noch ganz selten aufrechterhalten. Die ,,Enedder Kerwe" fand bis Dienstag ganz nach den alten Traditionen statt. ,,Wir sind echt froh, dass es bei uns im Ort noch genügend Mädels und Jungs gibt, die hier bei der Straußaktion jedes Jahr gerne mitmachen", berichtet Lisa Henkel, die erste Vorsitzende der ,,Enedder Straußbuwen". Ab Juni habe man viele Stunden zusammengesessen, um die Straußbäume mit den bunten Plastikbändchen zu schmücken. Henkel: ,,23 Mitglieder haben diesmal mit gemacht. So viele waren wir schon lange nicht mehr." Die Enedder Kerwetradition lebt also weiter.

Der Startschuss zur Kerwe 2016 in Einöd fiel bereits am Freitagabend. Die saarländische Band ,,Cräm Fresch" spielte auf. Offiziell eröffnet wurde die Kerwe dann am Samstag mit einem Fassbieranstich. Am späten Abend lockte dann ein Prachtfeuerwerk die Besucher nach Einöd auf den Kerweplatz mitten im Ort. Der Sonntagnachmittag stand dann ganz im Zeichen des Kerweumzugs. Begleitet wie schon seit einigen Jahren von den Rubenheimer Musikanten, die auf einem Anhänger durch Einöd gezogen wurden, leisteten die Straußbuben schon Schwerstarbeit, um die sechs Kerwesträuße durch die Straßen zu transportieren.

An der Hauptstraße wurde vier Mal Station gemacht, um hier die Bäume an dem jeweiligen Gebäude eines Gastronomiebetriebes zu befestigen. Auch das Sportheim der Spielvereinigung Einöd-Ingweiler bekam seinen Strauß und zuletzt gab es diesen Schmuck auch für das Feuerwehrhauptquartier am Kirmesplatz. Hier warteten die Besucher schon gespannt auf die heiteren Episoden aus dem Dorf bei der Kerwerede. Die Besonderheit 2016: Mit Cathrin Reitnauer und Alexander Roth wurde die Rede gleich von zwei ,,Kerwepfarrern" vorgetragen. Üblicherweise nimmt nur ein Kerwepfarrer das Ortsgeschehen auf die Schippe.

Nachdem die Straußmädels und Straußbuben gestern beim Ständeln Geld für ihre Arbeit und ihren Umtrunk einsammelten, beginnt die Enedder Kerwe gestern Nachmittag um 15 Uhr mit einer Kaffee- und Kuchentafel. Am frühen Abend spielen die ,,Whisky Boys" auf , ehe die Eneeder Kerwe 2016 ,,zu Grabe getragen wurde".

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