Kardinal-Wendel-Haus und CJD arbeiten zusammen Neue soziale Zusammenarbeit in Homburg

Homburg · Weil es im Internat des Jugenddorfs zu eng ist, um alle getreu der Corona-Regeln unterzubringen, wurden Plätze für 50 Jugendliche gesucht. Einige von ihnen sind ins Kardinal-Wendel-Haus gezogen. CJD und Lebenshilfe schlossen dafür nun eine Kooperation ab.

 Die Geschäftsführer des CJD, Norbert Litschko (links) und der Lebenshilfe, Michael Immig, mit einigen der jetzt im Kardinal-Wendel-Haus wohnenden Jugendlichen.

Die Geschäftsführer des CJD, Norbert Litschko (links) und der Lebenshilfe, Michael Immig, mit einigen der jetzt im Kardinal-Wendel-Haus wohnenden Jugendlichen.

Foto: Sebastian Dingler

Eine Kooperation zweier benachbarter sozialer Einrichtungen wurde am Donnerstag-Nachmittag im Kardinal-Wendel-Haus besiegelt: Das Christliche Jugenddorf (CJD) bringt zwölf Jugendliche mindestens bis Ende des Jahres im Kardinal-Wendel-Haus unter, das der Lebenshilfe Saarpfalz gehört. Zum Pressetermin erschienen die beiden Geschäftsführer, Michael Immig von der Lebenshilfe sowie Norbert Litschko vom CJD.

Seit dem 25. August wohnen die CJD-Bewohner jetzt im Kardinal-Wendel-Haus. Der Grund für den Umzug ist natürlich die Coronakrise. Man habe viel Online-Unterricht gegeben, sagte Litschko, aber dann sei der Wunsch der Arbeitsagentur laut geworden, wieder real zu unterrichten. Die dem Jugenddorf angeschlossene Berufsschule habe überdies genauso wieder eröffnet wie alle anderen Schulen auch. „Wir haben dann lange überlegt, was wir machen, weil wir doch 200 Internatsplätze haben, davon 100 in Doppelzimmern. Da habe ich gesagt, lass’ uns das auflösen. Kein Gesundheitsamt der Welt hätte uns dafür eine Erlaubnis gegeben.“ Also musste sich das CJD auf die Suche nach einer Unterkunft für 50 „überschüssige“ Jugendliche machen und fragte zuerst „über dem Berg“ beim Kardinal-Wendel-Haus nach. Dort sei man auf offene Ohren gestoßen. Denn in dieser Einrichtung, die als Seminarstätte oder zur Ferienunterbringung von Menschen mit Behinderung dient, war man aufgrund der Coronakrise nicht genügend ausgelastet. „Mitte März haben wir den Betrieb eingestellt, Mitte Juni sind wir peu à peu in den Regelbetrieb eingestiegen, hatten aber immer noch Kapazitäten frei“, sagte Immig. Man habe mit der Kooperation aus der Not eine Tugend gemacht. Für beide Einrichtungen sei das eine Win-win-Situation.

Mit der Aufnahme der zwölf CJD-Jugendlichen ist ein gewisser Grundstock an Auslastung gesichert, weitere Kapazitäten hält sich das Kardinal-Wendel-Haus offen für den Regelbetrieb als Seminar- und Bildungsstätte sowie als Freizeiteinrichtung. „Das ist ein gelebtes Beispiel dafür, wie man trägerübergreifend miteinander kooperieren kann“, so Immig. Das CJD wiederum konnte die anderen 38 Jugendlichen in einer betriebseigenen Einrichtung in Contwig sowie in einem Hotel unterbringen. Die Plätze im Kardinal-Wendel-Haus seien aber sehr begehrt, wie Litschko verriet. „Es liegt nah an unserer Einrichtung und es gibt hier ein schönes Freigelände.“ Die Jugendlichen stimmten dem zu und sagten, sie hätten sich gut eingelebt. Morgens fahren die meisten mit dem Bus ins Jugenddorf, einer benutze sogar das Rad.

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