Kammermusiktage stellen sich zum 20. Geburtstag neu auf

Homburg · Die Kammermusikfreunde Saar-Pfalz laden vom 24. September bis 3. Oktober zur 20. Auflage der „Internationalen Kammermusiktage Homburg“ ein. Neben dem Vogler Quartett werden zum Beispiel der israelische Mandolinen-Virtuosen Avi Avital und das Trio Imàge zu hören sein.

Manch' einer mag sich schon gefragt haben, was denn mit den Kammermusiktagen Homburg passiert ist. Schließlich ist der Frühsommer üblicherweise die Zeit, in der das Vogler Quartett samt Gästen in Homburg für viel und vor allem sehr gute Musik sorgt. Die Lösung: Das Festival ist umgezogen in den Herbst - und hat sich neu aufgestellt. Passend dazu lautet das Motto: "Aufbruch!". Die Kammermusiktage werden bei ihrer 20. Auflage nämlich international und haben Weltklasse-Klassik und mehr zu bieten. Allein zwei aktuelle Echo-Klassik-Preisträger stehen auf der Künstlerliste, die Tim Vogler für das das Berliner Vogler Quartett zusammengestellt hat, teilten die Veranstalter mit. Zehn Konzerte soll es in zehn Tagen vom 24. September bis zum 3. Oktober geben. Tim Vogler, Geiger und Namensgeber des Vogler Quartetts, das in diesem Jahr übrigens seinen 30. Geburtstag feiert, ist maßgeblich an der Neuausrichtung des Festivals beteiligt, das mit seinen breit gefächerten Überraschungen im Programm Gäste weit über den Saarpfalz-Kreis hinaus anlocken soll und wird, wie die ersten Kartenbestellungen zeigten. Das Vogler Quartett eröffnet die Kammermusiktage Homburg mit einem Gesprächskonzert, in dem die Musiker zusammen mit weiteren Gästen der Frage nachgehen, warum die Kammermusik eine goldene Zukunft hat. Die folgenden Tage lädt das Streichquartett zu gemeinsamen Konzerten, unter anderem mit dem Vokalensemble amarcord, dem israelischen Mandolinen-Virtuosen Avi Avital, den Senkrechtstartern Trio Imàge - sie gewannen 2014 den Echo Klassik in der Kategorie Welt-Ersteinspielung des Jahres - und den Pianisten Moritz Eggert und Matan Porat.

Ein Konzertabend ist dem 150. Geburtstag des Tristan-Akkords gewidmet, einem der Meisterwerke Richard Wagners. Improvisationen rund um einen klassischen Ohrwurm wird es einen Tag vor Festivalende geben. Übrigens: der 20., 30. und 150. Geburtstag sind nicht die einzigen Jubiläen im Zusammenhang mit dem Kammermusikfestival. Festivalgründer Balthasar Weinheimer feiert am 18. Juli seinen 90. Geburtstag und der von ihm geführte Verein, die Kammermusikfreunde Saar-Pfalz, begehen ihr 25-jähriges Bestehen.

Gefeiert wird zu allen genannten Anlässen musikalisch. Nach Einschätzung von Tim Vogler wird es "Vielfältigkeit, Intimität und aufregende musikalische Begegnungen" geben. "Neben den großen Meisterwerken wird es viele Facetten von Neuem geben, neben der ausgiebigen Begegnung mit der Musik und dem Interpreten und Performer Moritz Eggert zum Beispiel einen Ausflug in die Welt des Jazzes, Improvisation mit Stephan Braun am Jazzcello - und natürlich den Abend mit amarcord, dem führenden deutschen Vokalensemble, in Zweibrücken." Das Vogler Quartett wird mit den anwesenden Musikern zusammenspielen, und diese untereinander auch. "Das macht die Kammermusiktage zu etwas ganz Speziellem. Vieles entwickelt sich erst vor Ort, nicht zuletzt in den für die Öffentlichkeit zugänglichen Proben im Saalbau Homburg ", so Weinheimer, der aus Altersgründen Mitte September Platz an der Vereinsspitze für einen Nachfolger machen möchte.

kammermusik-homburg.de

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