Rettungsdienste In Homburg Eine Arbeit im Dienst der Gesellschaft

Homburg · Hilfsorganisationen präsentierten am Homburger Forum ihre Abeit beim Tag des Katastrophenschutzes.

 Stellvertretend für die hauptamtlichen Kräfte im Katastropenschutz demonstrierte die  Bundespolizei mit ihrer Hundestaffel auf der großen Aktionsfläche ihre Einsatzbefähigung.

Stellvertretend für die hauptamtlichen Kräfte im Katastropenschutz demonstrierte die  Bundespolizei mit ihrer Hundestaffel auf der großen Aktionsfläche ihre Einsatzbefähigung.

Foto: Thorsten Wolf

So was hat man zwischen Gersheim und Homburg noch nicht gesehen: Mit dem „Tag der Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz“ brachte der Saarpfalz-Kreis am Samstag auf dem großen Parkplatz am Homburger Forum alle so genannten Blaulichtdienste an einem Tag und an einem Ort zusammen – um auf diesem Weg ganz unterschiedliche Ziele zu verfolgen und zu erreichen. Welche, das schilderte Landrat Theophil Gallo als Urheber der Veranstaltung im Gespräch mit unserer Zeitung.

„Ich habe diese Sache im vergangenen Jahr aus der Wahrnehmung heraus initiiert, dass die Hilfsdienste, die sehr viel ehrenamtliche Arbeit für die Gesellschaft leisten, sehr stark belastet sind.“ Dabei aber, so Gallo, erfahre dieser Einsatz nicht mehr die Anerkennung eben der Gesellschaft, „man schreckt sogar nicht mehr davor zurück, Einsatzkräfte im Rettungsdienst bei der Ausübung ihrer Aufgaben zu behindern, anzupöbeln – bis hin zu Angriffen gegen Polizeibeamte, gegen Rettungssanitäter und gegen Feuerwehrleute. Das ist eine Entwicklung, die nicht sein kann“. Hier wolle man mit dem „Tag der Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz“ entgegenwirken und den Blaulicht-Organisationen eine Plattform bieten.

Auch gehe es darum, wie der Landrat deutlich machte, Nachwuchs zu gewinnen. Und: Als Träger des Katastophenschutzes im Saarpfalz-Kreis sei man dazu aufgefordert, eine entsprechende Risikovorsorge zu betreiben, hierzu müsse man auch den Aktionstag vom Samstag hinzurechnen. Dass es hier gelte, entsprechend zu reagieren, sei ihm als Verantwortlichem bewusst. „Das ist bei mir auf jeden Fall angekommen – weil sich die Rahmenbedingungen verändern, seien es gesellschaftliche, seien es klimatische. Wenn man das erkennt, dann muss man handeln, wir müssen mehr Risikovorsorge betreiben, wir müssen die Ressourcen dafür haben.“ Dafür müsse man auch mehr Hauptamtlichkeit schaffen, um das Ehrenamt zu entlasten, „das ist aber ein Bohren dicker Bretter“.

Wie stark die Blaulichtdienste und damit auch die von Gallo genannte Risikovorsorge tatsächlich im Ehrenamt verwurzelt sind, das zeigte der Samstag: Neben den hauptamtlichen Diensten wie Landespolizei, Bundespolizei und auch Bundeswehr bestimmten vor allem auch Organisationen die Szene, deren Rückgrat das Ehrenamt ist: Deutsches Rotes Kreuz, Freiwillige Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Malteser. Dazu gesellten sich auf dem Ausstellungsgelände noch Dachverbände wie der Kreisfeuerwehrverband und der Private Rettungsdienst Saar sowie private Unternehmen wie Energieversorger. Ebenfalls vor Ort: Regiedienste des Kreises wie der Fernmeldezug Saarpfalz, die Werksfeuerwehren von Bosch und Festo, die Notfallseelsorge, Fachberater Strahlenschutz, der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung sowie der Saarpfalz-Kreis selbst.

Für die Bundeswehr, vor Jahrzehnten einer der Eckpfeiler im Katastrophenschutz, heute aber in der Fläche bei weitem nicht mehr so präsent, zeigte das Landeskommando Saarland Flagge. Konkret präsentierte sich hier das komplett aus Reservisten bestehende Kreisverbindungskommando beim Saarpfalz-Kreis mit einem Informations- und Gesprächsangebot. Diese Präsenz ergab Sinn, wissen doch wahrscheinlich die wenigsten, dass es ein solches Kreisverbindungskommando gibt und welche Aufgaben es hat. Diese Wissenslücken schloss am Samstag Oberstleutnant der Reserve Ingo Greber, der stellvertretende Leiter des Kommandos. Er stellte voran, dass das Landeskommando Saarland mit Sitz in Saarlouis die „Botschaft“ der Bundeswehr im Saarland sei. „Das Landeskommando hat in jedem Landkreis ein Kreisverbindungskommando. Und dieses hat die Aufgabe, den Landrat zu beraten und zu unterstützen. Wir stehen dann zur Verfügung, wenn der Landrat irgendwann signalisiert, dass er ein Problem hat, das er mit seinen Kräften nicht lösen kann und er deswegen zusätzliche Fähigkeiten benötigt.“ Auf Basis eines so genannten „Hilfeleistungsantrags“ arbeite dann das Kreisverbindungskommando als Schnittstelle bei der Umsetzung von Amtshilfe für den Saarpfalz-Kreis, verdeutlichte Gerber. „Und wir beraten den Landrat so, dass er auch das bekommt, was er wirklich braucht.“

 Landrat Theophil Gallo (Dritter von links) am Informationsstand des Landeskommandos Saarland, das zeigt, dass die Bundeswehr im Saarland präsent ist.

Landrat Theophil Gallo (Dritter von links) am Informationsstand des Landeskommandos Saarland, das zeigt, dass die Bundeswehr im Saarland präsent ist.

Foto: Thorsten Wolf
 Bei den Werksfeuerwehren der Unternehmen Bosch und Festo konnten sich Besucher selbst in der Bandbekämpfung üben.

Bei den Werksfeuerwehren der Unternehmen Bosch und Festo konnten sich Besucher selbst in der Bandbekämpfung üben.

Foto: Thorsten Wolf

Steht das Kreisverbindungskommando beim Saarpfalz-Kreis damit, auch wenn es mit Reservisten besetzt ist, für den hauptamtlichen Teil der Organisationen im Katastrophenschutz, ist die Freiwillige Feuerwehr Sinnbild für die Ehrenamtlichkeit. Aus deren Reihen zog Homburgs Wehrführer Peter Nashan ein positives Fazit des Samstags: „Ein solcher Tag der Hilfsdienste ist sinnvoll, auch für die Nachwuchsgewinnung – weil sich die Organisationen hier zeigen können. Und das kann nur ein Gewinn sein“.

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