Ortsrat Jägersburg will gehört werden

Jägersburg · Der wiedergewählte Ortsvorsteher Jürgen Schäfer (SPD) will im Rathaus seine Wünsche deutlich vorbringen.

 Bei Regen bietet der Parkplatz an der Gustavsburg eher die Anmutung eines weiteren Weihers. Hier möchte Jägersburgs Ortsvorsteher Jürgen Schäfer endlich eine Lösung haben, dafür wolle er auch gerne mal im Rathaus  „auf den Tisch hauen“, sagt er.

Bei Regen bietet der Parkplatz an der Gustavsburg eher die Anmutung eines weiteren Weihers. Hier möchte Jägersburgs Ortsvorsteher Jürgen Schäfer endlich eine Lösung haben, dafür wolle er auch gerne mal im Rathaus  „auf den Tisch hauen“, sagt er.

Foto: Thorsten Wolf

Knapp 25 Minuten reine Sitzungszeit, zwei einstimmige Abstimmungen – und ein damit von einer breiten Mehrheit getragenes Ergebnis: Mit Jürgen Schäfer von der SPD wurde der bisherige Amtsinhaber als Ortsvorsteher von Jägersburg bestätigt. Sein Stellvertreter ist Ansgar Hoffmann von der CDU.

Die Wahl spiegelt auch die Mehrheitverhältnisse nach der Kommunalwahl Ende Mai wieder, da errang die SPD mit ihren fünf gewählten Vertretern Jürgen Schäfer, Tanja Kraus, Martin Vollmar, Claudia Nashan und Patrick Kanzler (am Mittwoch entschuldigt nicht anwesend) vor der CDU mit Ansgar Hoffmann, Peter Fuchs und Siegfried Biegaj die Mehrheit. Die Linke sind mit Ute Cordes, die FWG mit Franca Grupico und die Grünen mit Andreas Ragoschke-Schumm mit je einem Sitz im Jägersburger Ortsrat vertreten.

Den Auftakt der von vielen Bürgern besuchten konstituierenden Sitzung, geleitet von Homburgs Bürgermeister Michael Forster, bildete traditionell die Verabschiedung derer, die nun nicht mehr dem Ortsrat angehören. Hier bedankte sich Forster namentlich bei den anwesenden, nun ehemaligen Ortsratsmitgliedern Michael Germann, Siegfried Stolz, Brigitte Jung, Sabine Seidel und Jutta Ahlgrimm. Aus eigenem, kommunalpolitischen Erleben, würdigte Forster die Arbeit der Fünf, bedeute ein Amt wie das eines Ortsratsmitgliedes doch auch mitunter, unpopuläre Entscheidungen zu treffen, „das ist nicht immer einfach. Umso höher die Anerkennung für die, die ihr Ehrenamt bis zu Wahl augeübt haben“.

 Ansgar Hoffmann, Jürgen Schäfer und Bürgermeister Michael Forster (v.l) nach der konstituierenden Sitzung unter Forsters Leitung.

Ansgar Hoffmann, Jürgen Schäfer und Bürgermeister Michael Forster (v.l) nach der konstituierenden Sitzung unter Forsters Leitung.

Foto: Thorsten Wolf

Nach dem politischen „Leb wohl“, gab‘s dann ein ebenso politisches „Guten Tag“: Per Handschlag verpflichtete Forster die neuen Ortsratsmitglieder, danach folgte mit dem einstimmigen Ja zur Geschäftsordnung auch gleich die erste Entscheidung des nun konstituierten Gremiums. In der Folge stand dann die Wahl der Ortsvorstehers auf der Tagesordnung. Hier schlug Martin Vollmar von der SPD erwatungsgemäß den bisherigen Ortsvorsteher Jürgen Schäfer vor. Der habe, so Vollmar, in der Vergangenheit viel für Jägersburg getan und werden nun dafür sorgen, dass der Homburger Stadtteil weiter nach vorne komme. Diesem Vorschlag stimmte der Rat einstimmig zu. „Ich bedanke mich für dieses Traumergebnis“, so Schäfer, „und jeder weiß: Ich werde versuchen, für Jägersburg das Beste rauszuholen.“ Schäfer betonte auch die große Geschlossenheit des Ortsrates in der Vergangenheit und das damit verbundene Gewicht von dort getroffenen Entscheidungen in den Ausschüssen und im Stadtrat. Zudem seien in dieser neuen Legislaturperiode einige Jägersburger auch im Stadtrat, „wir haben damit dort schon ein bisschen Gewicht, das freut mich besonders.“ Der nun im Amt bestätigte Schäfer empfahl danach dem Ortsrat seinerseits Ansgar Hoffmann als seinen Stellvertreter. Auch hier erfolgte die Wahl ohne Gegenstimmen. Damit sind seit Mittwoch die kommunalpoltischen Rahmenbedingungen für die kommenden fünf Jahr in Jägersburg erstmal definiert. Was nun unmittelbar und mittelbar ansteht, auch das ist zwischen dem Naherholungsgebiet und der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz kein Geheimnis: Die Parkplatz-Situation entlang der Kleinottweiler Straße im Bereich eben des Naherholungsgebietes am Brückweiher steht da ebenso ganz oben auf der Tagesordnung wie die dringend nötige Sanierung des Parkplatzes an der Gustavsburg. Und Jürgen Schäfer ließ am Mittwoch keinen Zweifel aufkommen, dass er diese und andere Themen mit Nachdruck im Homburger Rathaus auf die Schreibtische legen werde. „Wir sind bestrebt, Jägersburg noch weiter voranzubringen. Der Bürgermeister muss eben damit leben, dass ich immer wieder ins Rathaus komme und dort auf den Tisch schlage, ich probier’s auf jeden Fall“, so Jürgen Schäfer mit einem breiten Grinsen. „Wir sind halt der attraktivste Ortsteil. Und es kann nicht sein, dass die Privatinvestoren selbst alles herrichten und die Stadt kommt nicht hinterher.“ Homburgs Verwaltungschef Michael Forster quitierte den Wink Schäfers mit dem berühmten Zaunpfahl entspannt und gut gelaunt auf. „Wir werden versuchen das, was der Ortsrat uns vorschlägt, mit in den Haushalt aufzunehmen und auch umzusetzen.“ Denn, so Forster: Für Jägersburg müsse etwas getan werden.

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